Pressemitteilung vom 06.12.2022
Energiekrise im Fokus: FWG Westerwald informiert sich über aktuelle Situation
Von der Leistungsfähigkeit des Westerwälder Mittelständlers Interbau-Blink konnten sich zahlreiche Mitglieder der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) Westerwald bei einem Besuch überzeugen. Das etwa 280 Beschäftigte zählende Unternehmen produziert an zwei Produktions-Standorten in Ransbach-Baumbach.
Ransbach-Baumbach. Durchaus neugierig betraten die Teilnehmer des Firmenbesuchs das riesige Fabrikgebäude der Produktionsstätte Blink mit der weithin sichtbaren Aufschrift "GIGA-Line". Seit 2017 wird hier in komplexen Fertigungsprozessen eine breite Palette an Fliesenprodukten hergestellt. Das Unternehmen ist in der Lage, Großformat-Fliesen bis zu einer Kantenlänge von 2,60 Metern in dieser Fertigungsanlage zu produzieren. Die Maßgenauigkeit sowie die Möglichkeiten der ansprechenden Oberflächengestaltung beeindruckten die Besucher.
Die Besuchergruppe konnte sich auch davon überzeugen, dass mit GIGA-Line in energiesparende und emissionsmindernde Produktionstechniken investiert wurde. Der schonende Umgang mit den eingesetzten Rohstoffen wird genauso großgeschrieben wie Energieeffizienz.
Die anschließende Diskussion gestaltete sich lebhaft. Geschäftsführer Michael Dickopf betonte, dass, bedingt durch die Nähe zu den Tonlagerstätten, die zentrale Lage des Firmensitzes und die gute Verkehrsanbindung am Standort grundsätzlich gute Rahmenbedingungen für die Produktion bestehen. Die Ökobilanz des "Westerwälder Produktes" fällt dadurch im Vergleich mit ausländischen Produkten sehr positiv aus.
Dickopf brachte jedoch auch die aktuellen Probleme auf den Punkt: "Neben dem hohen bürokratischen Verwaltungsaufwand verliert der Standort Deutschland aktuell aufgrund hoher Produktionskosten, bedingt durch den Preisanstieg bei Gas und Strom, an Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Umso wichtiger ist es deshalb, nach Lösungen für die aktuellen Herausforderungen, mit denen der Mittelstand konfrontiert wird, zu suchen."
Die anschaulich präsentierten Preisentwicklungen bei Strom und Erdgas und deren Auswirkung auf die Produktionskosten lösten bei allen Teilnehmenden Betroffenheit aus. Die Frage nach raschem Ersatz von Erdgas, etwa durch Grünen Wasserstoff, drängte sich auf.
Die Hoffnung der Anwesenden auf baldige Substitution des kostentreibenden Erdgases musste Geschäftsführer Olaf Mayer dämpfen. Er führte aus, dass Erdgas als Energieträger in der energieintensiven Produktion bei der komplizierten eingesetzten Ofentechnik auch aus technischen Gründen nicht kurzfristig ersetzt werden kann. Versorgungssicherheit und Preisstabilität bei Erdgas bleiben für das Unternehmen von elementarer Bedeutung.
"Wir hoffen, dass der Austausch mit Interbau-Blink stellvertretend für andere energieintensive Unternehmen aus der Region die aktuellen Schwierigkeiten für die Wirtschaft verdeutlichen konnte. Wir freuen uns auf weitere Dialoge mit der kommunalen Politik, um auch zukünftig unserem übergeordneten Unternehmensziel, der Sicherung der Arbeitsplätze in unserer Unternehmensgruppe, Folge zu leisten", so Mayer.
FWG-Kreisvorsitzender Stephan Bach zeigte sich überzeugt, dass die bedrohliche Situation für den Mittelstand nur im engen Schulterschluss zwischen Industrie und allen politischen Ebenen zu lösen sei. Er bedankte sich für die rege Diskussion und bei den Unternehmensverantwortlichen für die engagierte Information und die sehr gastfreundliche Aufnahme. (PM)
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