"SoKo Gartenschläfer": Erstausstrahlung am 20. Februar
Der Gartenschläfer ist das Tier des Jahres 2023. Da der kleine Bilch stark gefährdet ist, starten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in diesen Wochen eine bundesweite Schutzkampagne im Rahmen ihres Projekts "Spurensuche Gartenschläfer".
Mainz. Im Rahmen dieser jährlichen Aktion (wir berichteten) wurden die Ursachen für das Aussterben der Gartenschläfer intensiv erforscht. Mechthild Klocke, Leiterin des Projekts im BUND, freut sich, dass nun "endlich die passenden Schutzaktionen starten. Über 12.000 Büsche und Bäume werden wir allein in diesem Winter pflanzen und mehr als 1.000 Nistkästen aufhängen. Das ist der Startpunkt für eine Vielzahl von Aktionen vom Harz bis zur Kölner Innenstadt, die noch bis Ende 2024 gehen werden." Geplant sind weitere Biotopaufwertungen und die Ausbringung von Nistkästen als Alternativquartiere. Bei regelmäßig stattfindenden Workshops können sich Bürgerinnen und Bürger über den Gartenschläfer informieren und Nisthilfen für den eigenen Garten bauen.
Der Gartenschläfer ist ein Kulturfolger, der Hecken aus Wildrosen, Weißdorn und Holunder als Lebensraum liebt. Sie bieten auch Insekten und zahlreichen Vogelarten Quartier.
Der mit dem Siebenschläfer verwandte Gartenschläfer steht auf der Roten Liste, denn er ist innerhalb weniger Jahre sehr selten geworden oder gar verschwunden, dies besonders in den Wäldern der Mittelgebirge, die durch Trockenheit und Borkenkäferbefall großflächig kahlgeschlagen worden sind. Daher werden außer hochwüchsigen Bäumen dort auch heimische Büsche gepflanzt, die kleineren Tieren Schutz und Nahrung bieten und Lebensräume miteinander vernetzen.
Das Projektteam des BUND untersuchte seit 2018 Ursachen für den Populationsschwund. Nahrung, Krankheiten, Fressfeinde, Genetik, Lebensräume und Klimaveränderungen standen im Fokus. Die Erkenntnisse helfen, passende Schutzaktivitäten zu erarbeiten und direkt umzusetzen. Das Ziel: das Verschwinden der Art in Deutschland verhindern.
Für die Dokumentation "SoKo Gartenschläfer" begleitete ein Filmteam zwei Jahre lang die Forscherinnen und Naturschützer auf ihrer Spurensuche nach den Ursachen für das Verschwinden der Gartenschläfer - von nächtlichen Begegnungen in einem Mainzer Garten bis zum genetischen Fingerabdruck im Labor.
ARTE zeigt den Film erstmalig am 20. Februar 2023 um 18.35 Uhr.
Weitere Informationen:
www.bund-rlp.de/gartenschlaefer
www.gartenschlaefer.de
(PM/red)
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