Pressemitteilung vom 05.05.2023
Bedrohte Wasservögel brüten an der Westerwälder Seenplatte – NABU bittet um Rücksichtnahme
Der Schwarzhalstaucher ist ein scheues Tier und eher selten zu beobachten. Denn er bewohnt vor allem vegetationsreiche Gewässer, an denen er gut versteckt auf Schwimmnestern oder kleinen Inseln am Ufer seinen Nachwuchs aufziehen kann. Doch vielerorts brütet der kleine Wasservogel mit den leuchtend roten Augen nicht mehr erfolgreich, auch wegen zunehmender Störungen durch den Menschen.
Hachenburg. Einer seiner letzten Rückzugsorte in Rheinland-Pfalz ist die Westerwälder Seenplatte. Damit der Schwarzhalstaucher wie auch sein ebenso seltener Verwandter, der Rothalstaucher, erfolgreich an den Gewässern brüten können, bittet der NABU die Öffentlichkeit um Rücksichtnahme. Denn kommen Menschen den Ufer- und Schilfbereichen zu nahe, werden die Wasservögel bei der Brut und Aufzucht ihrer Jungen gestört. Besucher werden daher gebeten, die offiziellen Wege zu nutzen und Hunde anzuleinen. Baden und Bootfahren ist über die Campingplätze am Dreifelder Weiher, Post- und Hausweiher innerhalb der markierten Bereiche möglich. Das Stand-Up-Paddling ist aufgrund der besonders hohen Störwirkung auf die Vogelwelt auf allen Weihern nicht gestattet.
Brutvorkommen von Schwarz- und Rothalstauchern sind in Rheinland-Pfalz sehr selten: Landesweit gibt es laut Roter Liste nur bis zu sechs Rothalstaucher-Paare pro Jahr. Auch für den Schwarzhalstaucher, der jährlich maximal zwölf Reviere in ganz Rheinland-Pfalz besetzt, ist die Westerwälder Seenplatte ein bedeutender Brutplatz. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hat als Besitzer der sieben Weiher daher eine ganz besondere Verantwortung und engagiert sich mit dem NABU Rheinland-Pfalz sowie zahlreichen Partnern vor Ort für den Schutz dieser bedrohten Brutvögel an der Westerwälder Seenplatte.
Um die bedrohten Brutvögel besser zu schützen, setzte die NABU-Stiftung gemeinsam mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord und zahlreichen Ehrenamtlichen Maßnahmen zur Beruhigung von Ufer- und Schilfbereichen um. Am Dreifelder Weiher führte dies bereits zum Erfolg: So konnte der Schwarzhalstaucher im vergangenen Jahr durch eine Wegeumleitung am Ostufer wieder brüten. Am Hofmannsweiher profitierte der Rothalstaucher von dem am Nordufer ausgebrachten Astmaterial, sodass es ihm 2022 hier erstmals gelang, Nachwuchs aufzuziehen. Zuvor waren Brutversuche des seltenen Wasservogels am Hofmannsweiher mehrmals gescheitert. (PM)
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