Pressemitteilung vom 22.05.2023
Bilanz Amphibienwanderung 2023: Weniger Frösche - Krötenzahlen langfristig stabil
Die Zahl der Amphibien im Bereich der K 2 am Dreifelder Weiher ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Insgesamt brachten die Helfer des NABU Kroppacher Schweiz rund 5000 Erdkröten, Frösche und Molche aus dem anliegenden Wald über die Kreisstraße zum See, rund 1000 weniger als 2022. Dabei waren in dieser Saison auffallend wenig Frösche dabei.
Steinebach an der Wied. Rund sechs Wochen lang haben die ehrenamtlichen Helfer des NABU Kroppacher Schweiz auch in diesem Jahr wieder Amphibien bei ihrer Wanderung zum Weiher vor dem Verkehrstod gerettet. Sie brachten 4500 Erdkröten, 300 Frösche und 75 Molche nach Einbruch der Dunkelheit und am frühen Morgen über die K 2 zum See. Das sind deutlich weniger als im Vorjahr (5200 Kröten/640 Frösche/250 Molche). Über vier Jahre gesehen ist die Population der Amphibien aber stabil geblieben. "Das ist eine durchwachsene Bilanz. Aber die Zahlen seit 2020 konstant auf hohem Niveau zu halten, bestätigt uns in unserem Einsatz für den Amphibienschutz", kommentiert die Vorsitzende des NABU Kroppacher Schweiz, Karin Rohrbach-Gramsch, die diesjährige Bilanz.
Dabei macht den Naturschützern der Schwund bei den Fröschen und Molchen durchaus Sorgen, auch wenn der Vergleich mit 2022 schwierig sei, da dies ein absolutes "Froschjahr" gewesen sei. Mit ein Grund dafür könnte der moderate Sommer 2021 mit viel Regen sein. 2022 dagegen war der Sommer sehr heiß und über lange Zeit sehr trocken, was zum Rückgang der Zahlen beigetragen haben könnte.
Insgesamt waren in den sechs Wochen im Frühjahr rund 40 aktive Helfer im Einsatz. Erfreulicherweise waren in dieser Saison insgesamt 20 Kinder mit ihren Eltern dabei, die sich vor allem an den Wochenenden nach Einbruch der Dunkelheit am späten Abend auf die Suche nach den nachtaktiven Amphibien machten. "Das war richtig toll, mit welcher Freude die jungen Amphibienfreunde bei der Sache waren. Im Dunkeln, zum Teil bei Regen und Temperaturen weit unter 10 Grad. Einfach klasse", sagt die NABU-Vorsitzende Karin Rohrbach-Gramsch.
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Weniger hilfreich dagegen war auch in diesem Frühjahr wieder das Fahrverhalten vieler Autofahrer auf der K 2. Sie waren mehrheitlich immer noch zu schnell unterwegs für einen konsequenten Schutz der Amphibien. Das Problem ist, dass Fahrzeuge, die schneller als mit 30 km/h an Amphibien vorbeifahren, die Tiere auch dann töten, wenn sie sie nicht direkt überfahren. Durch die schnelle Vorbeifahrt ändern sich die Druckverhältnisse innerhalb von Sekunden mehrfach so stark, dass den Amphibien die Organe platzen. "Wünschenswert ist deshalb, dass die Autofahrer während der Amphibienwanderung hier am Dreifelder Weiher nicht mehr als 30 km/h fahren" , sagt Karin Rohrbach-Gramsch. (PM)
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