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Nachricht vom 10.09.2011    

VG Hachenburg: Die Zeichen stehen auf Wind

Die Verbandsgemeinde Hachenburg plant den Bau von Windkraftanlagen mit umfassender Bürgerbeteiligung. Die VG Hachenburg möchte selbst Anlagenbetreiber sein und verhandelt derzeit mit qualifizierten Partnern. Noch muss der VG-Rat den Vorschlägen der Verwaltung zustimmen und die entsprechenden Gutachten und die Beteiligungsverfahren abgeschlossen werden.

Hachenburg. In Hachenburg wird der Atomausstieg konkret. Nach der Inbetriebnahme der Heizzentrale für das kommunale Nahwärmenetz Ende August 2011 plant die Verbandsgemeinde Hachenburg nun weitere Schritte in Richtung einer umfassenden dezentralen Energieversorgung. Geprüft wird zur Zeit, ob der neu gegründete Betriebszweig "Energie" der Verbandsgemeindewerke im Rahmen der Daseinsvorsorge Bürgerinnen und Bürger künftig mit Strom aus regenerativen Energien, insbesondere aus dem Betrieb von Windkraftanlagen versorgen kann.
Hierbei gilt es jedoch, behutsam und verantwortungsvoll mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Eine "Verspargelung" der Landschaft gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. So ist vorgesehen die ohnehin schon großen Abstandsflächen zu den Dörfern zum Schutz vor Schlagschatten und Geräuschen nochmals zu vergrößern. Generell schlägt die Verwaltung weiterhin vor, nur dort Windkraftanlagenstandorte auszuweisen, wo windhöffige Standorte sind, um eine möglichst hohe Effizienz zu gewährleisten, denn mit der Windgeschwindigkeit steigt der Ertrag expotentiell an.

Nach diesen Vorgaben wäre es möglich einen neuen Windpark auf den Höhenrücken zwischen Alpenrod über den Gietzebeul zum Hartenfelser Kopf bis nach Wahlrod zu schaffen. Hier bestünde die Möglichkeit, noch ca. 20 weitere Windkraftanlagen zu errichten – eine Größenordnung, die für Natur und Landschaft verträglich wäre und mit den bereits bestehenden Anlagen eine Deckung des gesamten Strombedarfs der Verbandsgemeinde durch Erzeugung in der Region gewährleisten könnte.



Voraussetzung ist allerdings dass der VG-Rat dem Vorschlag der Verwaltung zustimmt, die zahlreich zu erstellenden Gutachten - hier sei insbesondere an den Vogelschutz gedacht - positiv ausfallen und dass im weit angelegten öffentlichen Beteiligungsverfahren keine gravierenden Einwände erhoben werden. Rechtskraft erlangt der Flächennutzungsplan erst dann, wenn über jegliche Einwände entschieden worden ist.
Neu ist, dass die Verbandsgemeinde selbst Anlagenbetreiber sein möchte, d.h. es geht bei den ambitionierten Plänen nicht nur darum, Pachtflächen für Windräder zu schaffen, sondern selbst in den Energiemarkt durch eigene Anlagen einzusteigen. Hierzu bedarf es qualifizierter Partner. "Mit denen", so Bürgermeister Peter Klöckner und Beigeordnete Gabriele Greis, "wird zur Zeit verhandelt". Auch ein "Bürgerwindrad" ist geplant, an dem sich Kommunen und Privatpersonen beteiligen können, um selbst einen ökologischen Beitrag zu leisten und an den Ausschüttungen zu partizipieren.


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