Große Gaudi in Montabaur: Oktoberfest startet mit musikalisch-spritzigem Abend
Von Wolfgang Rabsch
Bayerische Postkartenidylle herrschte beim Auftakt der "Wies'n" in Montabaur: Strahlend blauer Himmel, ein festlich in blau und weiß geschmücktes Festzelt, und "a Musi", die zwischen Rock und Blasmusik wandelte. Das Oktoberfest startete mit einem musikalischem Auftakt, der niemandem auf den Sitzen hielt, und einem ausgesprochen "spritzigen" Faßbieranstich.
Montabaur. Im nahezu ausverkauften Festzelt auf der Eichwiese in Montabaur brachte zunächst der Musikverein "Musikalische Löwen" aus Nentershausen das langsam eintrudelnde Partyvolk in Stimmung. Unter dem Dirigat von Lukas Oberbauer bewiesen die Musikanten aus Nentershausen, dass sie ihren Namen alle Ehre machen, und bissig, aber trotzdem locker, musikalisch auf die Pauke hauen konnten. Die "Musikalischen Löwen" haben anscheinend einen Generationenwechsel vollzogen, nicht nur in der Person des Dirigenten, sondern auch in der Ausrichtung ihrer Musik. Was noch vor 20 oder 30 Jahren fast undenkbar erschien, nämlich ein Repertoire im Gepäck zu haben, welches auf der einen Seite die Freunde der Volksmusik begeistert, auf der anderen Seite aber auch die jüngere Generation in seinen Bann zieht. So konnten sich die Besucher einerseits am "Westerwaldlied" und "Auf der Vogelwiese" erfreuen, andererseits aber auch an "Skandal im Sperrbezirk" von der Spider Murphy Gang, "Sweet Caroline" von Neil Diamond, und "Viva la Vida" von Coldplay.
Der WW-Kurier-Kurier lernte bei dieser Gelegenheit Bernd Reifenscheidt, den Vorsitzenden der "Musikalischen Löwen" kennen. Im Gespräch zeigte sich Reifenscheidt sehr angetan von dem jungen Dirigenten, der den Verein regelrecht "aufgemischt" habe, mit neuen Ideen und modernen Arrangements. Trotzdem würde auch Tradition bewahrt. Die unglaubliche Energie des Dirigenten wurde voll auf das Orchester übertragen. Während des Dirigierens waren alle Körperteile in Bewegung. Da alles im Sinne des Wortes "Hand und Fuß" hatte und das Orchester bedingungslos den Bewegungen folgte, kann man nur den Hut ziehen vor der Gesamtleistung des "Klangkörpers".
Fassbieranstich war ein spritziges Vergnügen
Nachdem der Musikverein das musikalische Vorspiel geleistet hatte, ging das Oktoberfest in die offizielle Phase über, es sollte der feierliche Fassbieranstich erfolgen. Oliver Krämer, vom Organisationskomitee (OK) des Oktoberfestes in Montabaur, in dessen Händen zusammen mit Verena Schmidt die Organisation des Festes lag, begrüßte auf der Bühne die Festgäste. Er vergaß nicht, das gesamte Team des OKs zu erwähnen, hob aber insbesondere die Mitarbeiter des Bauhofs hervor, die maßgeblich an der äußeren Gestaltung des Festzeltes und der Eichwiese mitgewirkt hätten.
Den feierlichen Festbieranstich sollte einer der höchsten Repräsentanten der Benediktiner Brauerei durchführen, die auch das Festbier während des Oktoberfestes stellte. Dazu war Heiko Langer, der Verkaufs- und Vertriebsleiter der Brauerei, extra nach Montabaur angereist. Doch das Einschlagen des Zapfhahns in das Spundloch des Holzfasses gestaltete sich als nicht so einfach, denn trotz mehrerer Schläge mit dem Schlegel, spritzte das Bier in einer kleinen Fontäne aus dem Fass. Alle trugen es mit Humor, zumal der Schaden schnell behoben werden konnte und danach das Freibier in Strömen floss.
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Sorgenfreies Feiern mit "Bayernmän"
Mit der Verpflichtung von "Bayernmän" hatte das OK auch wieder alles richtig gemacht, denn bei dieser Band kann man sicher sein, dass sie sich selbst, und ihr Publikum nicht schonen. Die fünf Jungs sind hochdekoriert, haben sie doch 2016 und 2019 den Medienpreis als beste Partyband Deutschlands erhalten. Zudem sind sie in Montabaur keine Unbekannten, da sie bereits 2018 beim Oktoberfest begeisterten.
Dass die Band nur aus Vollblutmusikern besteht, bewiesen sie von der ersten Sekunde an. Als Einheizer und Verbindung zu dem bestens gelaunten Zeltpublikum dienten die üblichen Sprüche "Zicke Zacke Zicke Zacke - heu heu heu" und "Prost ihr Säcke, Prost du Sack". Marion aus der ersten Reihe wurde als Namensgeberin auserkoren, beim Song "Ein Stern, der deinen Namen trägt". "Hulapalu" von Gabalier und andere Stimmungslieder brachten das Zelt zum Kochen. Zwei Lider bedürfen der besonderen Erwähnung: Zum einen das heiß umstrittene "Layla", welches im Zelt mit großer Lautstärke begeistert gefeiert wurde. Und dann war da noch das "Bobfahrer-Lied", bei dem alle mitmachten, wenn die Kurve im Eiskanal links und rechts angefahren wurde, wenn es nach hinten und nach vorne ging, das gesamte Festzelt war in Bewegung. "Atemlos" dufte genauso wenig fehlen, wie "Joana" von Roland Kaiser.
Jeder Song kam bestens an, wer etwas müde abhing, wurde unweigerlich von den anderen mitgerissen. Mit Recht kann festgestellt werden, dass es ein gelungener Start in das Oktoberfestwochenende in Montabaur war, den man sich nicht besser hätte vorstellen können.
Am heutigen Samstag (29. Oktober) wird die Sause fortgesetzt: Ab 17.30 Uhr wird der Musikverein Siershahn die Besucher auf die Partie einstimmen, bevor die Partyband "Wildwexxel" das Zelt wieder in einen Hexenkessel verwandeln wird. (PM)
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