Betrügerin um Leukämie-erkrankte Ida muss ins Gefängnis
Es macht fassungslos. Eine 41-Jährige instrumentalisierte das Leukämie-kranke Mädchen Ida Mewis, um sich hinterrücks einen Leihwagen zu erschleichen. Jetzt ist die Betrügerin vom Amtsgericht Betzdorf zu einer knapp vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Gegen die Angeklagte wurde bereits in 30 weiteren Betrugsfällen ermittelt.
Betzdorf. Die 41-jährige Angeklagte hatte im Januar dieses Jahres durch einen inszenierten Betrug die Hilfsbereitschaft von Karin Ermert und ihrem Mann Jochen ausgenutzt. Karin Ermert betreibt mit ihrem Mann Jochen das Autohaus Kamp in Wissen. Im Raum Wissen fand zu diesem Zeitpunkt eine Hilfsaktion und Typisierung für die erst ein Jahr alte, an Leukämie erkrankte Ida Meiwes statt. Die Betreiber des Autohauses Kamp erhielten eine seriös wirkende E-Mail und das Drama nahm seinen Lauf. Der augenscheinliche Absender: "RTL – Wir helfen Kindern". Demnach hätten sich die Eltern an die Stiftung mit der Bitte um ein zweites Auto gewandt. Wir berichteten bereits im Januar über diesen Fall.
Vor dem Gericht beteuerte die Angeklagte unter Tränen ihre Unschuld. Das Amtsgericht Betzdorf schenkte ihrem Lügenkonstrukt jedoch keinen Glauben und verurteilte die 41-Jährige zu knapp vier Jahren Gefängnis. Das Urteil bleibt nur minimal unter der Maximalstrafe, die ein Amtsgericht überhaupt verhängen kann: Bei vier Jahren ist Schluss, die Angeklagte muss für drei Jahre und elf Monate ins Gefängnis.
Die Angeklagte ist längst kein unbeschriebenes Blatt mehr: Mehr als 30 Betrugsfälle, eine falsche Verdächtigung und ein Diebstahl werden ihr noch zugeschrieben.
(Jenny Patt)
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