Weyerbusch: Baustart für Kreisverkehrsplatz in der Ortsmitte noch im Juli
Die Zeiten, in denen der Straßenverkehr einigermaßen kontinuierlich durch Weyerbusch fließt, werden in absehbarer Zeit für mindestens ein halbes Jahr Geschichte sein. Der Bau des Kreisverkehrsplatzes an der Kreuzung B 8/L 276/K 24 wird die Szenerie von den Sommerferien an bestimmen.
Weyerbusch. Was lange währt, wird nunmehr umgesetzt. Schon seit Jahren ist ein Kreisverkehrsplatz (KVP) anstelle der Kreuzung B 8/L 276/K 24 in Weyerbusch geplant, die Realisierung steht inzwischen unmittelbar bevor. Von den Sommerferien (Juli) an werden Männer vom Bau mit ihren Maschinen das Ortsbild der Gemeinde für wahrscheinlich rund ein halbes Jahr bestimmen und das circa 2,5 Millionen Euro teure Projekt umsetzen. Inkludiert ist der Austausch der Fahrbahndecke der Landesstraße bis nach Kraam-Heuberg, wie Diplom-Ingenieur Marc Bieler vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez auf Anfrage erklärt, „gebaut wird auf der Bundesstraße mit Ampelverkehr“, so dass Autofahrern bis zur Fertigstellung des rund 30 Meter durchmessenden Rondells ein deutliches Mehr an Geduld abgefordert wird. Denn die Zahl der fahrbaren Untersätze, die sich tagtäglich über die ehemals als Hohe Straße bekannte Strecke quält, ist schon gewaltig. Weyerbuschs Ortsbürgermeister Dietmar Winhold sprach nach dem grundsätzlichen Okay des Ortsgemeinderates zum KVP-Planungsentwurf vor beinahe exakt genau drei Jahren von rund 12.000 Autos pro Tag. Die Fahrer derjenigen, die von der L 276 (aus Richtung Flammersfeld) und von der K 24 (aus Richtung Werkhausen), egal ob nach rechts oder nach links, auf die Bundesstraße auffahren möchten und auch die, die von der B 8 jeweils nach links abbiegen wollen, benötigen oft eine gehörige Portion Disziplin, um ihr Ansinnen Realität werden zu lassen. Sie werden zu den Nutznießern des neuen Kreisels gehören. Denn ein Einklinken in den kaum versiegenden Strom des Querverkehrs wird wohl ein wenig einfacher. Gleiches gilt womöglich für eine jeweilige Fortsetzung der Fahrt „gegenüber“.
Landesstraße zuerst im Fokus
Zunächst einmal wird die Raiffeisenstraße (L 276) im Fokus der Bauarbeiter stehen. Sie soll bis zum Ende der Sommerferien zumindest bis zur Zufahrt zur Kindertagesstätte „Sonnenschein“ und zur Bürgermeister-Raiffeisen-Grundschule saniert sein. Das bedeutet, dass „Trag-, Binder- und Deckschicht, aber ohne Frostschutz, und die Ablaufrinnen erneuert sein sollen, Omnibusse mit Beginn des neuen Schuljahres also Kita und Schule wieder anfahren können. Die Gehwege und die Bordsteine werden nicht erneuert“, erklärt Bieler. Um Mobilität grundsätzlich aus dem weiteren Baufeld herauszuhalten, soll eine Schrankenanlage den Ausschluss des normalen Verkehrs unterstützen, deren Standort noch zu definieren ist und die lediglich von Busfahrern geöffnet werden kann. Der Tiefeinbau erstreckt sich über rund 450 Meter bis zum Ortsrand, die restlichen rund 1000 Meter auf der freien Strecke werden im Hocheinbau verbessert. Zudem soll auf der einen B-8-Straßenseite (Eisdiele) eine kleine, provisorische Umfahrung für die Zeit des Umbaus entstehen. Bieler kalkuliert mit einer Bauzeit wohl bis Weihnachten, weil sich zahlreiche Versorgungsleitungen im Bereich des umzugestaltenden Areals befinden und „angepackt“ werden müssen, der Straßenbauaufwand sei nicht „so groß“. Nach derzeitigen Überlegungen wird die K 24 (aus und nach Werkhausen) wohl komplett gesperrt.
Im vergangenen Jahr informiert
In einer Versammlung waren im zurückliegenden Jahr die Anlieger schon über das Projekt informiert worden. Ob es eine weitere Zusammenkunft geben wird, lässt Bieler offen. „Es kann sein, dass wir noch kurzfristig einen Termin anbieten“, stellt er in Aussicht, „wir haben uns viele Gedanken gemacht, dass die Anlieger immer fahren können. Nicht alles kann jedoch berücksichtigt werden. Wir wollen die Einschränkungen auf das geringmögliche Maß beschränken“. Die ausführende Firma werde sich, wenn Änderungen erforderlich werden, auch per Handzettel an die Menschen vor Ort wenden. Das sei gängige Praxis. Die Sportstätten würden immer irgendwie zu erreichen sein. Eine großräumige Umleitung sei nicht geplant, „für die Einschränkungen auf der L 276 greift die Ausweichregelung wie bei der Sanierung der B 8 zwischen Weyerbusch und Birnbach, nämlich über die B 256 zwischen Altenkirchen und Schürdt“, erläutert Bieler.
B 8 ist 689 Kilometer lang
Die B 8 beginnt, so wird in Wikipedia beschrieben, an der niederländischen Grenze in Elten bei Emmerich am Rhein, durchquert die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern von Nordwesten nach Südosten und endet in Passau. Sie verläuft im Wesentlichen parallel zur A 3. In Österreich wird die Strecke als Nibelungen Straße (B 130) bis nach Hartkirchen (bei Linz) fortgeführt. Die Bundesstraße 8 hat eine Länge von 689 Kilometern. Im nördlichen Rheinland-Pfalz, vor allem für den südlichen und mittleren Teil des Kreises Altenkirchen als auch für den ehemaligen Oberwesterwaldkreis, ist sie ab Altenkirchen die wohl wichtigste Abbindung an die Ballungszentren Köln und Bonn. (vh)
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