Pressemitteilung vom 25.11.2022
Klinik-Neubau in Müschenbach: Rüddel und Reuber kritisieren die Entscheidung
Ist der vom DRK Landesverband geplante Klinik-Neubau nahe der B414 in Müschenbach unrentabel und eine Gefahr für die umliegenden Kliniken? In einer gemeinsamen Erklärung haben der Bundestagabgeordnete Erwin Rüddel und sein CDU-Landtagskollege Matthias Reuber die Planungen kritisiert und Abstimmungen mit weiteren Trägern gefordert.
Müschenbach. Die Kuriere hatten über den geplanten Klinik-Neubau in Müschenbach bereits berichtet. "Die Kritik bleibt weiterhin bestehen", so schreiben Rüddel (MdB) und Reuber (MdL) in ihrer gemeinsamen Erklärung. "Werbewirksam haben sich Vertreter von DRK und der Landesregierung den Standort angeschaut. Die Probleme, die das neue Klinikum zwangsläufig mit sich bringen wird, wurden dabei weiterhin ausgeblendet.
Erwin Rüddel, heimischer Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, hält den geplanten Klinik-Neubau in Müschenbach in der vorgesehen Konstellation nach wie vor für unrentabel und befürchtet, dass dieser bereits in wenigen Jahren ökonomisch unter Druck geraten werde. Unterstützung erhielt er dabei von seinem CDU-Landtagskollegen Dr. Matthias Reuber.
Erst ab 400 Betten rentabel?
"Eine 260-Betten-Neubau-Klinik wird sich auf Dauer nicht rechnen. Um heute als neue Klinik Bestand zu haben, bedarf es einer Bettenzahl von mindestens 400", erklärt der Gesundheitspolitiker. Aufgrund der geringen Bettenzahl könnten nicht ausreichend Abteilungen unter einem Dach vereint werden, so dass eine fachübergreifende Behandlung nicht möglich würde.
"Das macht aber heutige moderne Medizinzentren aus und das wünschen sich sowohl die Patienten und als auch die einweisenden Ärzte", so die beiden Unionspolitiker. Dazu wäre allerdings ein deutlich größeres Projekt nötig gewesen, das unter Einbeziehung weiterer Standorte der Region als ein neues Westerwald-Klinikum auch eine tragfähige Zukunft hätte haben können.
Fortbestand der umliegenden Kliniken?
"Sollte es allerdings in der Zukunft ohne umfassende Krankenhausplanung zu einer Erweiterung des Standorts Müschenbach kommen, um dort die Rentabilität zu verbessern, würde dadurch der Fortbestand der umliegenden Kliniken massiv gefährdet", befürchten Rüddel und Reuber.
Insbesondere für Kirchen, Dierdorf und Selters sei der geplante Neubau ein harter Schlag. Zudem verschärfe sich die Konkurrenz unter den Häusern um ausreichend Personal zu Lasten der Patienten.
Es stelle sich deshalb immer noch die Frage, ob es nicht klüger gewesen wäre, in die bestehenden Krankenhäuser in Altenkirchen und Hachenburg zu investieren, um diese fit für die Zukunft zu machen, insbesondere da das Krankenhaus in der Kreisstadt Altenkirchen in den vergangenen Jahren umfangreich modernisiert wurde.
Abstimmung und Kooperationen?
Nun sei es überfällig, dass sich Ministerium und DRK mit den Trägern der umliegenden Krankenhäuser abstimmten, um zumindest zukunftsfähige Kooperationen zu vereinbaren. In diese Abstimmungen müssten neben den Kliniken Altenkirchen und Hachenburg auch die umliegenden Krankenhäuser, beispielsweise in Kirchen, in Asbach, das Verbundkrankenhaus Dierdorf-Selters und die Klinik in Dernbach/Westerwald in die Planungen einbezogen werden.
"Dabei muss beispielsweise geprüft werden, ob es nicht besser ist, kleinere Krankenhäuser unter Nutzung der vorhandenen Infrastruktur zu multifunktionalen Versorgungszentren weiterzuentwickeln, damit der Standort, die Versorgung und die Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben. Gerade im Gemeinschaftskrankenhaus Dierdorf-Selters wurde bewiesen, wie eine Gesundheitsinfrastruktur erfolgreich weiterentwickelt werden kann", skizziert Erwin Rüddel.
(Pressemitteilung Rüddel / Reuber)
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