Pressemitteilung vom 06.08.2022
St. Vincenz-Krankenhaus wird Internationale Schulungsstätte der American Heart Association (AHA)
Chancen verbessern: Bei einem Herz-Kreislaufstillstand ist, neben den schnellen Reanimationsmaßnahmen direkt vor Ort, die Weiterbehandlung in einer spezialisierten Klinik entscheidend für die Überlebenschancen der Betroffenen. Wesentlich für die erfolgreiche Behandlung im Krankenhaus: das Agieren des interdisziplinären Reanimationsteams nach zuvor festgelegten Abläufen. Eine Pressemeldung der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH.
Jeder Handgriff muss sitzen, jedes Teammitglied sofort wissen, was zu tun ist, um die Überlebenschancen zu verbessern. Essenziell wichtig hierfür: regelmäßiges Training der notwendigen medizinischen und organisatorischen Abläufe. Als zertifiziertes Cardiac Arrest Center ist die internistische Intensivstation des St. Vincenz-Krankenhauses Limburg bereits auf die leitliniengerechte Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand spezialisiert.
Ein weiterer zentraler Meilenstein in diesem Kontext ist nun dem geschäftsführenden Oberarzt der internistischen Intensivstation, Mehdi Afscharian, und seinem Team gelungen: das St. Vincenz ist nun offiziell anerkannte internationale Schulungsstätte der American Heart Association (AHA). Dies autorisiert Afscharian und seinen Kollegen aus Medizin und Intensivfachpflege, die standardisierten und zertifizierten Weiterbildungskurse der AHA künftig eigenständig durchzuführen. Dank der Akkreditierung können sie die international anerkannten Schulungen im Bereich der Basis Reanimation (BLS) sowie der erweiterten Reanimation bei Erwachsenen (ACLS) nicht nur für das medizinische Fachpersonal des St. Vincenz-Krankenhauses anbieten, sondern auch externe Teams weiterbilden.
Um als offizielle Schulungsstätte anerkannt zu werden, müssen umfangreiche organisatorische und fachliche Voraussetzungen erfüllt werden. Daher dankt Intensivmediziner Afscharian, der die International Training Site Region Limburg leitet, vor allem den Kollegen Dres. Sebastian Berscheid und Lukas Fritz, sowie den Fachpflegekräften aus der Intensivpflege, Christoph Bühler, Marc Hartmann und Michael Höhn. Sie alle haben sich zu Instruktoren weitergebildet haben und werden die Kurse künftig gemeinsam mit dem Ärztlichen Leiter durchführen. Marc Hartmann hat die Funktion des Koordinators für die Region Limburg inne. "Dank des Engagements der Kollegen können wir hier in Limburg ab September die weltweit anerkannten BLS- und ACLS-Kurse anbieten - ein Alleinstellungsmerkmal in der Umgebung, über das wir uns sehr freuen", so Hartmann und Afscharian.
Der Basis Reanimationskurs (BLS) richtet sich vor allem an medizinische Fachkräfte, die sowohl innerhalb der Klinik als auch außerhalb (beispielsweise im Rettungsdienst) unterschiedliche lebensbedrohliche Notfallsituationen erkennen und dementsprechend agieren müssen. Kursinhalte sind hier unter anderem die Durchführung einer qualitativ hochwertigen Herzdruckmassage und Beatmung sowie die frühzeitige Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators (AED).
Der Advanced Cardiac Life Support Kurs (ACLS) hingegen ist ein Aufbaukurs, dessen Zielgruppe insbesondere Mitarbeiter auf Intensivstationen, in der Notaufnahme sowie im Rettungsdienst sind, die an der Behandlung eines Herz-Kreislauf-Stillstand und anderer kardiovaskulärer Notfälle beteiligt sind.
Schwerpunkte liegen auf allen Maßnahmen der erweiterten Wiederbelebung, wie Defibrillation bei Rhythmusstörungen oder Intubation bei Atemproblemen. Darüber hinaus stehen, neben Theorie- und Fachwissen, vor allem kommunikative Kompetenzen der Mitglieder des Reanimationsteams im Fokus sowie die Zusammenarbeit im Team: "Die Versorgung reanimierter Patienten setzt nicht nur eine extrem hohe fachliche Qualifikation voraus, sie ist vor allem stets auch eine interdisziplinäre Teamleistung", erklärt Afscharian, der darüber hinaus unter anderem über die Zusatzqualifikation für kardiovaskulären Intensiv- und Notfallmedizin verfügt. "Patienten profitieren nicht nur von einer fachlich kompetenten Behandlung, sondern immer auch vom Zusammenspiel der einzelnen Fachkräfte und -disziplinen." (PM)
Quelle: Nicola von Spee