Pressemitteilung vom 27.06.2023
"Bauern aus Leidenschaft": Wie Landwirtschaft auf dem Wiesenhof in Maxsain funktioniert
Wie Landwirtschaft die Umwelt gestaltet und was ihre Chancen dabei sind, haben sich die Mitglieder des NABU Hundsangen bei einem Besuch auf dem Wiesenhof der Familie Aller in Maxsain zeigen lassen. Dabei standen die ökologische Produktion Lebensmitteln und die Vereinbarkeit von alten und neuen Techniken im Fokus.
Maxsain. Die Familie Aller schafft sowohl mit ihrer Hofstätte als auch mit ihren Feldern einen Lebensraum für viele unterschiedliche Arten. So haben die Rauch- und Mehlschwalben perfekte Nistmöglichkeiten an den Häusern und im Stall gefunden. Die Rinder, die nach der Umstellung zum Biobetrieb alle auf den Weiden sind, sorgen dort mit ihren Kuhfladen für reichlich Nachschub an Insekten und der naturnahe Schwimmteich auf dem Hofgelände bietet nicht nur für die Mitarbeiter eine schöne Abkühlung, sondern ist im Gegensatz zu den Pools in vielen Gärten eine Trink-, Nahrungs- und Lebensquelle für Vögel, Insekten und Amphibien. Offene Wasserflächen werden in länger gewordenen Trockenperioden immer wichtiger.
Alte und neue Techniken
Beim Rundgang stand auch die Vereinbarkeit alter und neuer Technologien im Fokus. So sind einige Maschinen mit Lenksystemen ausgestattet, die eine genauere Arbeit auf dem Feld ermöglichen. Ein Geländewagen wurde selbstständig mit einem Elektromotor ausgestattet und fährt mit dem hofeigenen Solarstrom.
Beim Mähen wird dann eher eine alte Technik des Doppelmessermähbalkens verwendet. Hier wird das Gras nur unten abgeschnitten und kippt dann zur Seite, wodurch viele Tierarten wie zum Beispiel Amphibien und Insekten beim Schnitt geschont werden. Diese werden beim üblichen Mähen mit Aufbereiter oder beim Mulchen überwiegend getötet. Eine Technik die auch für Wegränder und Straßengräben geeignet wäre, da zusätzlich zum Artenschutz, Müll nicht klein gehäckselt und viel weniger Treibstoff zum Antreiben benötigt wird.
Familie Aller setzt auch auf Baumpflanzungen. Andreas Aller hat dabei viele Bäume als Jugendlicher mit seinem Vater an Bachläufen und an Feldern gefällt. Es musste alles "ordentlich und einfach zu bewirtschaften" sein. Doch dies stellte sich als Fehler heraus, denn wie wichtig diese für Nützlinge und die Wasserversorgung der Felder sind, ist erst danach bekannt geworden. Bäume verdunsten viel Wasser aus der Tiefe, was bei kühlen Nächten als Nebel den Wiesen und Feldern als Wasserressource zugutekommt. Auch bremsen sie den Wind, der die Felder dann nicht so schnell austrocknen kann.
Ökologischer Landbau hilft
Beim Spaziergang über die Felder richteten die NABU-Mitglier ihr Augenmerk auf die Bedeutung von ökologischen Produkten: Nicht nur sind die Lebensmittel gesünder, sondern sorgen auch dafür, dass es auf den Feldern viel Lebensraum und Nahrung für Insekten, Kleinsäuger und Vögel gibt. Beikräuter können nicht so unterdrückt werden wie mit chemischem Pflanzenschutz und sind so als Nahrungsquelle vorhanden. Auch sorgt der ökologische Landbau dafür, dass die Umwelt geschont wird und den Böden frei von chemischen und synthetischen Mitteln bleiben.
Dabei kann der ökologische Landbau in günstigen Regionen ähnliche Erträge wie der konventionelle Anbau erzielen. Für die nicht so guten Standorte gibt es aber noch viele Möglichkeiten durch technischen Fortschritt die Erträge zu steigern, denn der Forschungsschwerpunkt lag leider in den vergangenen Jahrzehnten eher bei den großen Firmen für den konventionellen Anbau.
Familie Aller setzt auch auf Baumpflanzungen. Andreas Aller hat dabei viele Bäume als Jugendlicher mit seinem Vater an Bachläufen und an Feldern gefällt. Es musste alles "ordentlich und einfach zu bewirtschaften" sein. Doch dies stellte sich als Fehler heraus, denn wie wichtig diese für Nützlinge und die Wasserversorgung der Felder sind, ist erst danach bekannt geworden. Bäume verdunsten viel Wasser aus der Tiefe, was bei kühlen Nächten als Nebel den Wiesen und Feldern als Wasserressource zugutekommt. Auch bremsen sie den Wind, der die Felder dann nicht so schnell austrocknen kann.
Familie Aller konnte den Besuchern noch viele weitere Fragen beantworten und den einen oder anderen Blickwinkel eröffnen. "Wir sind so froh gesehen zu haben, was alles möglich ist, um unsere Landschaften positiv und nachhaltig für Menschen, Tiere und Pflanzen zu gestalten", waren sich die NABU-Mitglieder sicher. "Wirklich eine Familie, die aus Leidenschaft bauert!" (PM)
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