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Pressemitteilung vom 01.09.2022    

Montabaur: Liebe zu Kranken hat Diakon Kaufmann geprägt - jetzt Ruhestand

Fast 50 Jahre Einsatz, fast 50 Jahre Herzensanliegen: Unter Würdigung seines jahrzehntelangen Einsatzes wurde Diakon Günther Kaufmann nun in den Ruhestand verabschiedet. Was hat ihn geprägt? Was gibt er jungen Menschen mit auf dem Weg? Und was wünscht er sich von seiner Kirche für die Zukunft?

Unter Würdigung seines jahrzehntelangen Einsatzes wurde Diakon Günther Kaufmann nun in den Ruhestand verabschiedet. (Foto: evangelische Kirche)

Region. Seit 1959 wohnt Diakon Günther Kaufmann in Montabaur. Der ursprünglich aus Leschnitz in Schlesien stammende Krankenpfleger und ehemalige Leiter der Physikalischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wurde am 4. November 1973 von Bischof Dr. Wilhelm Kempf im Limburger Dom zum Ständigen Diakon geweiht. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder und fünf Enkelkinder.

In Schlesien hatte er angefangen, im sogenannten kleinen Seminar Theologie zu studieren. Aufgrund der Krebserkrankung und des frühen Todes seiner Mutter konnte er das Studium nicht zu Ende führen. 1964 heiratete er seine Frau Renate Weber. Er war einer der ersten verheirateten Diakone mit Zivilberuf im Bistum Limburg. Eigentlich sollte er als sogenannter "Vir probatus”, als "bewährter Mann”, zum Priester geweiht werden, wenn es nach den Vorstellungen des damaligen Bischofs Wilhelm gegangen wäre. Doch das ist vom Vatikan bis heute nicht erlaubt.

Doch das tat der inneren Motivation zu seiner Berufung keinen Abbruch. "Die Nächstenliebe, die Liebe zu alten und kranken Menschen. Das hat mich die ganze Zeit geprägt”, blickt er erfüllt auf die Vergangenheit zurück. Würde er junge Menschen heute noch ermutigen zu diesem Dienst? "Ja, Auf jeden Fall, weil das ein Dienst ist, der immer gebraucht wird. Gerade Alten- und Krankenseelsorge!” Einen lebenslangen Rückhalt dazu waren für ihn seine Frau und seine Familie. "Man kann diesen Beruf oder diese Berufung gar nicht ausüben, wenn die Familie und hauptsächlich die Frau nicht dahintersteht.” Unter diesen Rückhalt versteht Kaufmann keine "Frömmelei”, sondern eine Familie, die tatsächlich den Glauben vorlebt.



Kaufmanns Dienst in der Pfarrei umfasste die Kranken- und Altenseelsorge, Andachten, Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Wortgottesfeiern, Besuche zu Geburtstagen und Jubiläen in Montabaur, Eschelbach und im Gelbachtal sowie den liturgischen Dienst am Altar.

Für die Zukunft der katholischen Kirche erhofft sich Kaufmann eine Öffnung, ein "Aggiornamento”, wie es Papst Johannes XXIII. schon formulierte: "Nahbar sein, sich öffnen für die Welt, für die Menschheit, aber auch für sich selber. Ja, da muss sehr viel stattfinden.”

Den Dank der Pfarrei St. Peter Montabaur-Stelzenbachgemeinden formulierte die Ortsausschuss-Vorsitzende Theresia Schmidt stellvertretend unter anderem mit folgenden Worten:

"Danke, ein kleines Wort für einen Dienst, eine Leistung in der Pfarrei die wir heute besonders würdigen und wertschätzen. Danke, für deinen so vielfältigen und fast 50-jährigen Einsatz, der nicht immer selbstverständlich, sondern dir ein Herzensanliegen war. Danke, für dein stets offenes Ohr. Danke für dein Lächeln, dass du jedem entgegengebracht hast. Sei es in der persönlichen Begegnung, oder aber auch als Gruß vom Altar. Danke, für die Zeit, die du dir für deine Mitmenschen genommen hast. Nicht nur im diakonischen Dienst, sondern bei jedem Gang durch die Stadt. Jeder, der dich kennt, sagt dir jetzt sicher im Stillen auch ein herzliches Dankeschön und Vergelt`s Gott.” (PM)


Mehr dazu:   Kirche & Religion  
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