Dem Erhalt der Kulturlandschaft verpflichtet: 60 Jahre Naturpark Rhein-Westerwald
Von Angela Göbler
Vom sagenhaften Rheintal über die Weinberge hin zu idyllischen Ortschaften, tiefen Wäldern und malerischen Bachtälern bis auf die Höhen des Westerwaldes: Seit mittlerweile 60 Jahren widmet sich der Naturpark Rhein-Westerwald der Erhaltung der Kulturlandschaft und vielen Projekten in der Heimatregion. Den runden Geburtstag haben viele offizielle Akteure nun im Archäologischen Forschungszentrum Monrepos hoch über Neuwied gefeiert.
Neuwied. Unter den 140 Naturparken Deutschlands gehört der Naturpark Rhein-Westerwald zu den Ältesten: 1962 gegründet, ging er damals schon mit dem Ziel an den Start, die Kulturlandschaft auf seiner Fläche von rund 470 Quadratkilometern zur pflegen und zu entwickeln. "Bis heute haben sich die Interessen und Aufgaben enorm erweitert", begrüßte die Naturpark-Vorsitzende Isabelle Fürstin zu Wied die Gäste der Jubiläumsfeier. So zählen neben Landschaftspflege und Naturschutz auch die Entwicklung von Konzepten für einen nachhaltigen Tourismus, Regionalentwicklung und Klimaschutz sowie Netzwerkbildung und Kooperationen zu den vielfältigen Belangen.
So lobte Landrat Achim Hallerbach zum Jubiläum auch den gelungenen Spagat der Zusammenarbeit verschiedener Akteure, darunter auch die Forstverwaltungen, sind doch annähernd 50 Prozent des Naturpark-Gebietes bewaldet. "Die Menschen haben den qualitativen Wert der Region erkannt", unterstrich der Landrat. Das Bewahren, Wertschätzen und Weiterentwickeln der Heimat sieht er damit als eine der wesentlichen Bedeutungen des Naturparks.
Ursprüngliche Landschaften
"Man sehnt sich heute wieder nach ursprünglichen Landschaften", betonte auch Dr. Erwin Manz, Staatssekretär aus dem Mainzer Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität. Die Naturparke sah er dabei als Kümmerer vor Ort, die die Nahtstelle zwischen Mensch und Natur bilden. Nachhaltigkeit, die Pflege von Regionalität und naturverträgliche Erholungs- und Tourismusmöglichkeiten benannte er dabei als zentrale Themen. "Die Parke sind direkt mit den Menschen verbunden und helfen, die Heimatregion besser zu erkennen und zu erforschen", so fasste es Friedel Heuwinkel, Präsident des Verbandes deutscher Naturparke, zusammen.
"Regionalität ist das neue Bio"
Eines der Projekte, die gerade im Fokus der Arbeit stehen, stellte Jörg Hohenadl von Neuwieder Wirtschaftsförderung (WFG) zusammen: Im Kooperationsprojekt "Naturgenuss Partner" geht es darum, ein Netzwerk aus regionalen Produzenten, Erzeugern, Touristikern und Gastronomen zu etablieren. 37 regionale Erzeuger von der Ölmühle über Käsereien bis hin zu Rundfleischerzeugern und Imkern sind schon dabei, nach und nach ziehen nun die Gastronomen nach. "Regionalität ist das neue Bio", war sich Hohenadl sicher.
Wie schön die Region landschaftlich ist, können die Akteure nun auch im bewegten Bild beweisen: Die Filmemacherin Martina Haas hat - unterstützt mit Mitteln aus dem Leader-Programm - den neuen Imagefilm für den Naturpark Rhein-Westerwald erstellt und beweist darin in fünfeinhalb Minuten, wie vielfältig, reizvoll und wertvoll die Heimat ist. (Angela Göbler)
Viele weitere Infos zum Naturpark finden sich auch auf dessen Internetseite. Hier wird auch der Imagefilm in Kürze abrufbar sein.
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