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Nachricht vom 11.12.2022    

Vorweihnachtliche Glücksgefühle in Ransbach-Baumbach dank "Christmas Moments"

Von Wolfgang Rabsch

Glücklich können sich die etwa 600 Zuschauer schätzen, die trotz eisiger Kälte den Weg in die Stadthalle von Ransbach Baumbach gefunden hatten. Ausnahmsweise wird in diesem Artikel das Resümee vorgezogen, weil man dann das Erlebte verinnerlichen und auf einzelne Programmpunkte konzentrieren kann.

Der zarte "Engel" dirigiert seinen Chor. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Ransbach-Baumbach. Wer oder was sind die „Christmas Moments“? Mit Fug und Recht kann behauptet werden, dass die Weihnachtsshow von Thomas Schwab (Produzent, Komponist, Musiker und Mastermind von „Christmas Moments“) die beliebteste Weihnachtsshow Deutschlands ist. Die Idee zu „Christmas Moments“ kam Thomas Schwab 1998. Nach eigenen Angaben haben sich bis heute über 350.000 Zuschauer begeistern lassen. Das Erfolgsrezept basiert auf der Vielfältigkeit der stimmungsvollen Lieder, die sich wohltuend von den allgemeinen Klängen der altbekannten Weihnachtslieder abhebt.

Bei „Christmas Moments“ treffen sich zur Weihnachtszeit traditionelle Weihnachtslieder der Genres Pop, Musical, Klassik, Folk und Gospel. Fern jeder Eintönigkeit kann jeder Zuschauer seine „Christmas Moments“ auskosten und genießen. Das Zusammenspiel des Ensembles ließ zu keiner Zeit der Show Langeweile aufkommen. In einem Moment durften sich die Zuschauer vorstellen, sie wären Gast in einem Gospelgottesdienst in einer Christchurch in Amerika. Völlig losgelöst, singend, tanzend und klatschend. Im nächsten Moment lauschten sie andächtig den gefühlvollen Weihnachtsballaden des Chores mit seinen stimmgewaltigen Mitgliedern.

Eine Show, die Frieden, Hoffnung und Liebe vermitteln wollte
„Niemand darf in seinen Menschenrechten eingeschränkt werden wegen seines Geschlechts, seiner Hautfarbe, Religion, seiner nationalen Zugehörigkeit und seiner politischen Überzeugung“, dieses Motto stand sozusagen über der gesamten Show. So wurde es auch gleich zu Beginn vorgetragen und mit dem Lied „Komm, wir ziehen in den Frieden“ untermalt, dessen Inhalt näher bringt, dass alle Menschen sich im Geiste der Brüderlichkeit begegnen sollen. Dann erschien ein Engel, dem man alleine vom Äußeren her nicht zugetraut hätte, als Engel aufzutreten. Rüdiger Schade schlüpfte in die Rolle des Engels - auf ihn trifft beileibe nicht der Ausdruck „Zart wie ein Engel“ zu.

Wohlbeleibt, in legerer weißer Kleidung, legte er großen Wert auf die Feststellung, dass er ein Engel ohne Wolke, ohne Flügel, ohne Harfe und ohne Heiligenschein sei. Der „Engel“ spielte im Laufe der Aufführung eine große Rolle, mal nahm er das Gedöns, welches um Weihnachten herum fast überall praktiziert wird, auf die Schippe. Dann erzählte er in Reimform von einem Familientreffen unter dem Weihnachtsbaum, bei dem alle Anverwandten bis hin zu den Großeltern anwesend waren. Zunächst verlief alles friedlich, doch schon beim Essen und danach beim Geschenkeauspacken kam es zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten, die in einem handfesten Streit endeten. Trotzdem versprach man sich beim Auseinandergehen, man wolle sich zum nächsten Osterfest wiedersehen.



Musikalisch begann die Reise in die Weihnachtswelt mit dem Monsterhit „I will follow him“, der mit dem Film Sister Act“ mit Whoopi Goldberg in der Hauptrolle einen Megaerfolg zu verzeichnen hatte. Die fetzige, rockige Interpretation des Hits erreichte auch die Stadthalle. Ergreifend war die Vorstellung des Liedes „Der Dezember“ mit der Textzeile „Das Jahr hat seinen letzten Tag, doch du kennst deinen nicht“. Dieses Lied widmete das Ensemble ihrem vor neun Jahren verstorbenen Kollegen Olli, der das Lied auch komponiert hatte. Nach der wohlverdienten Pause kamen auch Weihnachtshits zum Vorschein, die in Richtung Pop und Rock ausgelegt waren. So zum Beispiel „Do they know it's christmas time“ der Band Aid, in der unter anderem Phil Collins, George Michael, Bono, Boy George und Bob Geldof mitgesungen haben. Natürlich durfte auch das weltweit am meisten gespielte Weihnachtslied „Last Christmas“ von Wham nicht fehlen. Als ausgesprochen textsicher erwies sich das Publikum im Saal, das aufgefordert wurde, abwechselnd mit der Bühne die berühmteste Textzeile des Songs alleine zu singen.

Die Weihnachtsshow endete mit dem gemeinsamen Singen der bekanntesten deutschen Weihnachtslieder, wie „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“. Das Publikum hatte sich schon längst von den Sitzen erhoben, diese auch verlassen und sich vor der Bühne versammelt, um die Protagonisten der „Christmas Moments“ frenetisch zu feiern. Mit dem „Traum von Bethlehem“ als Zugabe war endgültig Schluss, das Publikum stand etwas ratlos herum, als auf der Bühne die Lichter erloschen. Von vorweihnachtlichen Gefühlen total beseelt, musste nur der Weg in die eisige Nacht aufgebrochen werden.

„Christmas Moments“ trat in folgender Besetzung auf: Thomas Schwab (Piano), David Moore (Gesang), Andreas Steffens (Saxofon), Dominik Steegmüller (Gesang), Tim Wollmann (Gitarre), Jürgen Kochler (Bass), Stefan Schoch (Schlagzeug), Emily Valerius (Gesang) und Aloysia Astari (Gesang). (Wolfgang Rabsch)


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