Buchtipp: "Ein mörderisches Paar - Das Versprechen" von Klaus-Peter Wolf
Von Helmi Tischler-Venter
Der Serientäter Klaus-Peter Wolf hat wieder zugeschlagen: Im diesjährigen Sommerkrimi des beliebten Autors spielen Dr. Bernhard Sommerfeldt alias Dr. Ernest Simmel und seine zukünftige Ehefrau Frauke die Hauptrollen. Wolf gelingt es, für diesen Mehrfachmörder Sympathie zu erzeugen, denn der polizeilich gesuchte Killer stellt durch seine Taten die Gerechtigkeit her, die der Rechtsstaat vermissen lässt.
Dierdorf/Frankfurt. Nicht nur mangels legaler Papiere kann die geplante romantische Hochzeit auf einer Insel mit Leuchtturm nicht so schnell stattfinden. Ein größeres Hindernis für die beiden Heiratswilligen ist der Freispruch des Drogenhändlers Lodwijk van Eeden, der unzählige junge Menschen auf dem Gewissen hat. Dieses Fehlurteil korrigiert Sommerfeldt mit seinem Messer, nachdem er ein kleines Video zur Warnung an van Eedens Geschäftskontakte verschickt hat. Danach geht es dem Rächer großartig: "Sommerfeldt hatte das Gefühl, die Welt besser zu machen, ja zu verschönern. Es war für ihn so etwas wie ein künstlerisches Gestalten der Wirklichkeit."
Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen findet heraus, dass Menschen, die den Drogendealer angezeigt hatten, so eingeschüchtert wurden, dass sie die Anzeige zurückzogen. Der Vater eines durch eine Überdosis gestorbenen dreizehnjährigen Jungen gerät als Täter in Verdacht, weil er Rache geschworen hat. Ebenso tatverdächtig ist ein ehemaliger Polizist, der nach dem Drogentod seiner Schwester bei einer Organisation gegen die Legalisierung von Drogen arbeitet.
Aber manche Menschen, darunter die Presse, hegen den Verdacht, Dr. Sommerfeldt sei zurück und wieder aktiv. Drogendealer unterstellen der Polizei Zusammenarbeit mit dem legendären Killer.
Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz, die den Auricher ostfriesischen Küstenbanausen, die Autoritäten und Dienstwege ignorieren, misstraut, ist sogar überzeugt, dass Hauptkommissar Frank Weller selbst die Racheakte ausübt.
Drei kleine Drogendealer beschließen, Sommerfeldt auszuschalten und stellen ihm eine Falle. Frauke erkennt die Gefahr, zusammen mit Sommerfeldt verpasst sie den Ganoven einen nachhaltigen Denkzettel.
Der Drogenboss sieht sein Geschäft und sein Leben bedroht, daher will er alle Verbindungsketten kappen, sowohl die der Dealer, als auch der Eltern und Lehrer von Drogenabhängigen. So setzt er deren Namen und die der Ermittler auf die Abschussliste für einen Profikiller.
Frank Weller erkennt nach dem ersten Mord an einem Drogendealer sofort Sommerfeldts Handschrift und weiß, dass der sie sich alle holen wird, einen nach dem anderen und dass die Polizei ironischerweise einen Mann stoppen muss, der Drogendealer beseitigt, die Kinder in die Sucht treiben.
Sommerfeldt ist jedoch empört, dass ihm einer ins Handwerk pfuscht und Frauke muss sich eines Erpressers erwehren. Als finalen Akt der Wiederherstellung der gesetzlichen Ordnung will das Paar den obersten Drogenboss ausschalten: "Den schenken wir uns gemeinsam zur Hochzeit."
Beginnen Sie die Lektüre zu Beginn eines Wochenendes, denn sie werden das spannende Buch bestimmt nicht aus der Hand legen wollen.
Erschienen ist der 442 Seiten starke Ostfriesenkrimi im Fischer-Verlag, ISBN 978-3-596-70755-3. (htv)
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