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Nachricht vom 29.07.2022    

Albert Keller, Pfarrer i.R. wird 90 Jahre alt

Auch mit 90 Jahre ist der "kleine, große Mann" in der Pfarrei Sankt Franziskus im Hohen Westerwald immer noch "Unterwegs – im Namen des Herrn". Mit Pkw, seiner Schiebermütze und der charakteristischen Umhängetasche aus braunem Leder, ein Erinnerungsstück aus seiner Zeit in Brasilien.

Auch mit 90 Jahren noch immer unermüdlich „Unterwegs – im Namen des Herrn“, Pfarrer i.R. Albert Keller. Schiebermütze und seine braune Umhängetasche sind ständiger Begleiter. Fotos: Willi Simon

Rennerod/Fussingen. Man muss „diesen“ Albert Keller einmal erleben, als Priester, hervorragenden Prediger, aber auch als Frohnatur und „bodenständigen Westerwälder“. Wenn er als Pfarrer i.R. (in Reichweite) nicht „im Weinberg Gottes“ unterwegs ist, dann bei der Bewirtschaftung eines Gartens an seinem Elternhaus in Fussingen, wo er wieder wohnt, oder zu immer noch ausgedehnten Wanderungen.

Am 4. August feiert Albert Keller, Pfarrer i.R. seinen 90. Geburtstag. Er wächst mit vier Geschwistern in Fussingen auf. Nach dem Besuch der Volksschule beginnt er 1946 - 1949 mit einer Schreinerlehre und arbeitet danach noch ein Jahr als Geselle im gleichen Betrieb. Währenddessen nimmt er bereits privat Lateinunterricht bei Pfarrer Emil Hurm. Schließlich
folgte er einer Berufung, die Gott ihm aufgezeigt hat, nämlich der eines Priesters. Im Abendgymnasium in Mainz holt er von 1950 bis 1954 sein Abitur nach. Er beginnt mit dem Studium der Philosophie und Theologie in St. Georgen in Frankfurt am Main sowie ein weiteres Jahr Theologie in München. Dem Abschlussexamen im Jahre 1959 schließt sich eine praktische Ausbildung im Priesterseminar in Limburg an. Am 8. Dezember 1959 wird Albert Keller im hohen Dom zu Limburg von Bischof Dr. Wilhelm Kempf zum Priester geweiht. Es folgen Kaplanjahre in St. Marien in Wiesbaden Biebrich und St. Barbara in Niederlahnstein. 1966 wird Albert Keller von Bischof Wilhelm Kempf zu einem Seelsorgeauftrag nach Brasilien entsandt. Er kommt nach Camaçari, einer Kreisstadt im Bundesstaat Bahia. Hier gründete er eine Pfarrei, zu der fast 20.000 Christen zählen. In Brasilien bleibt Albert Keller bis 1981. Zurück in Deutschland übernimmt er 1982 als Pfarrer die Heilig-Kreuz Pfarrei in Weilburg und ist von 1990 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2002 auch Dekan im Dekanat Weilburg. Seinen Humor kann er als Büttenredner bei Karnevalsveranstaltungen unter Beweis stellen, weshalb er von der Presse auch als „Don Alberto“ bezeichnet wird. Albert Keller geht aber nach seinem Eintritt in den Ruhestand nicht aufs Altenteil.



Als 70-Jähriger bittet er beim Personalchef der Diözese Limburg um weitere Verwendung. So kam er 2002 als Susidiar (priesterlicher Mitarbeiter) in den damaligen pastoralen Raum Rennerod. Ein Glücksfall für die gesamte Pfarrei, die heute „St. Franziskus im Hohen Westerwald“ heißt.

Er ist darüber hinaus unentbehrlicher Begleiter bei Wallfahrtsreisen der Pfarrei, prädestiniert durch ein phänomenales Allgemeinwissen und seine Belesenheit, weshalb man ihn durchaus als „lebendige Enzyklopädie“ bezeichnen kann.

Zwei Wesenseigenschaften zeichnen Albert Keller aus: seine Schlagfertigkeit und auch sein Humor. Er, der gerne Witze und Anekdoten erzählt, weiß aber auch sehr genau, dass beides Gaben Gottes sind. Dazu gehört seine und noch immer vorhandene Vitalität und eine gute Gesundheit.

Der Herrgott möge ihm zu seinen 90 Lebensjahren noch zahlreiche hinzufügen. Bericht: Willi Simon


Mehr dazu:   Kirche & Religion  
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