Was Daytrader wissen sollten
RATGEBER | Die Definition von Trading als Börsenhandel über das Internet ist allgemeingültig. Andere Erläuterungen sind weitreichender und schließen in ihrer Begriffserklärung die vorausgesetzte Neigung der Anleger ein, in erster Linie an der kurzfristigen Ausnutzung von Börsenkursschwankungen interessiert zu sein. Zwar ist dieser Punkt weniger eindeutig, da es auch beim Trading Börsianer gibt, die primär an dem intrinsischen Wert ihrer Assets interessiert sind. Sie werden in der Branche Value-Trader genannt und den Trend-Tradern gegenübergestellt. Wer aber diese Voraussetzung teilt, findet im Daytrading das „echte Trading“ sowie bei Trading.de von André Witzel echte Lehrmeister.
Was zeichnet das Daytrading aus?
Beim Daytrading findet der Kauf und Verkauf von Finanzprodukten innerhalb eines Tages statt. Dabei können beliebig viele Transaktionen abgeschlossen werden. Durch den kurzen Anlagehorizont steigt der Wert der technischen Analyse, während die Fundamentalanalyse weitaus weniger von Bedeutung ist (André Witzel: Wer die Charts versteht, beherrscht den Markt“). Das Daytrading fordert vom Anleger eine hohe Konzentrationsfähigkeit ein, da sich falsche Entscheidungen kaum noch korrigieren lassen. Ebenso wichtig ist ein Verständnis für die Indikatoren, die für die Trenderkennung und andere Analysen der Bewegungsmuster von Börsenkursen benötigt werden. Mehr dazu finden Sie etwa auf Trading.de!
Die Vorteile des Daytradings
Daytrading ist ideal auf Trader zugeschnitten, die ihren Fokus auf die Chartanalyse setzen. Hier sind sie in ihrem Element und können sich für die Analyse im Gegensatz zu den Scalpern die nötige Zeit nehmen. Eine rege Aktivität ermöglicht hohe Gewinne. Durch die abgeschlossenen Einheiten, welche die einzelnen Handelstage darstellen, vermeiden Daytrader mit den Swaps die lästigen Übernachtgebühren und umgehen zugleich das Risiko durch Gaps. Daytrader können sich auf den Handelstag fokussieren und danach beruhigt ins Bett gehen, weil sie sich nicht mehr mit der Frage beschäftigen müssen, wie sich die gehaltenen Positionen weiter entwickeln werden.
Die Nachteile des Daytradings
Der Vorteil potenziell hoher Gewinne hat eine Kehrseite, denn natürlich sind auch hohe Verluste möglich. Tatsächlich gilt das Daytrading aufgrund seiner weitgehenden Entkopplung vom intrinsischen Wert der Finanzprodukte als hochgradig spekulativ. Das ständige Augenmerk auf günstige Einstiegsmöglichkeiten und die ständige Angst, etwas zu verpassen, können auf Anleger einen hohen Stresslevel ausüben. Dies gilt auch deshalb, weil das kurze Zeitfenster beim Halten von Positionen Daytradern Präzision bei ihren Entscheidungen abverlangt, sodass dem Daytrading die Neigung zum Perfektionismus innewohnt.
Wie zuverlässig ist die Chartanalyse?
Zum Anforderungsprofil von Daytradern gehört die technische Analyse, die wiederum mit zahlreichen Indikatoren verbunden ist. Bei der Wahl des Brokers gehört der Vergleich der Analysetools für die Chartanalyse entsprechend gewichtet. Wie zuverlässig die Methoden der Chartanalyse sind, ist in der Fachwelt umstritten. Anspruch der technischen Analyse ist es, aus der Historie der Börsenkurse bestimmte Gesetzmäßigkeiten abzuleiten. Die zu diesem Zweck entwickelten Muster sollen auf bestimmte Kursentwicklungen hindeuten.
Für die Chartanalyse spricht der psychologische Effekt der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Da viele Trader von der Validität dieser Muster überzeugt sind, handeln sie auf dem Parkett entsprechend, sodass an dieser Stelle das Thomas-Theorem greift: „If men define a situation as real, it’s real in its consequences.“
Der Werkzeugkasten der Chartanalyse
Die Trenderkennung ist der wichtigste Teil der Chartanalyse, die jeder Trader auf Anhieb mit ihr verbindet. Dass bestimmte Muster auf bestimmte Trends deuten, wurde schon genannt. Die wichtigsten Eigenschaften, nach denen diese Muster bewertet werden, sind Signale für die Trendbestätigung sowie die Trendumkehr.
Die folgenden Muster zeigen eine mögliche Trendbestätigung an:
● Seitwärtskanal
● Flagge und Wimpel
● Dreieck (aufsteigend, absteigend, symmetrisch)
Die folgenden Muster zeigen eine mögliche Trendumkehr an:
● W-Formation
● M-Formation
● Tasse&Henkel
● Diamant
● Insel
● Rounding Bottom
● Schulter-Kopf-Schulter
● Doppel- und Dreifachtop
● Doppelboden
● Keil
Weiterführend ist die Möglichkeit, durch die Analyse von Widerständen und Unterstützungen ein Signal für eine Trendumkehr zu finden. Dabei werden Widerstände durch die Existenz vieler Verkäufe definiert, die eine Abwärtsbewegung des Kurses wahrscheinlich machen, während Unterstützungen das Gegenteil sind. Bei einer hohen Unterstützung von Assets finden viele Käufe der Aktie statt.
Damit zeigen die Anleger an, dass sie an den Erfolg des Assets glauben, was wiederum das Signal für einen baldigen Kursanstieg ist. Andere Indikatoren werden benötigt, um die Volatilität von Börsenkursen zu messen, während eine rege Handelsaktivität viele Volumina anzeigt und damit eine hohe Liquidität. Weitere Indikatoren bieten Hinweise auf die Trendstärke und Marktbreite. (prm)
Autorin: Bettina Salarno