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Nachricht vom 03.06.2023    

43. Europäischer Keramikmarkt lockt Tausende nach Höhr-Grenzhausen

Von Wolfgang Rabsch

Der internationale Keramikmarkt startete am Samstag (3. Juni) bei strahlendem Sonnenschein in der Töpferstadt Höhr-Grenzhausen. Zu dem zwei Tage dauernden Spektakel erwarten die Veranstalter insgesamt etwa 30.000 Besucher. Auf einer etwa 500 Meter langen Marktzone wird alles gezeigt, was die Vielfalt der Keramik ausmacht.

Höhr-Grenzhausen. Höhr-Grenzhausen ist das keramische Zentrum in Deutschland mit zahlreichen Keramikwerkstätten. Es gibt keine andere Stadt, in der sich Tradition und Moderne sowie Technik und Bildung so bereichernd konzentrieren wie in Höhr-Grenzhausen. Bereits zum 43. Mal findet am ersten Juni-Wochenende der europäische Keramikmarkt der Stadt Höhr-Grenzhausen statt. Dabei wird den Besuchern von rund 140 Ausstellern aus ganz Europa Gebrauch- und Zierkeramik, echt salzglasiertes Steinzeug, Keramikschmuck und viele andere Erzeugnisse aus Keramik dargeboten. Es nehmen wieder zahlreiche europäische Aussteller, zum Beispiel aus Großbritannien, Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Polen oder Ungarn teil.

Keramik für jeden Geschmack
Der Keramikmarkt lebt tatsächlich von seiner Vielfalt, es sind überwiegend Unikate, die angeboten werden, wobei die Stilrichtungen gänzlich unterschiedlich sind. Gebrauchskeramik, die in fast jedem Haushalt vorkommt, rustikales echt salzglasiertes Westerwälder Steinzeug, moderne Skulpturen, häufig Menschen oder Tiere oder Pflanzen darstellend, in allen denkbaren Farben und Formen hergestellt, begeistern ein ums andere Mal. Wer nur so über den Markt bummelt, könnte schnell die Übersicht verlieren, wenn er sich nicht auf seine Lieblingskeramik konzentriert. In Gesprächen mit den Ausstellern wird immer wieder klar, dass sie viele Stammkunden haben, die von weit weg, sogar aus den europäischen Nachbarländern, nach Höhr-Grenzhausen kommen, um gezielt bestimmte Keramik zu erwerben.

Tanja Necker, die in Höhr-Grenzhausen zusammen mit ihrem Ehemann Gideon eine Keramikwerkstatt betreibt, in der Steinzeug meist mit Glanzgold veredelt und Porzellanschmuck, Geschirr- und künstlerische Einzelstücke hergestellt werden, meinte zufrieden: "Es ist auch für uns keine Selbstverständlichkeit, am europäischen Keramikmarkt teilnehmen zu dürfen. Darum sind wir sehr froh, uns hier auch wieder präsentieren können. Der Keramikmarkt unterscheidet sich in sehr vielen Punkten von Flohmärkten, denn hier werden an allen Ständen Produkte angeboten, die mit viel Liebe, Fantasie und handwerklichem Geschick hergestellt wurden. Natürlich gibt es auch einen Spielraum, ein bisschen zu feilschen, doch verschenkt werden können die Sachen nicht, da sie auch einen großen ideellen Wert haben".



Umfangreiches Rahmenprogramm am Laigueglia-Platz
Am Laigueglia- Platz - mitten in der Marktzone - wird es an beide Tagen ein umfangreiches keramisches Rahmenprogramm geben. Unter anderem findet dort die "3. Offene Deutsche Töpfermeisterschaft" im Rahmen des Europäischen Keramikmarktes statt. Am Samstag spielt das mehrköpfige Musikkollektiv "Wakkamole" einen Mix aus Reggae, Latinbeat und Afrofunk, der absolut begeistern wird.

Das Keramikmuseum Westerwald, direkt in der Marktzone, lockt beim Museumsfest mit vielen Aktionen bei freiem Eintritt. Zahlreiche Keramikwerkstätten in der Stadt haben ebenfalls geöffnet. Ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm der Nassauischen Sparkasse macht auch für die Kleinsten den Keramikmarkt zum Erlebnis.

Der Töpfernachwuchs in Höhr-Grenzhausen wird auch nicht im Stich gelassen, denn die jungen Talente überzeugen durch ihre Kreativität und Qualität und haben auf dem Plateau unterhalb des Keramikmuseums einen eigenen Platz, auf dem sie ihre Exponate vorstellen können.

Alles bestens organisiert
Insgesamt haben die Organisatoren in Höhr-Grenzhausen, unter der Führung der Tourist-Information Kannenbäckerland die Teilnehmerzahl auf 140 begrenzt, damit für die Nachwuchstöpfer auch noch Platz vorhanden war. Markus Ströher, der Kopf des Organisationsteams, hatte am Ende des Tages sicherlich Blasen an den Füßen, denn unermüdlich lief er über den Markt, mit einem bedruckten T-Shirt "Haben Sie Fragen, sprechen Sie mich an". Und das taten viele, denen Markus Stöher geduldig und freundlich Rede und Antwort stand.

Ein Shuttlebus und ein neues Parksystem sorgten dafür, dass alles ziemlich reibungslos verlief. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hält wieder die Feuerwehr Hilgert im Marktbereich Wache, damit bestimmte Keramikartikel keine Füße bekommen. Höhr-Grenzhausen stellte einmal mehr unter Beweis, dass der europäische Keramikmarkt zu den größten Attraktionen im Westerwald gehört. (Wolfgang Rabsch)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
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