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Pressemitteilung vom 22.08.2022    

Naturschutzdetektive der Kita Vogelnest in Heiligenroth auf Spurensuche in Wald und Wiese

Die Vorschulkinder der Kita Vogelnest in Heiligenroth bewährten sich bei einer Exkursion mit Ute Klapthor vom "NABU Montabaur und Umgebung" als findige Naturschutzdetektive. Da Waldtiere scheu sind, suchten sie nach deren Spuren und wurden im Waldgebiet am Biebrichsbach bei Montabaur schnell fündig.

Die Kinder der Kita hatten sichtlich Spaß. (Fotos: Ute Klapthor)

Montabaur. Wer hat den Fichtenzapfen angeknabbert? Von wem stammt die Feder? Was suchten die Schnecken oder Saftkugler unter der dürren Rinde? Warum scheint der Vogel mit den blauen Federchen vor der Gruppe herzufliegen? Unzählige Funde und Eindrücke führten zu vielen interessanten Fragen der jungen Forscher, die Ute Klapthor gerne beantwortete. Zur Einstimmung auf die Erkundungstour hatte sie Tierpräparate aus dem Naturschutzzentrum des Nabu (Naturschutz-Bund) in Holler mitgebracht.

In einem Waldstück unterhalb der Tennisanlage bauten die Kinder zusammen mit ihren Erzieherinnen Unterschlupfmöglichkeiten für den Waldwichtel “Fagus“. Dabei nutzten sie die vielfältigen Naturmaterialien, die im durch Dürre und Borkenkäfer ausgedünnten Wald zu finden waren. So ideenreich und geschickt, wie auch Tiere beim Nestbau, formten sie daraus ein Zuhause.

Viele Fichten- und Kiefernzapfen sammelten die Kinder der “Zugvogelgruppe“ für ein Wurfspiel an den Sportanlagen. Dort konnten sie sich auch beim Klettern, Balancieren und Laufen austoben. Auf dem Weg dorthin testeten sie mit Stöckchen die Geschwindigkeit der einzelnen Bachabschnitte und entdeckten umgefallene Bäume, die der Kraft des Wassers am Prallhang nicht mehr standgehalten hatten.

Da der obere Teil des Biebrichsbachs durch das Gebiet mit wichtigen Trinkwasserquellen führt, war ein wichtiges Thema die Bedeutung des Waldes für gesundes Trinkwasser in Montabaur und den umliegenden Gemeinden.

Eine weitere Exkursion führte zwölf Kinder der Kita gemeinsam mit Ute Klapthor in den wichtigen Lebensraum Wiese. Die Wiese ist ein extremer Lebensraum. Erst wächst sie und das Leben kann sich darauf entwickeln. Mit dem Mähen sind plötzlich viele Teile des Lebensraums weg. Da überleben nur angepasste Pflanzen und Tiere.

Zunächst lernten die Kinder einige Tierarten anhand der Präparate aus dem Naturschutzzentrum des Nabu in Holler kennen, die im oder über dem Lebensraum Wiese zu finden sind. Ute Klapthor stellte ihnen etwa das kleinste Raubtier vor, das Mauswiesel. Und den Grünspecht, der in den alten Obstbäumen der Streuobstwiesen um Heiligenroth lebt.



Auf dem Weg zum Kapellchen suchten sie zusammen mit ihren Erzieherinnen den längsten Grashalm. Bei 1,70 Meter Länge bewunderten alle, wie stabil der Stängel ist und erforschten das Geheimnis seiner Standfestigkeit. Unterwegs konnten sie zudem ungemähte mit gemähten Wiesen vergleichen.

Naturerlebnisse verbunden mit kleinen realen oder Fantasiegeschichten sind besonders eindrucksvoll für Kinder. Die Naturkenntnisse prägen sich sehr nachhaltig ein. Bei der Exkursion bat die Fee Achillea die Kinder, sie bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Achillea, eine fleißige, aber vergessliche Helferin der Feenkönigin, hatte den Auftrag Nahrungspflanzen sowie Zauber- und Heilkräuter zu finden. Auf den ungemähten Wiesen rund um das Kapellchen fanden die Kinder fast alle der gesuchten Pflanzenarten sowie eine große Insektenvielfalt.

Auf einer nahen kargen, trockenen Fläche mit steinigem Untergrund zogen die zahlreiche Thymian- und Hornkleepflanzen eine bunte lebhafte Insektenwelt mit Bienen, Hummeln, vielen Schmetterlings- und Heuschreckenarten an. Mithilfe ihrer Becherlupen konnten die Kinder die Tiere und Pflanzen genauer anschauen und unter anderem verfolgen, wie die Steinhummel den Nektar einer Hornkleeblüte austrinkt.

Anschließend halfen sie Achillea bei den Vorbereitungen für das Fest zur Rückkehr der Feenkönigin. So planten sie Spiele für die Gäste, etwa mit Grashüpfersprüngen oder Flugbewegungen, dachten sich Tanzfiguren aus, die sie auch übten und sammelten insbesondere Labkräuter für Kranzdekorationen. Der “Nabu Montabaur und Umgebung“ sowie das Naturschutzzentrum freuen sich über die großzügige Spende des Fördervereins des Kindergartens. (PM)


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