Ältere Menschen wieder Opfer von Trickbetrügern
Immer wieder fallen ältere Menschen auf dreiste Trickbetrüger herein. Allein drei Fälle angezeigte verzeichnete die Kriminalpolizei Montabaur in den vergangenen Wochen.
Montabaur/Neuhäusel. Am vergangenen Montag, 27. Juni, wurde eine 87-Jährige aus der Jahnstraße in Montabaur Opfer von dreisten Betrügern. Das Opfer wurde vor ihrem Haus von einer unbekannten Frau angesprochen und gebeten, ihr Geld zu wechseln. Vom Erscheinungsbild und vom Auftreten her erweckte die Täterin einen vertrauenswürdigen Eindruck. Davon ließ sich die Geschädigte beeindrucken und bat sie, ihr in die Wohnung zu folgen. In der Wohnung ließ sie dann die Täterin kurzzeitig allein, während ihre Geldbörse auf einem Tisch lag. Die Täterin bat die Geschädigte dann nochmals, ihr einen Briefumschlag für das Wechselgeld zu geben. Während dieser nochmaligen Abwesenheit nahm sie dann die Geldbörse an sich und verließ mit der abgelenkten alten Dame die Wohnung. Die Tätern wird wie folgt beschrieben: etwa 20 Jahre alt, etwa 170 cm groß, mittelblondes kurzes Haar. Sie trug ein buntes Sommerkleid und wirkte sehr gepflegt. Sie sprach die deutsche Sprache mit einem leichten Akzent.
Montabaur-Elgendorf:
Zu einem weiteren Fall kam es bereits im Montag, 23. Mai, in Montabaur-Elgendorf gegen 11 Uhr in der Baumbacher Straße zum Nachteil einer 78-jährigen Dame. Während der Gartenarbeit wurde die Geschädigte von einer Frau in gebrochenem Deutsch angesprochen und um einen Zettel gebeten. Die Frau müsse etwas für eine Nachbarin aufschreiben. Hilfsbereit nahm das 78-jährige Opfer die Unbekannte mit in ihre Wohnung, um ihr einen Zettel und einen Stift zu geben. Hier wollte die unbekannte Frau dann plötzlich Geld gewechselt bekommen. Auch diesen Wunsch erfüllte das ahnungslose Opfer. Erst im Laufe des Tages bemerkte die Damen, dass ihr mehrere 100 Euro entwendet worden waren. Die Täterin sprach deutsch mit einem erkennbaren osteuropäischen Akzent.
Neuhäusel:
Ein weiterer Fall ereignete sich ebenfalls am 23. Mai gegen 11.40 Uhr in der Kadenbacher Straße. Auch hier wurde wieder mit dem "Zetteltrick" gearbeitet. Die ahnungslose 85-jährige Geschädigte wurde vor ihrem Haus von einer unbekannten Frau angesprochen. Auch hier wollte die Frau einen Zettel, um einer Nachbarin eine Nachricht zu hinterlassen. Im Haus äußerte die Frau dann den Wunsch, Geld gewechselt zu bekommen. Auch hier wurde das Opfer um etwa 100 Euro Bargeld betrogen. Auch hier sprach die Täterin deutsch mit erkennbarem osteuropäischem Akzent.
Die Polizei Montabaur geht davon aus, dass es noch weitere Opfer geben muss, die sich bisher noch nicht bei der Polizei gemeldet haben, aus Scham auf dreiste Betrüger hereingefallen zu sein, oder einfach weil sie es noch nicht gemerkt haben, dass sie bestohlen wurden.
Die Täter, oft Frauen, suchen ganz gezielt ältere Menschen als Opfer aus, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, Einlass in die Wohnung zu finden, denn dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die eigenen Pläne durchkreuzen könnten. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger, oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Hier rät die Polizei insbesondere älteren Menschen:
Vorsicht, wenn Fremde läuten: Hilfsbereitschaft an der Wohnungstür zahlt sich nicht aus!
Speziell zu diesem Thema gibt es eine Sicherheitsbroschüre für Seniorinnen und Senioren mit dem Titel: "Goldener Herbst". Diese Broschüre erhält man bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle.
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