Pressemitteilung vom 06.03.2023
Polizeiautobahnstation Montabaur präsentiert Verkehrsunfallbilanz 2022
Die Polizeiautobahnstation Montabaur legt die Verkehrsunfallbilanz für 2022 vor. Sie stellt im Vergleich zu 2021 eine deutliche Steigerung der Verkehrsunfallzahlen fest. Als möglicher Erklärungsansatz für die Steigerung der Verkehrsunfallzahlen wird die am 10. August 2022 eingerichtete Baustelle auf der A3 zwischen der Anschlussstelle Montabaur und der Tank-und Rastanlage Heiligenroth gesehen.
Montabaur. Die Anzahl der im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Montabaur aufgenommenen Verkehrsunfälle hat fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf der A 3 von der Landesgrenze Hessen, ab der Anschlussstelle Diez, bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen, der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz. Darunter zählt auch die A 48 vom Autobahndreieck Dernbach bis zum Kreuz Koblenz. In 2019 waren insgesamt 1526 Verkehrsunfälle zu verzeichnen, welche in 2020, vermutlich pandemiebedingt, dem allgemeinen Landestrend folgend auf 1111 Unfälle zurückgingen. Dieser Trend setzte sich auch im Jahr 2021 mit 1063 Verkehrsunfällen fort, erklärt die Polizeiautobahnstation. Für 2022 sei jedoch mit 1408 Unfällen eine deutliche Steigerung um 345 Unfälle, das heißt, einer Zunahme von 33,30 Prozent festzustellen. Von den 1408 Unfällen entfielen 350 Verkehrsunfälle auf die A 48 und 1058 Verkehrsunfälle auf die A 3.
Möglicher Erklärungsansatz
Als möglicher Erklärungsansatz für die Steigerung der Verkehrsunfallzahlen wird die am 10. August 2022 eingerichtete Baustelle auf der A 3, zwischen der Anschlussstelle Montabaur und der Tank-und Rastanlage Heiligenroth, angesehen. Die Baustelle mit dringenden Fahrbahnsanierungsarbeiten erstreckt sich in beide Fahrtrichtungen auf insgesamt 6,3 Kilometern Länge. Daher wurde eine Unfallanalyse für diesen Bereich der A 3 in drei Abschnitten im Zeitraum 10. August bis 31. Dezember 2022 vorgenommen und den Unfallzahlen aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gegenübergestellt.
Im ersten Abschnitt wurden die Unfallzahlen im unmittelbaren Baustellenbereich betrachtet. In der Folge wurde die Fahrtrichtung Köln, ab der Anschlussstelle Diez bis zu Beginn der Baustelle, wegen häufigem Rückstau vor der Baustelle in die Analyse einbezogen. Im Anschluss erfolgte die Betrachtung in Fahrtrichtung Frankfurt/Main, ab der Anschlussstelle Ransbach-Baumbach bis zum Baustellenbeginn und die Auswirkungen des Rückstaus bei hoher Verkehrsbelastung bis die A 48 aus Fahrtrichtung Koblenz kommend.
Steigerung um 208,51 Prozent
Im unmittelbaren Baustellenbereich ereigneten sich vom 10. August bis 31. Dezember 2021 lediglich 47 Verkehrsunfälle, wobei es zu einem Verkehrsunfall mit schwer verletzten und vier Unfällen mit leicht verletzten Personen kam. Im Gegensatz dazu ereigneten sich im Vergleichszeitraum in 2022, im fraglichen Streckenabschnitt der Baustelle, insgesamt 145 Verkehrsunfälle, was eine Steigerung um 208,51 Prozent darstellt. Hierbei wurde niemand schwer verletzt. Es kam jedoch zu elf Unfällen mit leicht verletzten Personen.
Betrachtet man die Unfallzahlen ab der AS Diez bis zum Beginn der Baustelle, so ereigneten sich in 2021 lediglich 44 Unfälle, darunter drei Verkehrsunfälle mit leicht verletzten Personen. Diese Zahl stieg im Jahr 2022 deutlich auf insgesamt 113 Unfälle, darunter ein Verkehrsunfall mit schwer verletzter Person und elf Verkehrsunfälle mit leicht verletzten Personen.
In Gegenrichtung Fahrtrichtung Frankfurt/Main ab der AS Ransbach-Baumbach bis zum Beginn der Baustelle waren in 2021 nur 35 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Auch hier ist im Jahr 2022 eine signifikante Steigerung auf insgesamt 133 Unfälle festzustellen.
"Als besonders tragisch sei die Situation auf der A 48 aus Richtung Koblenz zu bezeichnen. Hier kamen in 2022 bei einer Gesamtzahl von 14 Verkehrsunfällen (davon zwei Unfälle mit schwer Verletzen), aufgrund der Staubildung vor der Baustelle auf der A3 zwei Personen ums Leben", heißt es in dem Bericht. Dem gegenüber stehen aus 2021 nur zwei Verkehrsunfälle auf der A48, wobei lediglich Sachschaden entstand.
Unfallanalyse dient als Planungsgrundlage
"Die Unfallanalyse bestätigt somit den Verdacht, dass sich die Verkehrsunfallzahlen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Montabaur durch die Großbaustelle auf der A 3 negativ entwickelt haben. Vergleicht man in der Gesamtbetrachtung nun die Jahre 2022 mit den Jahren 2020 und 2021 bleibt festzustellen, dass sich die Unfallzahlen auf nahezu gleichbleibendem Niveau bewegen." Die Unfallanalyse werde als wichtige Planungsgrundlage für weitere anstehende Fahrbahnsanierungsarbeiten auf der A 3 dienen, teilt die Polizei weiter mit.
Von den Gesamtunfällen in 2022 ereigneten sich 611 Unfälle unter Beteiligung von mindestens einem Lkw. Dies stelle eine Steigerung zu 2021 um 129 Unfälle (26,80 Prozent) dar. An diesen Verkehrsunfällen waren insgesamt 148 Lkw bis 3,5 Tonnen und 462 Lkw über 3,5 Tonnen sowie ein Gefahrguttransporter beteiligt. Zum Austritt von Gefahrgut kam es nicht. Durch die Verkehrsunfälle unter Lkw-Beteiligung wurden zwei Personen tödlich verletzt. Zudem waren 43 leicht verletzte sowie zwölf schwer verletzte Personen zu beklagen. (PM)
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