Kirmes in Elgert und Großmaischeid: Es war laut und heiß links und rechts der Autobahn
Rock-Contest lockte zehnmal so viele Besucher wie sonst nach Elgert – Über 600 Partygäste in Großmaischeid
VG Dierdorf. Heiß und laut ist eine zutreffende Beschreibung für den Freitagabend (9.9.) in der Verbandsgemeinde Dierdorf. Links und rechts der A3 – in Großmaischeid und in Elgert – fanden zwei gut besuchte Musikveranstaltungen statt. In beiden Orten ist dieses Wochenende Kirmes.
In Elgert hatte sich die Freiwillige Feuerwehr überlegt, wie man den ansonsten etwas eingeschlafenen Freitagabend stimmungsmäßig wiederbeleben kann. Die Idee kam vom Vorsitzenden des Feuerwehr-Fördervereins, Mike Jüttner: Ein Rock-Band-Contest, bei dem das Publikum die beste Band auswählt. Die Sieger-Band kassiert 1.000 Euro als Preis.
Klar, dass die teilnehmenden Gruppen alles daran setzten, die Gunst der Kirmesgäste zu gewinnen. Der Sänger der Heavy-Metal-Band „Deathterror“ kündigte sogar schon an, was im Falle eines Sieges seiner Gruppe passiert: „Leute, wir haben 200 Liter Bier mitgebracht und gleich nach unserem Auftritt wird tierisch gefeiert!“
Ob die Versprechung geholfen hat, war bis Mitternacht noch nicht klar, die Entscheidung fiel später. Jedenfalls war die Stimmung in der Elgerter Festhalle und am Bierbrunnen davor ausgelassen heiter. Metall-Fans hatten ihr wichtigstes Party-Utensil mitgebracht – die schulterlangen Haare – und wirbelten die beim Headbanging wild durch die Luft.
Von den angekündigten acht Bands waren nur sechs gekommen. Deshalb wurden keine zwei Bühnen benötigt, wie ursprünglich geplant. Jede Band hatte 45 Minuten Auftrittszeit, dann wurde 15 Minuten umgebaut. Organisatorisch war die Veranstaltung eine Herausforderung für ein kleines Dorf wie Elgert. Aber zumindest im ersten Teil der Veranstaltung lief alles reibungslos. Mike Jüttner: „Es haben sehr viele Leute mitgeholfen, eigentlich das ganze Dorf. Im Verein sind wir 90 Mitglieder. Heute Abend sind circa 40 freiwillige Helfer im Einsatz.“
Sogar der Ortsvorsteher Karl-Heinz Schneider und einige Ortsbeiratsmitglieder hielten sich im Publikum auf. Das Alter der Anwesenden hatte eine weite Spannweite von 16, 18 bis 60 Jahre und mehr.
Wie es zu der Idee des Rock-Contest kam, erklärt Mike Jüttner so: „ Der Freitag verlief immer etwas schleppend. Da gab es Freibier und es kamen dreißig bis vierzig Leute. Wenn das Freibier alle war, dann waren schnell auch die Hälfte der Besucher wieder weg. Also überlegten wir uns was anderes. Am Anfang hatten wir die Idee, den jüngeren Bands hier aus der Region eine Gelegenheit zu geben, vor größerem Publikum zu spielen. Daraus wurde der Rock-Contest. Alle Bands, die jetzt hier spielen, kommen hier aus der Gegend, aus dem Westerwald, Weroth, Ransbach, Freillingen/Hachenburg, bei Tarzan spielt sogar ein Elgerter mit und einer aus Koblenz, und eine Band kommt aus Fernthal.“
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Gegen 23 Uhr waren 350 Eintrittskarten für das Konzert verkauft, zusätzlich hielten sich noch die Helfer, Bandmitglieder und deren Anhang auf dem Gelände auf, insgesamt also rund 450 Menschen. Zu einem kleinen Zwischenfall kam es, als eine Besucherin vor der Bühne zusammenbrach und hinter den Bühnenbereich weggetragen werden musste. Kurz darauf kamen der Notarzt und ein Krankenwagen. Die Ursache und der Ausgang des Unglücks sind momentan noch unbekannt.
Derweil brodelte es im Großmaischeider Festzelt vor der katholischen Kirche. Klimatisch erinnerte die Party mit der Band „Tooltime“ an eine Mallorca-Fete, die Luftfeuchtigkeit in dem Zelt nahm tropische Verhältnisse an. An der Kasse saßen Roman Kleutgen, Heiner Wirtgen und Achim Kern und verteilten die Eintritts-Stempel. Bis kurz vor 24 Uhr waren es mehr als 600. Das Durchschnittsalter der Besucher hier war deutlich niedriger als das in Elgert.
Heute Abend geht ab 19.30 Uhr der Fackelzug durch Großmaischeid. Danach wird wieder im Festzelt gefeiert, diesmal mit der Band „Weap!“. Am Sonntag ist nach dem Kirchgang um 11 Uhr Frühschoppen mit dem Blasorchester Maischeid/Stebach, Eieressen von 12 bis 14 Uhr und anschließend der Kirmesumzug durch den Ort. Zuletzt trifft man sich in Großmaischeid noch einmal am Montag ab 16 Uhr zum Kirmesausklang. Dann spielen die „Amorados“. Holger Kern
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