Pressemitteilung vom 23.05.2023
Kommunen im Westerwald und in Ghana arbeiten gemeinsam für den Klimaschutz
Der Klimawandel und seine Folgen sind global und erfordern ein Handeln und Denken über Ländergrenzen hinweg. So startete kürzlich eine einwöchige Delegationsreise aus dem Westerwald in die Klima-Partner-Kommune nach Agotime Ziope in Ghana, um die Gegebenheiten vor Ort zu analysieren und Handlungsmöglichkeiten für gemeinsame Projekte auszuloten.
Montabaur / Agotime Ziope. Die Delegation, an der für die Verbandsgemeinde Wallmerod mit Klimaschutzmanagerin Lina Braun sowie Jeanette Lance und für den Westerwaldkreis Olaf Glasner, Leiter des Referats Klima, Natur und Wasser, sowie Klimaschutzmanager Christoph Brabender teilnahmen, traf sich vor Ort zunächst mit Vertretern der lokalen Politik. Dabei einigten sich die Beteiligten darauf, dass sich die Klimapartnerschaft auf folgende Bereiche konzentrieren soll: Erneuerbare Energien, Recycling, Abfallmanagement, Umweltbildung und Trinkwassergewinnung sowie Biodiversität.
"Wir sehen vor allem in diesen Themenfeldern fruchtbaren Boden für eine zukunftsfähige Partnerschaft zwischen dem Westerwald und Agotime Ziope", sagt Olaf Glasner, Leiter des Referats Klima, Natur und Wasser des Westerwaldkreises. Passend zu den Fokusthemen nahm die Delegation an zahlreichen Gesprächsrunden mit potenziellen Kooperationspartnern, Politikern und Mitarbeitern von Verwaltungen sowie deren Leitung, District Chief Executive Emelia Emefa Aku Adzimah, teil. "Als Symbol unserer aufblühenden Partnerschaft konnten wir einen Mangobaum pflanzen, auf dass die Partnerschaft bald Früchte trägt", erzählt Klimaschutzmanagerin Lina Braun.
Aufforstung und Biodiversität
Von großem Interesse war der Besuch der kommunalen Mango- und Kokosnussplantagen als bedeutender Beitrag zur Aufforstung und Biodiversität. Viel Gesprächspotenzial bot der Einsatz von Fotovoltaik-Anlagen. Aufgrund des nahezu konstanten Sonnenscheins und der verbreiteten Nutzung von Klimaanlagen herrschen in der Kommune gute Ausgangsbedingungen, die allerdings durch den Fachkräftemangel in dem Bereich nicht genutzt werden könnten. Auch beim Abfallmanagement ergaben sich im Gespräch Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Bisher wird der Müll in Agotime Ziope lediglich ungetrennt außerhalb der Dörfer oder sogar darin deponiert.
Vollgepackt mit vielfältigen unvergesslichen Eindrücken und zahlreichen neuen Ideen zur weiteren Zusammenarbeit ging es für die Delegation aus dem Westerwald zurück nach Deutschland. "Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Partnerkommune in der Volta Region Ghanas vor Ort kennenlernen und die Zeit effektiv nutzen konnten, um klimarelevante Projekte zu erarbeiten und hoffentlich dann auch bald umzusetzen", erklärt Jeanette Lance von der Verbandsgemeinde Wallmerod.
Klimaschutz global denken
"Die landestypischen Eindrücke, örtliche Gegebenheiten und Spezifika, wie auch die Suche nach Kooperationspartnern vor Ort lassen sich nicht per Videokonferenz erfassen. Hierzu ist ein Besuch vor Ort notwendig, wenn das Projekt einen langfristigen, sicheren und hoffentlich erfolgreichen Rahmen bekommen soll", sagt Klimaschutzmanager Christoph Brabender. Das Engagement für den Klimaschutz muss global gedacht werden und bedarf grenzübergreifender Anstrengungen und Expertise.
2022 hatte der Westerwaldkreis in Kooperation mit der Verbandsgemeinde Wallmerod die Klimapartnerschaft mit Agotime Ziope geschlossen. Das Projekt wird durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) koordiniert und durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. Über einen Zeitraum von zwei Jahren soll zwischen den Kooperationspartnern ein Handlungsprotokoll verfasst werden. (PM)
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