Pressemitteilung vom 01.11.2022
Reformationstag gefeiert: Viele Gottesdienste erinnern an "Geburt" der Evangelischen Kirche
Seit dem 31. Oktober 1517 ist alles anders. An diesem Tag hat Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlicht, mit denen er die damalige Kirche verändern wollte. Heute, mehr als 500 Jahre später, feiern evangelische Christen den Tag als Reformationstag; als Geburtsstunde der Evangelischen Kirchen. Auch im Evangelischen Dekanat Westerwald erinnerten viele der 27 Kirchengemeinden an das historische Ereignis.
Westerwaldkreis. Besondere Gottesdienste gab es unter anderem in Kroppach, Selters, Bad Marienberg, Alpenrod und Willmenrod. Auch in Alsbach trafen sich mehr als 100 Gäste in der Evangelischen Kirche: Dort feierten mit Alsbach, Höhr-Grenzhausen, Montabaur, Neuhäusel, Ransbach-Baumbach-Hilgert und Wirges gleich sechs Kirchengemeinden einen großen Gottesdienst. In ihrer gemeinsamen Predigt sprachen die Pfarrerinnen Monika Christ und Lisa Tumma sowie Vikarin Ricarda Bosse und Pfarrer Hartmut Failing darüber, was die Reformation für sie bedeutet. Damals, erzählen sie, fingen die Gläubigen an, starre Traditionen und Regeln kritisch zu hinterfragen und sich selbst mit ihrem Glauben und der Bibel auseinanderzusetzen. Ihnen wurde wieder bewusst, dass sie keinen Papst oder Heiligen brauchen und nichts leisten müssen, um mit ihren Anliegen vor Gott zu kommen.
Denn Gott hat Zeit, hört zu, freut sich mit und lässt niemanden unwichtig dastehen, sagen die PfarrerInnen: "Wir Menschen sind als Menschen gut genug für Gott. Das bedeutet evangelisch sein für mich", bringt es Vikarin Ricarda Bosse auf den Punkt.
Musikalisch war der Gottesdienst vor allem von Liedern Martin Luthers geprägt: Ein Ensemble aus den Posaunenchören von Neuhäusel und Höhr-Grenzhausen interpretierte zeitlos schöne Choräle wie "Ein feste Burg ist unser Gott" oder "Verleih uns Frieden gnädiglich" in außergewöhnlichen Arrangements. Darüber hinaus zauberte der Chor der Kirchengemeinde Alsbach den Gästen mit flotten Spirituals und modernen Stücken ein Lächeln auf die Lippen.
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Nach dem Schlusssegen war der Abend in Alsbach freilich noch nicht zu Ende: Bei Zwiebelkuchen und Wein ließen die Gemeinden den Reformationstag herbstlich ausklingen (PM).