Bürgermeisterwahl Selters: Nicole Hampel will die erste Frau an der Verwaltungsspitze werden
Von Wolfgang Rabsch
Wer wird der neue Bürgermeister in Selters? Am Sonntag, 18. September, sind die Bürger der Verbandsgemeinde aufgerufen, an die Wahlurnen zu treten, um ihren neuen Verwaltungschef zu wählen. Der WW-Kurier stellt alle vier Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor. Heute: Nicole Hampel, FWG.
VG Selters. Der WW-Kurier hat Nicole Hampel in ihrem Haus in Mogendorf besucht und sie gebeten, von sich selbst zu erzählen: „Ich bin 53 Jahre alt und seit 22 Jahren verheiratet, aus der Ehe stammen zwei Söhne, mit denen ich zusammen mit meinem Ehemann und meinen Eltern in einem Drei-Generationen-Haus lebe. Ich bin Juristin, arbeite zurzeit in einem Notariat in Koblenz. Ich bin Mitglied im Kulturkreis, im Hospiz-Verein Westerwald, im Sportverein und im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr. Kommunalpolitisch bin ich für die FWG im Westerwald aktiv tätig, zudem bin ich seit 2014 ehrenamtliche Bürgermeisterin der Ortsgemeinde Mogendorf.“
Nicole Hampel bestätigt, dass die ihr zurzeit am häufigsten gestellte Frage lautet, warum sie mit dem Wohnsitz in der Verbandsgemeinde Wirges sich für die Stelle der Bürgermeisterin in der VG Selters bewirbt. Dazu hat die Kandidatin eine klare Meinung: „Ich sehe das nicht als Nachteil an, mich für das Amt zu bewerben, nur weil ich aus einer anderen Verbandsgemeinde stamme. Wenn ein verdienter Bürgermeister nach 16 Jahren Amtszeit in den wohlverdienten Ruhestand geht, dann kann es von Vorteil für die Verwaltung sein, dass jemand von außen kommt und mit anderen Ideen und Vorstellungen neue Akzente setzt. Unbefangen und unvoreingenommen werde ich mein Amt ausführen, sollte ich gewählt werden“.
Die Kandidatin bringt kommunalpolitische Erfahrung mit
Mogendorf liegt bekanntlich fast auf der Grenze zur VG Selters, darum bestätigt Nicole Hampel, dass sie als direkte Nachbarin und politische Beobachterin, zudem als Beigeordnete im Kreistag des Westerwaldkreises, bestens über die Belange der VG Selters informiert ist. „Mit dem Blick von außen werde ich alle Gemeinden gleichbehandeln, das sehe ich als großen Vorteil an. Als Ortsbürgermeisterin weiß ich, was Gemeinden benötigen, als Juristin kenne ich die gesetzlichen Grundlagen und als berufstätige Mutter habe ich zu organisieren gelernt“, so argumentierte die Kandidatin weiter.
Heimat ist für Nicole Hampel ein wichtiges Stichwort, obwohl dieses Wort in letzter Zeit von einigen Politikern kritisch gesehen wurde. Ihr Statement dazu lautet: „Mir ist es ein großes Anliegen, dass sich junge Familien hier im Westerwald wohlfühlen. Aber auch Senioren dürfen nicht aus unserem Blickwinkel verschwinden, um bei bezahlbarem Wohnraum auch gut versorgt werden können. Nur so kann der ländliche Raum in der VG Selters weiterhin Heimat bleiben, und für zugezogenen Menschen zur Heimat werden. Dazu müssen wir aber etwas tun, sozial, ökologisch, aber auch wirtschaftlich“.
Lebensqualität verbessern
Nicole Hampel könnte sich vorstellen, eine Fachstelle für Gesundheits- und Seniorenberatung für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einzurichten, um deren Lebensqualität zu verbessern. Beim Thema wirtschaftliche Entwicklung in der VG Selters gibt es für Nicole Hampel keine zwei Meinungen: „Ich würde als Bürgermeisterin mithelfen, dass die VG Selters als attraktiver Wirtschaftsstandort erhalten bleibt und angemessen wachsen kann. Dabei hat es die VG in der Hand, vernünftige Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von mittelständischen Unternehmen zu generieren. Bei der Zurverfügungstellung von Wohn- und Gewerbeflächen wird darauf geachtet, dass diese ökologisch und sozial vertretbar sind“.
Die Schwerpunkte nach einer erfolgreichen Wahl liegen bei Nicole Hampel bei den Schulen, der Digitalisierung, den Feuerwehren, und der Förderung des Ehrenamtes. Auch der Abbau von Schulden soll weiter fortgeführt werden, und dies, wenn möglich, ohne Gebühren zu erhöhen.
Schlusswort Nicole Hampel: „Ich werde versuchen, die Bürger der Verbandsgemeinde Selters bei vielen Entscheidungen mitzunehmen, und darauf zu achten, dass berechtigte Anliegen und Sorgen gehört werden. Dazu könnte eine digitale Online-Bürgersprechstunde eingerichtet werden, die zur transparenten Kommunikation zwischen Verwaltung und der Stadt, sowie den Ortsgemeinden, den Schulen, dem Hort, den Feuerwehren, den Rettungsdiensten, und den Förstern beitragen soll“. (Wolfgang Rabsch)
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