Pressemitteilung vom 30.11.2022
Musikkirche in Selters und Ransbach-Baumbach: Adventskonzerte mit Frechblech
Besondere Umstände verlangen besondere Lösungen: Mit Frechblech konzertierte das Soloquintett des Evangelischen Dekanates Westerwald am Wochenende zum ersten Advent aus aktuellem Anlass in sehr flexiblen Besetzungen in zwei Wäller Kirchen. Und zwar zunächst in Selters und dann in Ransbach-Baumbach.
Selters/Ransbach-Baumbach. Dr. Rudolf Weide (Trompete und Flügelhorn), Claudia Liebe (Trompete und Flügelhorn), Dorit Gille (Waldhorn und Posaune) sowie Dr. Benjamin Bereznai (Bariton, Basstrompete und Orgel) eröffneten gemeinsam das neue Kirchenjahr zunächst in der Evangelischen Kirche von Selters, wobei sie ohne den überraschend und kurzfristig erkrankten Dekanatskantor Jens Schawaller musizierten. Hier empfing sie Pfarrerin Swenja Müller, die die Gruppe und die anwesenden Gäste durch den Konzertabend begleitete.
In der Musikkirche in Ransbach-Baumbach trat Dr. Dirk Schawaller (Cimbasso in B) als Musiker dazu und ergänzte das Ensemble wieder zum Quintett. Die Lesungen beider Abende übernahm Dorit Gille, die Diakon Dr. Benjamin Bereznai ausgesucht hatte, der auch spontan das Orgelspiel übernahm. Die Moderation lag jeweils in den Händen von Dr. Rudolf Weide, der die Konzertbesucherinnen und -besucher durch das Programm führte. In den beiden sehr gut besuchten Konzerten kontrastierten moderne und traditionelle Choralbearbeitungen – zumeist von Christian Sprenger (geboren 1976) – mit Gemeindegesang und Lesungen und schufen so eine innere Spannung, die die anwesenden Gäste gefangen nahm.
Mit der Choralfantasie über „Nun komm, der Heiden Heiland" erklang ein zeitgemäßes Werk, dass auch Johann Sebastian Bachs Choralsatz zum ersten Advent zitiert, dem sich der entsprechend kräftige Gemeindegesang mit Orgelbegleitung anschloss. In der Choralbearbeitung über „O komm, o komm du Morgenstern" für fünfstimmiges Ensemble wurde die anwesende Konzertgemeinde durch das instrumental verarbeitete Lied vokal integriert. Mit der bekannten polyphonen Motette „O Heiland, reiß die Himmel auf" von Johannes Brahms (1833 bis 1897) interpretierte Frechblech ein hochromantisches Werk, das bewusst auf altertümlichen Kompositionstechniken in der Tonsprache des 19. Jahrhunderts basiert – ein weiteres Crossover innerhalb eines Werkes. Dem adventlichen Gemeindegesang „Es kommt ein Schiff, geladen" folgte eine mehrsätzige Komposition über „Fröhlich soll mein Herze springen". Eher im Stile einer Bigband erklang eine fetzige Bearbeitung über „God rest you, a little Gentleman", mit dem Frechblech beide Kirchen in ein fröhlich-heiteres Swingen versetzte.
Bei dem Adventslied „Mit Ernst, o Menschenkinder" waren die Besucherinnen und Besucher wieder eingeladen mitzusingen. Mit „Mary´s Boy Child" kontrastierte ein waschechter Calypso und zauberte eine heitere Stimmung in die adventliche Bußzeit. Nach dem Vater unser und dem Segen spielte das Soloensemble eine Choralfantasie über „Es ist für uns eine Zeit angekommen" von Anne Weckeßer (geb. 1973), die die anwesenden Gäste mit drei gesungenen Liedstrophen abschlossen. In der Musikkirche erscholl noch Georg Friedrich Händels bekannter Adventschoral „Tochter Zion" und Pfarrer i.R. Wolfgang Weik bedankte sich bei allen Mitwirkenden und verabschiedete die Gäste in den Adventsabend. (PM)
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