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Nachricht vom 02.05.2023    

Guter Rennauftakt für Simone Busch - "Schnellste Wällerin" war in Hockenheim vorne mit dabei

Von Wolfgang Rabsch

Endlich ist es wieder so weit und die Zeit des Wartens ist vorbei: Simone Busch kann sich wieder voll und ganz dem Rennsport hingeben, dem sie sich mit Leib und Seele verschrieben hat. Die waschechte "Wällerin", (geboren in Herschbach, wohnhaft in Hardert) hat eine kleine Sensation perfekt gemacht - Sie wurde 2022 Meisterin in der Rennserie VFV GLPpro Formelwagen 2022.

Simone Busch kann sich wieder voll und ganz dem Rennsport hingeben. (Fotos: privat)

Hardert. Auf ihrem Reynard Formel Ford 2000 gewann die Erzieherin überraschend die Formelklasse des Veteranen Fahrzeug Verbands, kurz VFV. Gerne würde Simone Busch den Titel verteidigen, doch als einzige Frau in einer von Männern dominierten Sportart wird ihr dieses Unterfangen bestimmt nicht leicht gemacht werden.

Erstes Rennen in Hockenheim von starken Regenfällen geprägt
Der Auftakt der diesjährigen Rennserie fand auf dem Hockenheimring statt, allerdings hatten die Rennfahrer dort in ihren Boliden mit starken Regenfällen zu kämpfen, auch während der Rennen. Im Zeittraining konnte Simone Busch den 84-er Reynard Formel Ford 2000 von Färber Motorsport auf einen beachtlichen achten Startplatz von 36 Teilnehmern pilotieren. Dazu meinte sie leicht enttäuscht: "Eigentlich war ich mit meinem Timing nicht zufrieden. Ich habe keine freie Runde zusammengebracht und hatte mit dem "Best 4 Tires Reynard" eigentlich einen Platz unter den ersten Fünf avisiert. Die Auswertung der Sektoren hätte das auch ergeben, leider hat es für eine störungsfreie Runde nicht gereicht. Allerdings war sie der einzige Formel Ford unter den ersten zehn Platzierten, die ausnahmslos aus stärkeren Boliden bestanden.

Im Wertungslauf lief es dann von Anfang an besser. Trotz einsetzenden Regens war Busch schon in der ersten Runde auf Platz fünf nach vorne gefahren und hatte einen beruhigenden Vorsprung auf den Formel 3 hinter ihr. Doch das Glück war Simone im Rennen nicht weiter hold, denn es folgte wegen eines Unfalls eine CODE 60 Phase, bei der Überholverbot herrscht und nur eine Geschwindigkeit von 60 km/h erlaubt ist. Das Feld hatte sich bis zur Aufhebung des CODE 60 wieder zusammengeschoben, danach ging es drunter und drüber.

Bei wieder einsetzendem Regen gab es viele Ausritte und Dreher, weil alle im gesamten Feld Slicks als Bereifung aufgezogen hatten. "Mich hat es in der vorletzten Runde auch erwischt und ich musste mich an Position acht wieder einreihen. In der letzten Runde habe ich nochmals alles riskiert und bin noch als Sechste ins Ziel gekommen, das war ein großartiger Fight. Die Gleichmäßigkeit war dadurch aber eher ein Desaster", so eine begeisterte Simone Busch nach dem Rennen in Hockenheim.

Motorenprobleme im zweiten Lauf in Hockenheim
Zwei Wochen später fand ein Lauf zur FFR, sozusagen die "Kontinentaleuropameisterschaft" der Formel Ford, ebenfalls auf dem Hockenheimring statt, bei dem Simone Busch wieder vorne mitmischte. Ihr Gasteinsatz in Hockenheim endet nach tollen Trainingszeiten und einem achten Gesamtplatz, leider mit einem Ausfall im zweiten Lauf. Wilco Ibes, seines Zeichens verantwortlich für die Rennserien historischer Formel Ford und Formel Opel Fahrzeuge, hat auch für 2023 wieder hochattraktive Rennwochenenden für seine Meisterschaften organisiert.



Im badischen Hockenheim trat Simone Busch, amtierende Meisterin der VFV GLPpro, gleich beim ersten Lauf zur Standortbestimmung an. "Ich war die einzige Frau unter allen Männern und bekomme nichts geschenkt, was ich auch nicht will. Mein "Best 4 tires Reynard" ist aber ein Top- Auto, mit dem ich auch international mithalten kann. Ich konnte im Zeittraining meinen All-time-Record deutlich unterbieten und bin mit 1:55:9 Minuten die drittbeste Zeit der Formel Ford 2000 gefahren, das alleine war schon ein Highlight für mich", meinte die glückliche Rennfahrerin. Im ersten Rennen hatte Busch einen harten Fight um Platz drei mit dem routinierten belgischen Piloten Geert Wijnants, bei dem oft die Positionen hin und her wechselten, leider mit einem besseren Ende für Wijnants.

"Mit Platz vier bin ich trotzdem voll zufrieden. Ich konnte den beiden Siegern Van der Spoel und Zuidema (beide Niederlande) lange folgen. Dann hat unser eigener Kampf aber zu viel Zeit gekostet und wir mussten abreißen lassen. Ich bin aber immerhin die drittschnellste Zeit gefahren", gab Simone zu Protokoll.

Das zweite Rennen wurde dann leider zu einer großen Enttäuschung. Als es in die Einführungsrunde ging, sprang ihr Auto erst an, ging dann aber aus und ließ sich nicht mehr zum Leben erwecken. Die Mechaniker im Team tippten auf eine defekte Zündspule. "Ich hätte heulen können, denn ich wollte Revanche für den ersten Lauf. That's Racing, aber die tollen Momente vom Wochenende überwiegen klar", zeigte sich Simone Busch doch noch versöhnlich.

Nächster Einsatz ist für Simone bei den "Bosch Hockenheim Historic". Diesmal nicht in dem gewohnten "Best 4 tires Reynard", sondern in einem Formel Opel Lotus. Zu diesem Rennspektakel werden etwa 50.000 Zuschauer erwartet. (Wolfgang Rabsch)



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