Westerwald-Brauerei schaut trotz Kostenexplosion optimistisch in die Zukunft
Von Wolfgang Tischler
Mit besonderen Herausforderungen hatte die Westerwald-Brauerei im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 zu kämpfen. Corona, Kohlensäuremangel, Lieferengpässe, Kostenexplosionen und den Folgen des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine. Bei einem Treffen mit Journalisten und Touristikern aus dem Westerwald schaute Geschäftsführer Jens Geimer jedoch verhalten optimistisch in die Zukunft.
Hachenburg. In dem schweren Marktumfeld konnte sich die Westerwald-Brauerei jedoch gut behaupten, wie Jens Geimer die Anwesenden wissen ließ. Der Mengenzuwachs ist prozentual als auch absolut so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bei der Hauptsorte Hachenburger Pils wurde der Absatz gegen den Trend der Braubranche um über 20 Prozent gesteigert. Der ursprünglich als Aprilscherz gedachte „Kalter Kaffee“ wurde aufgrund sehr positiver Resonanz in den Sozialen Medien nun als Erfrischungsgetränk ins Sortiment aufgenommen und erfreut sich steigender Beliebtheit.
Jens Geimer berichtete, dass dem gestiegenen Absatz massive Kostensteigerungen in fast allen Bereichen gegenüberstehen. Um die Diversifikation voranzutreiben, steht auch in 2023 der Besuchermagnet „Hachenburger Erlebnis-Brauerei“ im Fokus. Hier wurde in 2022 der höchste Umsatz seit dem Start vor 25 Jahren eingefahren. Mit der „Bier-Expedition“ wird das Erlebnis in der Brauerei weiter ausgebaut, bei dem die Teilnehmer in alle Bereiche Einblick bekommen.
Die Braukurse in der Erlebnis-Werkstatt werden ebenfalls sehr gut angenommen, war zu hören. Hier kann jeder sein eigenes Bier brauen und nach der Reifezeit mit nach Hause nehmen.
Nach den Lieferkettenproblemen setzt das Unternehmen noch mehr als bisher auf regionale Lieferanten. Auch in puncto Nachhaltigkeit wird im Unternehmen investiert. So erfolgt seit Mitte 2022 ein 100-prozentiges Wertstoffrecycling. Die Dienstwagenflotte ist bis auf ein Hybridfahrzeug mittlerweile komplett auf Elektro umgestellt. Ein rein elektrischer LKW wird in Kürze in Dienst gestellt. Aus dem Abwasser der Brauerei wird künftig Biogas produziert und damit gut zehn Prozent des Energiebedarfs im Unternehmen abgedeckt werden. Künftig werden 20 Prozent des Strombedarfs durch eine aktuell zu installierende Fotovoltaikanlage auf den Dächern des Unternehmens erzeugt. In Planung ist eine CO₂-Rückgewinnungsanlage, um damit selbst Kohlensäure herzustellen.
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Stark wird auch in die Ausbildung der Mitarbeiter investiert. So werden alle Azubis übernommen und damit eigene Fachkräfte herangezogen. Im Service und Vertrieb erfolgte eine Aufstockung der Mitarbeiter, um noch bessere Leistungen für die Kunden zu erzielen.
Für das angefangene Jahr zeigte sich Jens Geimer vorsichtig optimistisch und meinte: "Als Westerwälder sind wir eher bescheiden, denken konservativ und freuen uns sehr, wenn es dann doch besser läuft.“ Einen besonderen Dank sprach er seinen Mitarbeitern aus, die im Wachstumsjahr 2022 „hervorragende Arbeit geleistet haben“. Man darf auf weitere Innovationen des Familienunternehmens gespannt sein, denn Jens Geimer sprach von Ideen, die derzeit reifen. (woti)
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