Bürgermeisterwahl Selters: Kandidat Oliver Götsch setzt auf Familie
Von Wolfgang Rabsch
Wer wird der neue Bürgermeister in Selters? Am Sonntag, 18. September, sind die Bürger der Verbandsgemeinde aufgerufen, an die Wahlurnen zu treten, um ihren neuen Verwaltungschef zu wählen. Der WW-Kurier stellt alle vier Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor. Heute: Oliver Götsch, parteilos.
Hausbesuch bei Bürgermeisterkandidat Oliver Götsch: Wie tickt der parteilose Kandidat politisch und privat? Auf der großen Terrasse hinter seinem Haus erzählt er von seinen Plänen. Das Ehepaar Alina und Oliver Götsch hat sechs Kinder im Alter von drei bis 22 Jahren, die im Wesentlichen die Abläufe im Hause Götsch bestimmen. Wie man so schön sagt: Da ist „Leben in der Bude“. Die älteste Tochter und eine Freundin richteten sich beim Besuch des WW-Kuriers gerade her, um die Kirmes in Freirachdorf zu besuchen, während die jüngeren Geschwister auf dem weitläufigen Gelände des Gartens mit den Hühnern und den beiden Widder- Kaninchen spielten und „tobten“.
„Familienidylle“ ist für die Familie Götsch nicht nur ein Begriff, das merkt man sehr deutlich am fürsorglichen, vertrauensvollen Umgang miteinander. Alina Götsch, die Ehefrau des Kandidaten, unterstützt ihren Mann voll und ganz bei seiner Bewerbung. Wenn es ihr möglich ist, begleitet sie Oliver Götsch auch bei dessen Hausbesuchen in der VG Selters.
Es ist naheliegend, dass Oliver Götsch eine besondere Affinität für das Wohl von Kindern, Jugendlichen und Familien empfindet. Aber ihm liegt auch, wie im Gespräch erkennbar, das Leben der älteren Generation sehr am Herzen, auch durch eigene Erfahrungen. Die Pflegebedürftigkeit und der Tod seiner Eltern, hatte ihn, neben der Geburt der jüngsten Tochter, bewogen, sich 2019 aus der Kommunalpolitik zurückzuziehen. Bis dahin war er 15 Jahre Ortsbürgermeister in Quirnbach. Der Fokus wurde nunmehr intensiv auf die verbleibende Zeit mit seiner Mutter und seine Familie gelegt.
„Nach drei Jahren begann es wieder zu kribbeln“, erzählte Oliver Götsch weiter, „und so entschied ich, nachdem der Familienrat einstimmig seine Unterstützung erklärt hatte, mich um das Amt des Bürgermeisters zu bewerben. Diese Entscheidung habe ich mir reiflich überlegt, da ich durch die Erfahrungen, die ich über 15 Jahre als Ortsbürgermeister in Quirnbach gesammelt habe, genau weiß, was da auf mich zukommen wird. Auch durch mein familiäres Umfeld weiß ich, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Ich bin dazu bereit, zumal ich über umfangreiche Erfahrungen im Verwaltungsbereich verfüge. Beim Polizeipräsidium Koblenz bin ich als Kriminalhauptkommissar direkt dem Polizeipräsidenten angegliedert. Dort leite ich in verantwortungsvoller Position die zentrale Sachbearbeitung Behördeninterne Ermittlungen und die zentrale Koordination „Gewalt gegen Polizeibeamte. Zudem bin ich als Prüfer im Auswahlverfahren für die Bewerber zur Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz für das Studium „Bachelor of Arts“ (Diplomverwaltungswirt) tätig.“
Der Wahlkampf wird komplett mit eigenen Mitteln bestritten
Aus Überzeugung erklärt Oliver Götsch, dass er als parteiloser Kandidat, ohne jede finanzielle Unterstützung seitens einer Partei den Wahlkampf komplett mit eigenen Mitteln bestreitet. Dadurch habe er die Möglichkeit, ohne parteipolitische Zwänge Entscheidungen zum Wohl der Menschen in der Verbandsgemeinde zu treffen. Nicht von ungefähr lautet sein Wahlkampfmotto "Parteilos. Unabhängig. Verbindend."
Auf überdimensionierte Wahlwerbung verzichtet er bewusst. „In Zeiten, in denen sich die Menschen ernsthafte Gedanken über die Bewältigung von steigenden Lebens- und Energiekosten machen, will ich meinen Wahlkampf respektvoll, gemäßigt und nachhaltig bestreiten“, so Oliver Götsch.
Bei den Themen, die er als neuer Bürgermeister angehen will, ist die Liste dagegen prall voll: Stärkung des ländlichen Raums in Bezug auf Mobilität und Gesundheitsversorgung und ÖPNV, Ausbau von Rad und Fußwegen, durch Förderung von Landarztpraxen, damit der Begriff „Landarzt“ wieder seine alte Bedeutung erhält. Einrichtung eines Kinder -und Jugendbeirates, der aus Kindern und Jugendlichen aller Gemeinden der Verbandsgemeinde besteht, um dem Nachwuchs eine Stimme zu geben. Weitere Verbesserung der Digitalisierung in den Grundschulen, denn diese notwendigen Investitionen sind Investitionen in die Zukunft. Stärkung der Vereine und Unterstützung der vielen Ehrenamtlichen, die mit dieser Tätigkeit der Gesellschaft einen großen Dienst erweisen.
Als ehemaliger Wehrführer der FFW Quirnbach und Kriminalbeamter weiß Oliver Götsch die Bedeutung von Organisationen, wie die Feuerwehren, DRK, THW, und anderen sehr zu schätzen und strebt die Einrichtung eines kriminalpräventiven Rates an. Darüber hinaus stehen bei ihm die Mitarbeiter und die Optimierung von Abläufen und Strukturen, sowie die Digitalisierung der Verwaltung im Fokus, „denn ein Bürgermeister kann nur so gut sein, wie das Team, dass ihm zur Seite steht“, sind seine Worte.
Oliver Götsch in seinem Schlusswort: „Wer etwas erreichen will, der muss erreichbar sein. Wenn mich jemand persönlich kennenlernen möchte, freue ich mich über eine Rückmeldung“. Näheres zu Oliver Götsch findet sich auf seiner Internetseite.
(Wolfgang Rabsch)
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