Magier "Mellow" (be)zauberte in Höhr-Grenzhausen
Von Wolfgang Rabsch
Auch im Westerwald hatte sich herumgesprochen, dass Mellow ein international anerkannter Magier ist und mit seiner Show die Menschen begeistert. Im Gespräch mit dem WW-Kurier konnte Werner Bayer, der Leiter des Jugendzentrums "Zweite Heimat", berichten, dass die Show mit Mellow ausverkauft war, noch bevor die Werbung angekurbelt wurde. Kein Wunder also, dass jeder Stuhl mit erwartungsfrohen Gästen besetzt war.
Höhr-Grenzhausen. Das mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Zaubergenie wurde beim Betreten der Bühne bereits mit viel Beifall bedacht, ehe er überhaupt einen Trick zum Besten gegeben hatte. Mit Mellow ist eine neue Generation von Magier herangewachsen, die sich neuester virtueller Techniken bedient und damit die Besucher begeistert. Die Zaubertricks von David Copperfield sind passé, zersägte und schwebende Jungfrauen und verbogene Gabeln von Uri Geller bleiben bei Mellow in der Mottenkiste.
Blow your mind
Mellow stellte sein Programm unter der Überschrift "Blow your mind", was frei übersetzt so ähnlich lautet wie "Puste deinen Verstand weg". Ja, der Titel war wohl bewusst gewählt, denn wenn jemand versucht, hinter die Tricks und Einlagen von Mellow zu kommen, stößt er unweigerlich an die Grenzen seines Verstands.
Die Veranstalter der "Zweiten Heimat" hatten in der Vorankündigung zusammengefasst genau die richtigen Worte gefunden: "Neuartige holografische Videoeffekte treffen auf handgemachte Magie und interaktive Illusionen. Mellow erweckt Polaroid-Fotos zum Leben und bringt nur mit dem Klang einer Ukulele hartes Metall zum Schmelzen. Er bricht in den Tresor einer Banknotendruckerei ein und verwandelt einfaches Papier in endlos viele Geldscheine."
Feel-Good-Magie zum Lachen und Staunen
Dem Charme und Witz von Mellow konnte niemand widerstehen, sozusagen ein "Schwiegermutter-Traum" stand auf der Bühne, authentisch und einfach nur sympathisch, ohne Starallüren. Spürbar hatte er den größten Spaß daran, unerwartet Kinder, Frauen oder Senioren zu sich auf die Bühne zu holen. Nicht um sie vorzuführen, sondern mit ihnen Spaß zu haben. Das gelang durchgehend vorzüglich, so zum Beispiel bei Yvonne, die er überredete, ihm ihren Ehering aus Gold anzuvertrauen und der plötzlich verschwunden war. "Gold gehört zu Gold", befand de3r Magier und holte den Ring aus einer zuvor unversehrten Tüte Haribo Goldbären wieder hervor.
Über zwei Stunden faszinierte Mellow sein Publikum und forderte es immer wieder zu Szenenapplaus heraus. Gespickt mit vielen humorvollen Geschichten und Anekdoten, dabei immer wieder das Publikum mit einbindend, konnte er eine Show anbieten, die zu keiner Zeit in Langeweile erstarrte.
Auch Melancholie hatte Platz in der Show
Atemlose Stille herrschte, als Mellow aus einem Buch eine Geschichte vorlas, die eng mit seinen Eltern verknüpft ist. Seinen warmherzigen Worten konnte sich niemand im Saal entziehen, als er davon sprach, wie sehr er unter dem frühen Tod seines Vaters leidet. Im Gedenken ließ er virtuell einige Schmetterlinge in dem abgedunkelten Raum herumfliegen.
Nach zwei Stunden entschwand Mellow in einer virtuellen Seifenblase. Es dauerte einen Moment, bis das Publikum merkte, dass es nun vorbei war. Dann löste sich das Staunen in einem großen Schlussapplaus und in Standing Ovations auf.
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