Werbung

Pressemitteilung vom 24.01.2023    

Stadt Selters informiert über Neubaugebiet mit hohem Anspruch an die Klimaneutralität

Die Stadt Selters stellt umfangreiche Informationen zum Neubaugebiet "Am Sonnenbach" auf ihrer Homepage zur Verfügung. Interessenten können sich Übersichtspläne und Infoblätter herunterladen.

Stadtbürgermeister Rolf Jung, die Ingenieure Stephan Wickert, Sebastian von Bredow, Michael Münch und der Geologe Marc Sauer stehen mit Infoplänen dort, wo das nachhaltige Neubaugebiet "Am Sonnenbach" entsteht.
(Foto: agentur media schneider)

Selters. Der Stadt Selters und den Planern ist es wichtig, mit den Infos die Besonderheiten des Neubaugebietes herauszustellen, denn es richtet sich an Bauleute, die in einer möglichst nachhaltigen und klimaneutralen Umgebung bauen und leben möchten. "Der Wunsch des Stadtrates, nachhaltige und klimaangepasste Kriterien zu erfüllen, macht das Vorhaben besonders", sagt Sebastian von Bredow von der Stadt-Land-plus GmbH, die für den Bebauungsplan und die Straßenplanung zuständig ist. "Am Sonnenbach ist das fortschrittlichste Neubaugebiet, das wir betreuen. Hier ist Selters Vorreiter", sagt von Bredow. "Am Sonnenbach" ist eines der ersten Neubaugebiete in Rheinland-Pfalz und das erste im Westerwald und darüber hinaus, bei dem die Initiative zur Nachhaltigkeit von der Kommune ausging.

Kaltes Nahwärmenetz ist wirtschaftliche und klimaangepasste Lösung der Zukunft
Damit diese Idee aufgeht, werden alle Haushalte an ein Nahwärmenetz angeschlossen. Häuslebauer brauchen also keine Heizung, sondern nur einen Wärmetauscher, mit dem sie an das "Kalte Nahwärmenetz" angeschlossen werden. Die Wärme kommt aus dem Boden. "Kalt" nennt man das Netz, weil mehrere Bodensonden nur zehn Grad Celsius warme Sole aus dem Boden pumpen und diese über ein Netz in die Gebäude leiten. Michael Münch von der Transferstelle Bingen hat in der Planung gezeigt, dass ein "Kaltes Nahwärmenetz" wirtschaftlicher und klimafreundlicher ist als die derzeit üblichen Wärmepumpen, die Wärme aus der Außenluft beziehen. Er erklärt das Prinzip mit einfachen Worten: "Für die Bauherren heißt das: Stellt euch die Pumpe in einen Raum, statt an die Außenwand, und macht zwei Rohre dran, damit die Verbandsgemeinde das Haus mit Wärme versorgen kann." Für Münch ist das die Heizart der Zukunft: "Die gesellschaftliche Aufgabe ist so groß, dass wir künftig Wärmenetze brauchen werden. Da ist es wirklich gut, dass wir das Prinzip in diesem Neubaugebiet als zukunftweisendes Pilotprojekt zeigen können.
Mit den Worten „hier muss künftig nur noch der Gartengrill rauchen", beschreibt Stadtbürgermeister Rolf Jung salopp die Tatsache, dass die künftigen Wohnhäuser keine Schornsteine mehr brauchen. Die Stadt empfiehlt den Hausbauern dringend, am Dach eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, um mit dem so gewonnenen Strom die Wärmepumpe zu betreiben.

Regen wird zurückgehalten
Ein weiterer Baustein zum möglichst klimaneutralen Baugebiet ist die Entwässerung. Oberflächenwasser wird in einem extra Kanalsystem in den Sonnenbach geleitet. Die Planer möchten das Regenwasser möglichst lange an der Oberfläche behalten. Daher versickert ein Teil in Beeten und sogenannten Baumrigolen und wird dort teilweise gespeichert. Für die Regenrückhaltung muss auch jeder Bauherr vertraglich selbst sorgen mit einer Anlage, die sechs Kubikmeter Wasser speichern kann.
Den Planern schwebt eine durchgrünte Siedlung vor. Straßen, Entwässerung, Begrünung, Freiflächen, Bachlauf und ein Teich werden alle unter dem einen Ziel geplant, sich den Klimafolgen anzupassen. Ein überdurchschnittlicher Teil der öffentlichen Anlagen wird begrünt sein und Bauherren werden zur Begrünung der privaten Flächen verpflichtet. "Steinvorgärten wird es am Sonnenbach keine geben", sagt Rolf Jung.



Pilotprojekt mit vielen Planern
"Ach, so sehen Sie aus", scherzt Stephan Wickert, als er die Ingenieure der anderen Planungsbüros per Handschlag begrüßt. Seit zwei Jahren ist man gemeinsam intensiv mit der Planung befasst, aber jetzt begegnet man sich das erste Mal real an der künftigen Baustelle und nicht nur am Bildschirm. Vier Planungsbüros und die Verbandsgemeinde Selters sind an der Planung beteiligt. "Vieles, was wir am Sonnenbach vorhaben, bedarf einer sehr guten Abstimmung", sagt der Stadtbürgermeister, "das erklärt auch, warum wir dafür viel Zeit benötigt haben". Schließlich betreten auch die Verbandsgemeindewerke als Versorger mit Wärme Neuland und mussten diese Sparte erst schaffen.

Für Stephan Wickert von der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH war es das erste Projekt, das so konsequent auf Nachhaltigkeit setzt. "Seit 15 Jahren gibt es die Idee der Kalten Nahwärme, jetzt setzt Selters das Konzept um", sagt Wickert, der als Generalplaner das Ganze zu koordinieren hat. Herausfordernd waren Fragen, wie ein Rohrsystem auszusehen hat, durch das eine Wasser-Glycolmischung fließt, das nicht ins Erdreich gelangen darf und wie 34 Bohrungen miteinander vernetzt werden müssen.
Für die Bohrungen ist der Diplom Geologe Marc Sauer von der UBeG Dr. E. Mands & M. Sauer GbR zuständig. "Probebohrungen, Erkundungen und Tests haben gezeigt, dass die Gefahr, zu wenig Wärme aus dem Boden holen zu können, nahezu nicht besteht", sagt Sauer.

Infos für Interessenten können hier runtergeladen werden. (PM)


Lokales: Selters & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Selters auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Theaterstück „Die große Nein-Tonne“: Kinder stärken und schützen

Hachenburg. Das Theaterstück drehte sich um die Frage: "Was gehört in die große Nein-Tonne?" Zusammen mit den Darstellern ...

Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Neuer Headcoach der Fighting Farmers Montabaur: Tino von Eckardt tritt am 1. Dezember an

Montabaur. Der A-Lizenz-Trainer Tino von Eckardt bringt eine beeindruckende Karriere von 40 Jahren als Spieler und Trainer ...

Mehrere Verkehrsunfälle in Westerburg - Drogenbeeinflussung und unangepasste Bereifung als Ursache

Region. Gegen 12.15 Uhr kam es zu einem Unfall auf der K34 zwischen Hof und Stein-Neukirch. Ein 21-jähriger Mann verlor in ...

Unfall durch Schneeglätte und Sommerreifen - E-Auto erfordert aufwendige Bergung

Wittgert/Wirscheid. Um 23.50 Uhr kam es auf der L 306 zwischen Wittgert und Wirscheid zu einem Verkehrsunfall. Der allein ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Westerwald Bank eG und Raiffeisenbank eG Unterwesterwald wollen fusionieren

Montabaur. Ziel des Zusammenschlusses, so heißt es in der Pressemitteilung, sei es, "die qualitativ hochwertige Versorgung ...

Neuauflage des Veranstaltungskalenders "Westerwälder NaturErlebnisse 2023"

Region. „Nach der hervorragenden Resonanz des Gemeinschaftsprojekt der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis ...

Verbandsgemeinde Montabaur: Neues vom Masterplan Gelbachtal

Montabaur. Die Einweihung soll im Herbst stattfinden. Die Akteure aus dem Tal aus Politik, Verwaltung, Tourismus und Gastronomie ...

DRK Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg: Neuer Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin

Altenkirchen. Bis dahin übernimmt Doktor Hazem Zakri, zunächst kommissarisch, mit sofortiger Wirkung auch den Standort Altenkirchen ...

Dominik Benner zum neuen stellvertretenden Wehrführer in Wölferlingen gewählt

Wölferlingen. Der stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Selters, Nicki Ahlborn, konnte neben den Feuerwehrkameraden ...

"Wild und Weit - 25 Jahre Afrika" - emotionale Multivision im Kino Capitol Montabaur

Montabaur. Berühmt wurde Matto Barfuss aber als "Gepardenmann", weil er viele Monate auf allen vieren unter wilden Geparden ...

Werbung