Pressemitteilung vom 26.04.2023
SPD Hachenburg - Krankenhausreform und ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum
Der SPD Ortsverein Hachenburg veranstaltete kürzlich im gut gefüllten Sternsaal, eine Ortsvereinssitzung mit dem Thema "Krankenhausreform und ärztliche Versorgung im ländlichen Raum". Eingeladen waren auch die Mitglieder des gesamten Gemeindeverbandes, aber auch Außenstehende konnten der Veranstaltung beiwohnen.
Hachenburg. Der SPD Ortsverein Hachenburg hatte die Mitglieder des gesamten Gemeindeverbandes in den Saal des Gasthauses Stern eingeladen. Zum Thema "Krankenhausreform und ärztliche Versorgung im ländlichen Raum" konnten die Bundestagsabgeordnete und stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss, Dr. Tanja Machalet und das Mitglied des Landtages und gesundheitspolitischer Sprecher der Landes-SPD, Dr. Oliver Kusch als Gastredner gewonnen werden. Letzterer wurde per Video in den Saal zugeschaltet. Landtagspräsident Hendrik Hering verstärkte das Tandem der beiden Gastredner und steuerte Fakten zum geplanten Krankenhausneubau in der Verbandsgemeinde Hachenburg bei.
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den Vorsitzenden Clint Sikorski führte Sandra Hering durch den Abend. Zunächst gab Dr. Oliver Kusch ein Überblick über die Gesamtsituation in Deutschland, was ärztliche Versorgung und Bereitstellung von Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohner betrifft. Hier wurde deutlich, dass die alleinige Anzahl von Ärzten und Krankenhausbetten keine Aussagekraft bezüglich der Qualität besitzt, da Deutschland in beiden Bereichen an der europäischen Spitze steht, die Sterberate in Deutschland jedoch nicht geringer und die Lebenserwartung nicht höher als in den Ländern, in denen deutlich weniger Ärzte und Betten zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel in den skandinavischen Ländern. Dr. Kusch berichtet von den Plänen, die Sektorengrenze zwischen ambulantem und stationärem Bereich aufzuheben, da diese momentan zu einer hohen Zahl von Doppelstrukturen führt. Dies betrifft auch die Diagnostik, welche oftmals doppelt durchgeführt würde.
Im direkten Anschluss erläuterte Dr. Tanja Machalet die Pläne zur Krankenhausreform. Es entstand in Folge eine rege Diskussion um die gesundheitliche Versorgung und den Zustand des deutschen Gesundheitswesens. Unter den Anwesenden waren auch mehrere Beteiligte mit fachlichem Hintergrund. Dies sorgte für einige tiefere Einblicke in die bisherigen Strukturen, die den meisten Zuhörern bis jetzt nicht bekannt waren. So wurde auch intensiv über die bisherige duale Finanzierung der Krankenhäuser gesprochen. Sie besagt, dass die laufenden Betriebskosten der Häuser mit der Vergütung über die DRG’s (Diagnosis Related Groups) abgedeckt sind. Investitionskosten sind vom jeweiligen Bundesland zu übernehmen. Hier weist Hendrik Hering daraufhin, dass es nicht immer sinnvoll ist, jeden Standort maximal zu fördern, sondern dass es auch vereinzelt, sinnvoll sein kann, Standorte zusammenzulegen und dadurch eine bessere Versorgung zu gewährleisten. Hier baut das Land Rheinland-Pfalz auf eine Kooperation mit den Häusern.
Ein weiteres großes Thema, welches die Anwesenden berührt, ist der Facharztmangel im ländlichen Bereich. Das fängt von langen Wartezeiten an und endet damit, dass man keinen Kinderarzt mehr findet, der neue Patienten aufnimmt. Dr. Kusch berichtet von mehreren Modellprojekten des Landes, mit denen dieser Problematik entgegengewirkt werden soll. Hendrik Hering macht auch deutlich, dass ein moderner Krankenhausstandort, eine Anziehungskraft für Ärzte auf dem Land darstellt. Viele niedergelassene Ärzte haben zuvor in der Region in einem Krankenhaus gearbeitet. Insofern stellt ein modernes Krankenhaus auch in Zukunft eine Möglichkeit dar, dem Ärztemangel zu begegnen. (PM)
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