"CARGO" - Eindrucksvolle Ausstellung im Kulturzentrum Montabaur eröffnet
Von Lara Schumacher
Am Nachmittag des 16. Aprils fand im Kulturzentrum Montabaur mit allerlei gespannten Besuchern die Vernissage der aktuellen Foto-Ausstellung "CARGO" statt. Ein künstlerisches Projekt, welches auch nach dem Verlassen des Bunkers im Gedächtnis bleibt und die Anwesenden zum Nachdenken anregt.
Montabaur. Die Foto-Ausstellung von Künstler Thorsten Rosam dokumentiert die Schicksale vieler Flüchtlinge auf einzigartige Weise. Mit seiner Fotostrecke zeigt Rosam die künstlerischen Arbeiten, welche er durch Zufall auf Güterwagons entdeckt hatte, und die ihn umgehend in seinen Bann zogen. Passend zur Auswahl des Mediums, auf denen sie entstanden sind, bilden die Zeichnungen vielfältige Menschen auf ihrer Flucht und den damit einhergehenden Problemen ab.
Erschaffer der außergewöhnlichen Zeichnungen ist das italienische Künstlerkollektiv Collettivo FX, welches sich sehr erfreut darüber zeigte, dass Rosam der Aktion auch in Deutschland eine Plattform geben will.
Die Präsentation der Ausstellung hätte passender nicht sein können: Während die Decke des großen Bunkers, an dessen Wände die Werke hängen, mit ihrer Rundung an das Innere eines Waggons selbst erinnert, unterstreichen die weißen Wände die Theatralik und Ernsthaftigkeit des Themas. Die Farben der Fotografien heben sich gut ab und ziehen ihre Betrachter in den Bann, was auch den vielen Besuchern der Vernissage nicht entging. Aus allen Richtungen war das stetige Klicken von Kameras und die hallenden Gespräche der Anwesenden zu vernehmen, welche sich angeregt über die ausgestellten Bilder unterhielten.
Die ähnlichen, aber doch auf ihre Art gänzlich unterschiedlichen Arbeiten wurden ergänzt durch ein Element in der Mitte des Bunkers, welches von der Decke hing. Hierauf war die Fluchtroute Afrika – Italien – Deutschland sowie zahlreiche damit einhergehende, schockierende Statistiken abgebildet, die manch einen der Besucher sprachlos zurückließen.
Zur Eröffnung spielte sogar das Wetter mit und Thorsten Rosam konnte seine vielen ersten Gäste mit einigen Sonnenstrahlen im Nacken vor dem Bunker in Empfang nehmen. Es bleibt zu wünschen, dass das Wetter sich bis zum Ende der Ausstellung weiterhin tapfer hält, damit die Besucher nach ihrem Weg durch den Wald trockenen Fußes die Arbeiten im klimatisierten Bunker bewundern können.
Die beeindruckende Ausstellung „CARGO“ ist noch bis zum 1. Mai im großen Bunker auf dem b05-Gelände im Stadtwald bei Montabaur-Horressen zu bewundern. Der Eintritt ist für alle Besucher frei. LJS
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