Pressemitteilung vom 22.07.2022
Was tun für eine gesicherte Wasserversorgung im Westerwald?
Müssen auch wir im Westerwald Wasser rationieren, damit es morgen noch genug Trinkwasser gibt? Zu einer Gesprächsrunde zur Gestaltung der künftigen Wasserversorgung im Westerwaldkreis hatte die CDU-Kreistagsfraktion eingeladen. Das Fazit: Noch ist die Lage unproblematisch, aber die künftige Entwicklung ist ungewiss.
Montabaur. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel machte bereits zu Beginn deutlich: „Schon vor der Dürre und Sommerhitze hatten wir die Thematik im Blick, gemeinsam mit den Verantwortlichen aus den Verbandsgemeinden wollen wir Perspektiven für die langfristige Versorgung der Bevölkerung mit einer guten Wasserqualität erörtern.“
Das Ergebnis der Gesprächsrunden mit Fachleuten aus den Wasserwerken und Kommunalpolitiker ergab sehr schnell ein klares Bild: Noch hat der Westerwald keine akuten Probleme, aber auch hier muss man gespannt in eine etwas ungewisse Zukunft sehen.
So informierten die Werkleiter Wolfgang Baldus (Ransbach-Baumbach) und Jörg Pfaff (Westerburg) über die bisherigen Investitionen in den Verbandsgemeinden und geplante weitere Schritte. In allen Verbandsgemeinden wurden in den letzten Jahren interne Verbundnetze angelegt, um bei lokaler Wasserknappheit reagieren zu können. Auch zur interkommunalen Zusammenarbeit sind Gespräche geführt und Vereinbarungen getroffen worden.
Für die Zukunft vorsorgen
So wurden für das „Köppelgebiet“ konkrete geologische und hydrologische Untersuchungen zur Erschließung weiterer Wasservorräte angestoßen. Ferner gibt es Gespräche zur Nutzung der Wasservorkommen im Alexandria-Stollen. Allerdings sind die Wasserschüttungen der Brunnen in den letzten Jahren zurückgegangen und der Verbrauch zum Beispiel durch private Pools ist deutlich gestiegen. Daher sind nach Auffassung der christdemokratischen Kommunalpolitiker weitere Maßnahmen zum sparsamen Umgang mit dem Trinkwasservorkommen zu ergreifen. Neben der Brauchwasser-Nutzung wird auch die Vorhaltung von Regenwasser in Zisternen genannt. Hier seien jedoch dringend bundes- und landesrechtliche Regelungen zu treffen, damit die Kommunen im Rahmen der Wasser-/Abwassergebühren oder durch Förderprogramme über Anreize zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser beraten können.
Wolfgang Baldus und Jörg Pfaff blicken optimistisch in die Zukunft der Westerwälder Trinkwasserversorgung. Sie machten zugleich deutlich, dass eine verlässliche Versorgung der Bevölkerung mit guter Trinkwasserqualität weitere Investitionen erforderlich macht. Dies werde sich auch beim Wasserpreis bemerkbar machen, Wasser sei ein hochqualitatives und existentiell wichtiges Lebensmittel, das künftig voraussichtlich nicht mehr zu den bisherigen Preisen gesichert werden könnte.
Darauf wies auch Verbandsbürgermeister Markus Hof (Westerburg) hin, der für seinen Bereich darstellte, welche Anstrengungen erforderlich seien, um die Qualität des Wassers auch bei zurückgehenden Grundwasserständen dauerhaft und immer vorrätig zu halten. Da es hier innerhalb des Westerwaldes durchaus unterschiedliche Situationen gebe, sei ein kreisweites Verbundsystem sicher ein denkbares Projekt. Dies erfordere dann aber, dass die Kosten und Lasten zwischen den Verbandsgemeinden fair verteilt würden, hier befinde man sich mit den übrigen Verbandsbürgermeistern im Dialog.
Sparsamer Umgang mit wertvollem Trinkwasser
Zusammenfassend stellte der Fraktionsvorsitzende Dr. Krempel abschließend fest, dass man zukünftig mit den Trinkwasservorräten besser haushalten müssen. Ob man sich angesichts der Klimaentwicklung noch leisten könne, wertvolles Trinkwasser für Gartenwässerung, Poolfüllungen oder Toilettenspülung zu verbrauchen, müsse man sicher in Frage stellen. Hier seien schnell technische und politische Lösungen gefragt, damit Wasser zukünftig nicht zu einem unbezahlbaren Gut würde und auch in Sommerzeiten ausreichend zur Verfügung stehe.
(Pressemitteilung CDU Kreistagsfraktion)
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