VG Selters feiert Schwerdonnerstag mit Möhnen und Karnevalsvereinen
Von Wolfgang Rabsch
Da ansonsten in Bezug auf Karneval in Selters "tote Hose“ herrscht, mit Ausnahme des Kinderkarnevals der TSG Selters, ist es schön, dass im Rathaus der Verbandsgemeinde (VG) immerhin zum 20. Mal der Schwerdonnerstag gefeiert wurde. Dazu hatte die Verbandsgemeinde erneut alle Karnevalsvereine aus der VG eingeladen.
Selters. Im großen Sitzungssaal des Rathauses versammelten sich ab 11.11 Uhr die Narren, um zünftig den Schwerdonnerstag zu feiern. VG-Bürgermeister Klaus Müller ließ sich wegen Krankheit entschuldigen, an seiner Stelle wurde er hervorragend durch den Beigeordneten Axel Spiekermann vertreten. In schönen Reimen begrüßte der Beigeordnete die erschienenen Gäste, im Einzelnen waren dies: Die Möhnen aus Selters, die Möhnen "Ewig jung“ aus Sessenhausen, die Gymnastikdamen aus Marienrachdorf, die "Hinkelsteiner Reffjer“ aus Schenkelberg, die Fastnachtsfreunde aus Maxsain, angeführt von dem Kinderprinzenpaar Prinzessin Sarah I. und Prinz Louis I. mitsamt ihrem Gefolge, der ehemalige Elferrat des Karneval- und Kulturvereins Marienrachdorf, der amtierende Elferrat aus Marienrachdorf, die "Närrischen Ritter" aus Herschbach, die Herschbacher Karnevalsgesellschaft mit ihrem Prinzenpaar Prinzessin Biggi I. und Prinz Stefan IV., die zum Besuch in Selters auch das Kinderprinzenpaar von Herschbach mitgebracht hatten, nämlich Prinzessin Mira I. und Prinz Ben I.
So viel royalen Glanz erlebt der Sitzungssaal der VG selten, vielleicht mal hin und wieder das eine oder andere politische Glanzlicht, ansonsten strahlten aber die drei Prinzenpaare um die Wette. Die Karnevalsgesellschaft Herschbach vereinnahmte den Sitzungssaal komplett. Da sie insgesamt mit rund 80 Karnevalisten angereist war, platzte der Saal aus allen Nähten.
Marion Meuer geht in den Ruhestand
In seiner Rede vergaß Axel Spiekermann nicht, eine Person zu erwähnen, die man getrost als "gute Seele" der VG bezeichnen könne: Marion Meuer. Spiekermann dankte ihr für ihr jahrzehntelanges Engagement in der VG in vielen Bereichen mit einem launigen, aber auch etwas wehmütigen Gedicht. Marion Meuer wird zum 1. März 2023 ihren aktiven Dienst in der VG beenden und in den wohlverdienten Ruhestand entlassen. Sie ist Geschäftsführerin des Kulturkreises der VG Selters, hat wesentlich das Amtsblatt der VG Selters geprägt, da sie für die Veröffentlichungen zuständig war. Weiterhin hat Marion Meuer die Geschäftsstelle der Kreisvolkshochschule Selters geleitet und sich stark für die Weiterentwicklung des Tourismus im Westerwald eingebracht. Donnernder Beifall konnte nur ein kleines Dankeschön für Marion Meuer sein.
Das grandiose kalt-warme Buffet, welches bei den Besuchern volle Begeisterung erzeugte, fiel auch in die Zuständigkeit von Marion Meuer, ebenso die karnevalistische Dekoration des ansonsten nüchternen Sitzungssaales. Natürlich konnte die zu Recht Gelobte nicht alles allein bewerkstelligen, sie konnte sich auf ein eingespieltes Mitarbeiterteam verlassen, das zusammen den schönen Tag in der VG organisierte.
Schöne Tanzeinlagen der Solo-Mariechen
Ein tänzerischer Leckerbissen wurde von den drei Solo-Mariechen der "TSG Westerwald-Mittelrhein 2003 der Stadt Selters“ serviert. Alessia Skrobotz, Chantal Steiner und Paula Delzepich boten den begeisterten Besuchern exzellente Tanzvorführungen vom Allerfeinsten. Großen Beifall erhielt der Tanz von Paula Delzepich, die jüngste und kleinste in dem Trio, die mit etwas Lampenfieber Ihren allerersten Solotanz vor großem Publikum vorstellte. Philipp Frensch, der Sitzungspräsident aus Herschbach, hatte einige Schwierigkeiten, sich korrekt zu artikulieren. Unter dem Gelächter der Besucher versprach er sich mehrmals, als er von der VG Herschbach sprach. Insider wussten, wie das gemeint war.
Marion Meuer wurde von den Karnevalisten aus Marienrachdorf noch eine besondere Ehre zuteil, als ihr der Orden der diesjährigen Karnevalssession verliehen wurde, und zudem einen Präsentkorb mit einigen Wäller Köstlichkeiten erhielt. Nach dem offiziellen Teil wurde in gemütlicher Runde weitergefeiert, es gab viel zu bereden, denn in dieser illustren Runde kommt man halt nur einmal im Jahr zusammen.
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