Kindertheater in Herschbach: Herr Grün suchte seine verlorenen Farben
Von Wolfgang Rabsch
Der Kulturkreis der Verbandsgemeinde Selters hatte am Wochenende (8. und 9. Oktober) zwei interessante Aufführungen in der Hergispachhalle in Herschbach veranstaltet: Am Samstag durften die Erwachsenen sich an dem Theaterstück "Campingplatz Sardella II" erfreuen, bei dem kräftig die Lachmuskeln strapaziert wurden. Sonntag kamen die Kleinen auf ihre Kosten.
Herschbach. Die Freie Bühne Neuwied gastierte sonntags mit "Herr Grün, Jimmy und das Geheimnis der Zaubertrolle", ein Spiel mit Fantasiefiguren und Herrn Grün.
Ein Leben in schwarz und weiß ist nicht schön
Herr Grün findet in seinem Leben nichts mehr schön, denn sein bester Freund ist ins Ausland gezogen, seine Eltern sind verstorben, er wurde arbeitslos und zu allem Überfluss hatte auch noch seinen Lieblingsfußballverein verloren. So fristete er sein freudloses Dasein und war sehr unglücklich. Doch dann kommt Jimmy in sein Leben, der auf der Flucht vor ein paar Verfolgern in sein Haus stolpert. Schnell merkt Jimmy, das Herr Grün ein farbloses Leben führt und will erkunden, was es damit auf sich hat.
Von Herrn Grün erfährt er, dass unter seinem Haus Zaubertrolle in einer Höhle leben, die sich die Farben aus Herrn Grüns Leben geholt haben. Da Jimmy Herrn Grün wieder Freude und Farbe in sein Leben bringen will, verspricht er ihm, die Zaubertrolle aufzusuchen, um die Farben wieder in sein Haus zurückzuholen, da er sich mit dem tristen Leben von Herrn Grün nicht abfinden will. Jimmy macht sich auf den Weg zu den Trollen, um Herrn Grün wieder froh zu machen.
Doch die Trolle sind zunächst nicht damit einverstanden, Jimmy die Farben wieder zu übergeben, sie hatten sich schließlich selbst sehr daran gewöhnt. Doch ein Trollmädchen hatte verstanden, dass Jimmy die Farben unbedingt haben wollte, so gab sie ihm einen kleinen Teil der Farben mit, damit für die anderen Trolle noch genügend Farbe vorhanden war. Freudig kehrte Jimmy mit den Farben zurück zu Herrn Grün, doch dieser war zunächst alles andere als begeistert, und war nicht sehr freundlich, sogar undankbar gegenüber Jimmy. Schließlich fiel Herrn Grün selbst auf, dass er sich gegenüber Jimmy sehr unfair verhielt, und änderte sein Verhalten. Plötzlich war Herr Grün wie ausgewechselt, er hatte wieder Spaß am Leben gefunden, und hörte sogar Discomusik von Cindy Lauper, die "Girls just want to have fun" trällerte.
Das kurzweilige Stück sollte den Kindern eigentlich die Botschaft vermitteln, dass man die Hoffnung nie aufgeben soll, weil sonst auch Lebensfreude verloren gehen kann. Wie heißt es so zutreffend? "Die Hoffnung stirbt immer zuletzt". Da die meisten Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern das Theaterstück ansahen, konnten auch die Erwachsenen die Erkenntnis mitnehmen, dass es nicht gut ist, nur in Schwarz oder Weiß zu denken, weil ansonsten auch Lebensqualität verloren gehen kann. (Wolfgang Rabsch)
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