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Nachricht vom 21.08.2022    

Viel Andrang beim Handwerkermarkt in Grenzau

Von Helmi Tischler-Venter

Dass der 21. Handwerkermarkt in Grenzau am Sonntag, 21. August wieder stattfinden konnte, freute die Besucher, denn dass man am idyllischen Brexbach Besonderes finden kann, ist längst bekannt. Da der übliche Parkplatz im Tal gesperrt war, musste man entweder einen Kilometer Fußmarsch in Kauf nehmen, oder mit dem Shuttle-Bus ab Höhr-Grenzhausen bergab fahren.

Impressionen vom Handwerkermarkt. Fotos: Wolfgang Tischler

Höhr-Grenzhausen. An beiden Enden der rund 200 Meter langen Marktzone lud Gastronomie zu Rast und Genuss ein. In der Brexbachstraße lockten Stände mit schönen Auslagen und interessanten Vorführungen die Kunden an. Historisches Handwerk wurde anschaulich vorgeführt am Spinnrad und Webstuhl, mit Schieferplatten und Ton auf einer fußbetriebenen Töpferscheibe. Am Stand des Keramikmuseums Westerwald konnten sich Kinder als Keramikmaler betätigen. Mit der mobilen Wild- und Waldschule des Landesjagdverbandes bezog der Hegering Kannenbäckerland ebenfalls Kinder in die Informations- und Mitmachaktionen ein.

Gleich daneben konnte man beim Schmied beobachten, wie auf fast magische Weise aus einem zehner Baustahlstab ein kleines Hufeisen entstand. Die nötigen mobilen Materialien für die Vorführungen hatte der Schmied selbst konstruiert. Sein besonderer Stolz war ein rund hundertjähriger Blasebalg, den er selbst renoviert hatte. Mit diesem brachte der Schmied die Steinkohle in der Esse auf über tausend Grad. Baustahl lässt sich ab 750 Grad formen, die Farbe gibt seine Temperatur an. Mit einer Biegegabel bog der Handwerker den Stahlstab um die Kurve, danach wurde der Zunder abgebürstet. Da die Zunderschicht Material wegnimmt, sollte immer in nur einem Feuervorgang geschmiedet werden. Der Amboss sang beim Hammerschlag, der das Eisen plättete, zum Schluss wurde das kleine Hufeisen mit einem Schrotmesser vom Stab abgetrennt.

Individuell designtes Glas und Traumkugeln, die im Dunkeln leuchten, waren ebenso im Angebot wie Westerwälder Wanderstöcke, jedes Stück ein Unikat. Seine moderne Wunschgitarre konnte man beim Gitarrenbauer bestellen.



Vielfältige Textilwaren wie Kinderkleidung genäht und gestrickt, Kissen, Schürzen und Blusen im traditionellen Stil, Quilts, gehäkelte und gewebte Tücher und Schals, Stofftaschen, Filzarbeiten und Stofftiere zeigten die ganze Bandbreite der Handarbeitskunst.

Spielzeug, Heutiere, besondere Seifen und Weihnachtskrippen oder Vogelhäuser, Yoga-Accessoires, kreative Karten, Bürsten, Felle und Leder sowie diverse Schilder aus Karton, Holz und Schiefer mit Bildern und lustigen Sprüchen erweiterten die Angebotsvielfalt. Lustige Tiere aus Keramik fanden reißenden Absatz und Schmuck gab es in diversen Ausführungen, unter anderem hatte die Blindenschule Ketten aus Edelsteinen gestaltet.

Am Stand des Westerwaldvereins, Zweigverein Hillscheid wurden einfache Brettspiele wie das leicht zu händelnde Westerwälder Roulette verkauft, beim Cicerone nebenan auch Spiele aus römischer Zeit. Wie üblich, wurde für die Brexbachtalbahn geworben.

Natürlich war für das leibliche Wohl bestens gesorgt: Eis-Variationen waren angesichts des sommerlichen Wetters begehrt und an den Waffel- und Imbissbuden bildeten sich lange Schlangen. Brot, Käse, Öle, Gewürze, Honig und Bienenwachsprodukte konnte man mit nach Hause nehmen.

Wie beim Handwerkermarkt üblich, war die Burg Grenzau zur Besichtigung geöffnet und bot einen tollen Blick auf Grenzau. In der offenen Kapelle in Grenzau wurde Meditationsmusik abgespielt und die Kinder hatten die Möglichkeit, Mandalas auszumalen. Wer wollte, konnte viel vergnügliche Zeit in dem idyllischen, kleinen Ort Grenzau verbringen. (htv)


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