Pressemitteilung vom 29.09.2022
Behälterglaswerk in Wirges blickt auf mehr als 125 Jahre bewegte Geschichte zurück
Mit einem "Familientag" haben die Beschäftigten des Behälterglaswerks von Verallia in Wirges das 125-jährige Jubiläum des Traditionsstandorts für hochwertige Glasprodukte gefeiert – mit zwei Jahren Verzug, weil es vorher wegen Corona nicht möglich war.
Wirges. Das Resümee von Werkleiter Michael Breuer: „Wir haben in all den Jahrzehnten schon viele Krisen gemeinsam gemeistert, zuletzt die Pandemie. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die anstehenden Herausforderungen – Stichwort Energieknappheit – erfolgreich bewältigen werden". Das Wirgeser Werk hat Vorbildcharakter innerhalb des internationalen Verallia-Konzerns.
Feste feiern ist nicht ganz einfach in einem Betrieb, der 24 Stunden täglich an allen Tagen des Jahres kontinuierlich Flaschen und Gläser herstellt. Beliefert werden die Großen der Getränke- und Lebensmittelindustrie in Deutschland ebenso wie – über Händler – die Wein- und Sektproduzenten der Region. Dank einer lebendigen Feuerwehrmannschaft und vieler engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kam trotz aller Pandemie-Einschränkungen ein buntes Programm zustande. Highlights waren die Führungen durchs Werk, bei denen die rund 300 Beschäftigten des Standorts ihren Angehörigen zeigen konnten, in welchen Dimensionen und Geschwindigkeiten Behälterglas heute produziert wird.
Die bewegte Geschichte des Standorts begann 1895. Seither fließt in Wirges Glas. Facharbeiter aus vielen Regionen Deutschlands mussten damals angeworben werden und noch heute sind ganze Ortsteile von Wirges von den Beschäftigten geprägt. Die Firma lief erst unter "Fabrik feuer- und säurefester Produkte AG, Abteilung Glashütte", dann unter "Aktiengesellschaft für Glasindustrie, vormals Friedrich Siemens" (ein Bruder von Werner von Siemens) und unter "Westerwald AG"; seit 1988 gehörte der Standort zur Oberland Glas AG im baden-württembergischen Bad Wurzach, die anschließend in der französischen Saint-Gobain Gruppe aufging. 2016 wurde daraus die internationale Verallia-Gruppe. Was gleich blieb: hochwertige Glasproduktion und Beschäftigte, die sich zum Teil bereits in der vierte Generation mit dem Werk identifizieren.
Innerhalb der Verallia-Familie gilt Wirges als "Flaggschiff für die Weinstrategie von Verallia" und Innovationsführer. Die erste so genannten Dreitropfenmaschine wurde hier installiert, die heute in einer Stunde mehr Flaschen produziert als vor hundert Jahren der ganze Betrieb. Die optimierte Verwertung von Recyclingglas – heute der Hauptrohstoff der Behälterglasindustrie – ist Vorbild für andere Werke. Das dient – wie viele weitere Maßnahmen – dazu, den CO2-Fußabdruck der Glasproduktion stetig zu senken. Herausforderndes Ziel ist mittlerweile die CO2-freie Produktion. Bei Temperaturen von 1.600 Grad in den Schmelzwannen eine Aufgabe, die nur im Mix von alternativer Energieerzeugung und Spitzentechnologie zu erreichen sein wird. Die hohen Ansprüche von Kunden gerade im Wein- und Sektbereich zu erfüllen, ist die stetige Aufgabe.
"Bei alledem geht es uns auch darum, dass unsere Beschäftigten jeden Abend gesund und wohlbehalten wieder zu ihren Familien zurückkehren können", betont Werkleiter Breuer. Großer Wert wird daher auf Arbeitssicherheit und Ergonomie gelegt.
Heute präsentiert sich das Werk als verlässlicher Arbeitgeber. Um die besten Kräfte für den Standort zu gewinnen, legt Verallia besonderen Wert auf gute Ausbildung. Eigene Lehrwerkstätten dienen dazu, Verfahrensmechaniker Glas, Industriemechaniker, Elektriker oder Mechatroniker auf den Beruf vorzubereiten. "Glas neu denken – für eine nachhaltige Zukunft" lautet mittlerweile der Unternehmenspurpose von Verallia. In den beiden vergangenen Coronajahren hat man es immerhin geschafft, die vollkontinuierliche Produktion trotz aller Einschränkungen aufrechtzuerhalten.
Eine Verschnaufpause auf dem Weg durch die Geschichte wird nicht gewährt: Jetzt drohen also extreme Preise und Lieferengpässe für Strom und Gas. Wie immer in der 127-jährigen Geschichte steht man vor großen Herausforderungen. Zur Tradition des Werks gehört, dass man sie bewältigt. (PM)
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