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Nachricht vom 05.05.2023    

Der Westerwaldsteig: Etappe 4 von Rennerod nach Westerburg

Von Katharina Kugelmeier

Die vierte Etappe des Westerwaldsteigs ist wahrscheinlich eine der schönsten Etappen. Mit der wildromantischen Holzbachschlucht durchwandert man auf der Strecke von Rennerod nach Westerburg nämlich ein absolutes Highlight des Westerwalds und auch der Secker Weiher lädt zum Verweilen und Genießen ein. 16 Kilometer, die sich absolut lohnen!

Die vierte Etappe hat viele Highlights zu bieten. (Foto: Rainer Lemmer)

Region. Der Westerwaldsteig zählt mit seinen insgesamt 235 Kilometern auf 16 Etappen zu einem der Top Trails of Germany. Seit 15 Jahren kann man auf ihm den Westerwald durchwandern und dabei viele absolute Highlights erleben. Mit durchschnittlichen Etappenlängen von 15 bis 17 Kilometern und auch einer ordentlichen Portion Höhenmetern braucht man neben einer guten Kondition vor allem kräftige Waden. Die vierte Etappe liegt mit 16 Kilometern und 200 Höhenmetern im Mittel, allerdings machen Holzbachschlucht und Secker Weiher die Strecke zu etwas ganz Besonderem.

Start der vierten Etappe des Westerwaldsteigs ist Rennerod. Bereits kurz hinter der Stadt kommt man an den ersten markanten Punkten der Strecke nach Westerburg vorbei. Nach etwa zwei Kilometern ragt mitten im Wald plötzlich eine imposante Basalt-Formation empor. Der Seitenstein ist nicht nur optisch eine Erscheinung, sondern er ist auch ein sagenumwobener Ort des Westerwalds. Angeblich hausten früher um den Seitenstein im Wald viele Zwerge, welche ihre Schätze wie Gold, Silber und Edelsteine immer wieder in der Sonne ausbreiten, um sich am Funkeln und Glitzern zu erfreuen. Bei Sonnenschein sollten Wandernde also die Augen offenhalten, ob es auf dem 25 Meter hohen Seitenstein nicht irgendwo funkelt oder glitzert.

(Foto: Rainer Lemmer)

Am Himmel eine glitzernde Reflexion sieht man womöglich kurze Zeit später, wenn man in der Nähe des Modellfluggeländes entlangwandert. Von April bis Oktober herrscht hier an den Wochenenden bei gutem Wetter oft reger Flugbetrieb. Wenig später kommt man dann auch zum ersten großen Highlight, den Secker Weihern. Vor etwa 350 Jahren wurde der große Weiher von Fürst Moritz Heinrich von Nassau-Hadamar angelegt, der kleinere kam erst etwas über 100 Jahre später hinzu. Mittlerweile gehören die Weiher der Gemeinde Seck. Der große Weiger ist mit seinen zehn Hektar übrigens durchaus als groß zu bezeichnen und lädt mit einer Gaststätte am Campingplatz, Liegewiesen und Relax-Bänken zu einer wohlverdienten Pause ein.

Bereits unweit nach den Secker Weihern erreicht man die unangefochtene Attraktion der vierten Etappe, die Holzbachschlucht. Wildromantisch und fast schon alpin anmutend hat der Holzbach hier im Laufe der Zeit seinen Weg durch den Basalt gegraben. Einstieg in die Schlucht ist am Hofgut Drappich bei Seck. Die Schlucht selbst ist rund einen Kilometer lang und bis zu 20 Metern tief. Es gibt Stellen, an denen man dem Wasser auch nahekommen kann, allerdings ist bei den heruntergebrochenen Basaltblöcken und umgestürzten oder tief herabhängenden Bäumen Vorsicht geboten. Generell ist vor allem bei feuchtem Wetter gutes Schuhwerk und Trittsicherheit wichtig auf diesem Abschnitt. Für die Holzbachschlucht sollte man sich auf jeden Fall Zeit nehmen. Es lohnt sich, dem Brausen des Baches zu lauschen und auch die Flora und Fauna ist eines intensiven Blickes würdig. Infotafeln am Wegesrand helfen Wandernden dann auch direkt dabei, die Entdeckungen zu bestimmen.



(Foto: Rainer Lemmer)

Nach diesem alpineren Abschnitt folgt in Richtung Westerburg eine sanftere Landschaft. Laubwälder und Wiesentäler sowie sanfte Kuppen statt rauem Basalt prägen auf der restlichen Strecke das Landschaftsbild. Am Campingplatz mit Wirtshaus "Zum Katzenstein" gibt es eine letzte Rastmöglichkeit entlang der Strecke, bevor man kurze Zeit später zum namensgebenden Katzenstein kommt. Belohnt wird man hier von einer fantastischen Aussicht über Westerburg bis hin zum Taunus, sofern das Wetter mitspielt. Mit dem östlichen Stadtrand von Westerburg hat man nun auch das Etappenziel bald erreicht. Zuwege führen ab hier zu verschiedenen Stellen im Ort.

Die vierte Etappe des Westerwaldsteigs hat für Wandernde außergewöhnlich viel zu bieten. Wer nicht den gesamten Westerwaldsteig am Stück erwandern möchte, hat bei dieser Etappe mit der Buslinie 116 eine direkte Verbindung zwischen Start und Ziel, weshalb auch ohne zweites Fahrzeug oder Taxi diese Strecke wunderbar als Tagestour gewandert werden kann. Gerade wegen der naturnahen und vor allem in der Holzbachschlucht pfadähnlichen Wege über "Stock und Stein" ist festes Schuhwerk und auch Trittsicherheit für diese Etappe ein Muss. Trotz mehrerer Einkehrmöglichkeiten sollte ebenfalls ein Rucksack mit ausreichend Verpflegung und Getränken dabei sein. Für die kleine Portion extra Motivation: Mit der entsprechenden App für iPhone oder Android kann man seine Strecke nachvollziehen und sich die digitale Top Trail Wandernadel des Westerwaldsteigs erwandern. Dazu muss man unterwegs nur mit der App bestimmte Wegpunkte scannen.


Tour-Informationen:

Art: Fernwanderweg
Schwierigkeit: schwer
Strecke: 16,1 km
Dauer: 5 Stunden
Steigung: circa 200 Höhenmeter rauf, 290 Höhenmeter runter
Beschildert: Ja
Beschaffenheit: naturnahe Wege
Besonderheit: Westerwaldsteig
Startpunkt: Stadtmitte Rennerod (Bahnhofstraße, 56477 Rennerod)
Zielpunkt: östlicher Stadtrand Westerburg (Zuweg zum Bahnhof Westerburg, Reinhold-Ferger-Straße, 56457 Westerburg)

Hinweis: Öffnungszeiten, Preise oder Fahrpläne bitte tagesaktuell prüfen!

Download GPX-Datei & weitere Infos


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