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Pressemitteilung vom 13.02.2023    

Närrische Kids in Hochform: Begeisternde Kinderkappensitzung in Hundsangen

Only Kids! Das ist in Hundsangen das beherrschende Schlagwort an dem Sonntag vor dem Fastnachtswochenende. Dann ist gewöhnlich die Kinder- und Jugendkappensitzung des Hundsänger Carnevalvereins angesagt. So auch in diesem Jahr.

Die Kinder des HCV brachten ein einmaliges Programm auf die Bühne! (Fotos: privat)

Hundsangen. Von der zweijährigen Pandemie-Pause zeigten sich die jungen Nachwuchsnarren unbeeindruckt und zauberten ein Programm auf die Bühne, dass nicht nur ihre jungen Zuschauer in der proppenvollen Ollmerschhalle begeisterte, sondern auch deren Eltern und Großeltern und alle, die gekommen waren.

Mit närrischer Power zog der Elferrat durch die Reihen des Publikums in die Narrhalla ein und jedem war klar, dass sie den Text ihrer Begleitmusik ("Jetzt geht‘s los") rigoros in die Tat umsetzen wollten. Ähnlich wie Olaf Scholz in Berlin konnten die beiden neuen Sitzungspräsidenten Philipp Weißer und Victoria Stöhr ein fast paritätisch besetztes närrisches Kabinett (fünf Mädchen, sechs Jungs) links und rechts neben sich präsentieren. Die beiden hielten sich nicht allzu lange mit Vorreden auf, sondern stiegen gleich ins Programm ein.

Dem HCV-Junioren-Ballett war es vorbehalten, dem entfachten Stimmungswind noch ein paar Sturmstärken drauf zu packen. Bereits in den drei großen Gala-Kappensitzungen des HCV aufgetreten, lieferten sie erneut einen Beweis ihrer Klasse ab. Der spritzige Gardetanz wurde kreiert von Laura Trenz und Lisa Eichmann.

Eingeübte Sketche
Ein blitzschnell durchgeführter Kulissenwechsel, und man fand sich in einer Schulklasse wieder. Die Lehrerin (Stefanie Rajcevic) gab sich viel Mühe, ihren Schülern Wissen zu vermitteln, wurde aber permanent unterbrochen. ("Die Greta hat mein Pausenbrot geklaut!" "Mit Absicht?" "Nein, mit Leberwurst!") Und auf ihre Fragen an die Schüler ("Warum hat der Kuckuck kein eigenes Nest?") erhielt sie meist sehr kuriose Antworten ("Weil der in der Kuckucksuhr wohnt!"). Sehr zum Spaß des Publikums. Der überaus heitere Sketch wurde von Dana Schardt und Michelle Thörner hervorragend einstudiert.

Sieben Vertreter von Berufsständen (Polizist, Mönch, Maler, Schreiner, Bäcker, Boxer, Ballerina) reihten sich zu passender Musik peu à peu nebeneinander auf und machten Hand- beziehungsweise Körperbewegungen, die ihren Beruf symbolisierten. Dabei erklärten sie verbal ihre jeweiligen Gesten. Alle gleichzeitig. Wer jetzt verletzungsbedingte Ausfälle befürchtet, konnte sehr schnell entwarnt werden. Das wuselige "Chaos" war nämlich choreografisch so geschickt eingeübt, dass es zu herrlich komischen Szenen kam, die vor allem bei dem jungen Publikum schallendes Gelächter hervorriefen. Ein Superauftritt, der von Ina Altbrod und Sandra Eichmann inszeniert wurde.

Deutschland gegen Brasilien in Hundsangen
Ein Fußballspiel zwischen den Nationalmannschaften von Deutschland und Brasilien boten den Hintergrund für die folgende Performance. Das Spiel mit dem Ball war dabei eher nebensächlich. Die Fußballer nahmen die Kommentierungen des forschen Sportreporters (Hannes Malm), der sich ausgiebig metaphorischer Ausdrücke bediente, wörtlich. So vernagelten sie das Tor mit Hammer und Brettern, hielten mit Scheuerbürsten die Kiste sauber, durchbrachen grobgliedrige Viererketten aus Kruppstahl, bekamen vom Trainer mit Shampoo in der Halbzeitpause den Kopf gewaschen, der Schiedsrichter hatte tatsächlich Tomaten auf seiner Brille, da wurde ein Ball von einem "Abstauber" mit dem Staubtuch behandelt und vieles, vieles mehr. Das Ergebnis der Partie war eher nebensächlich. Es war einfach ein toller Spaß, der von Annkathrin und Andreas Eisbach konzipiert und hervorragend auf die Bühne gebracht wurde.

Mini-Ballett
Die Lachmuskulatur brauchte etwas Entspannung. Genau der richtige Zeitpunkt für das Mini-Ballett des HCV. Speziell diese Gruppe war ja von der zweijährigen Pandemie-Pause besonders betroffen. Aber die 21 Mädchen im Alter zwischen sechs und elf Jahren wirbelten über die Bühne als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Mit ihrer mitreißenden Art forderten sie unwillkürlich das rhythmische Klatschen der Gäste heraus. Die beiden Trainerinnen Marie Eichmann und Alica Heep hatten einmal mehr perfekte Arbeit geleistet.



"Das nervt total", so war der folgende Sketch übertitelt. Vier junge Leute (Cara Therstappen, Zoe Neundter, Maja Benten, Petar Rajcevic) störten sich gegenseitig beim Intensiv-Chillen. Alle vier zeigten sich extrem genervt von den oberpeinlichen "Früher-war-alles-anders-Attacken" ihrer Eltern, die teilweise "schon vor 1980 geboren wurden - unglaublich". Elterliche Sprüche wie "Früher konnte man mit seinem Nokia und 25 Prozent AKKU drei Tage lang telefonieren. Heute traut man sich mit 25 Prozent kaum noch auf das Klo" oder "Wir hatten früher eine Pinnwand. Da hingen Fotos dran. Das war unser Instagram". Die vier Akteure mimten ihre "totale Genervtheit" mit einer hervorragenden schauspielerischen Leistung und sorgten für entsprechende Heiterkeitsausbrüche. Der Sketch stand unter der Leitung von Marco Weißer.

Manege frei
Und dann wurde die Bühne zur Manege. Es klangen die typischen Melodien aus dem Bereich der Zirkusmusik, und die Akrobaten, Dompteure, Jongleure und Clowns und natürlich "wilde Tiere" zogen ein. Das war die Ouvertüre zu "Zirkus Narrhalla". Für die Dauerbesucher der Veranstaltung war klar: Jetzt ist Showtime für die Allerjüngsten. 14 Kinder im Alter zwischen sechs bis acht Jahren gingen mit ganz viel Eifer zur Sache und zeigten in ihren tollen Kostümen den Zirkus in all seinen Facetten. Ob Raubtiernummer, Muskelmänner, Karatekämpfer, Primaballerinen, sie entlockten dem Publikum immer wieder spontane Beifallsstürme. Um die jungen Wilden in ihrem Tatendrang zu bändigen, war schon ein entsprechender Betreuerstab erforderlich, nämlich Simone Meudt, Nina Menges, Tatjana Eichmann, Rebecca Ludwig, Nina Eichmann und Judith Duchscherer.

Und wer jetzt glaubte, eine Steigerung sei nicht mehr möglich, der wurde durch die Showtanz-Gruppe "Mariposa" eines Besseren belehrt. Mythische Themen aus Tausend und einer Nacht, den Geheimnissen des Waldes und die Lebendigkeit des Dschungels verschmolzen harmonisch zu einem spektakulären tänzerischen Gesamtwerk. Die Akkuratesse und die grazile Ausdrucksstärke der jungen Tänzerinnen waren ein ästhetischer Genuss. Sich wiederholende Beifallsstürme und ein frenetischer Schlussapplaus waren der verdiente Lohn für eine fantastische Tanzdarbietung. Es war das Ergebnis einer hervorragenden Arbeit der beiden Trainerinnen Julia Kremer und Chiara Pistor. Respekt!

Den "Chorgeistern", einer 15-köpfigen Gesangsgruppe, war es vorbehalten, dem Publikum dem sich langsam dem Ende zuneigenden Programm noch einmal heftig einzuheizen. Schon die Titel ihrer Lieder ("Rap Huhn" und "Murmelentenmäusefüßler") ließen es erahnen. Sie versetzten den Saal noch einmal in Hochstimmung. Der Chor wurde geleitet von Nicole Ebel.

Diese fröhliche Atmosphäre war dann der passende Begleiter für einen letzten Ansturm auf die Bühne, dem großen Finale. Über 100 Kinder und 25 Betreuer in ihren bunten Kostümen gaben noch einmal ein fantastisches Gesamtbild. Jeder war emotional berührt, als dann die "Chorgeister" unter dem Funkenregen der Bühnentechnik die HCV-Hymne "Blau-weiße Sterne stehn" anstimmten, und alle sangen den Refrain mit. Tausend Arme reckten sich mit bunten Lichten in die Höhe und wogten den Rhythmus der Melodie mit. Und genau wie bei den drei vorausgegangenen Kappensitzungen der "Großen" wurde anschließend beherzt weiter Fastnacht gefeiert. (PM)


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