Pressemitteilung vom 29.06.2023
NABU erklärt Kindern die Wasserwelten
Die Grundschule aus Herschbach untersuchte unter fachkundiger Anleitung Kleinstlebewesen in heimischen Gewässern. Die enorme Vielfalt an Biodiversität zeigte auf, wie wichtig es ist, die Ressource Wasser zu schützen. Das haben auch schon die Jüngsten verstanden.
Freilingen. "Raus ins Gelände!" hieß es beim NABU-Projektbüro Westerwälder Seenplatte: Im Rahmen ihrer Projektwoche zum Thema "Westerwald" machten sich die Schüler der Astrid-Lindgren-Schule Herschbach (OWW) eine Woche lang auch nach Freilingen auf, um den Postweiher zu besuchen und Spannendes über das Wasser und dessen Bewohner zu lernen.
Viele fremdartige Organismen
Kein "Iiiiihh" oder "Bääääh" war zu hören, als die Kinder – jahrgangsgemischt von Klasse 1 bis 4 – gemeinsam mit ihren Lehrerinnen jeden Morgen an den Postweiher in Freilingen wanderten, um dessen Organismen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Dabei gab es viele fremdartig anmutende Wassertiere zu bestaunen: von Ruderwanzen und Kaulquappen über aquatische Insekten und deren Larven, Milben und Egel bis hin zu Libellen und Fischbrut. Das Highlight: Die Köcherfliegenlarve, die ihren empfindlichen Körper in einer Schutzhülle, dem Köcher, versteckt, den sie aus Steinchen, Sandkörnern oder Pflanzenteilen des jeweiligen Heimatgewässers herstellt.
"Das sieht ja aus, als könne das Ästchen laufen!", rief ein begeisterter Schüler. Doch auch der Gelbrandkäfer brachte die Schüler zum Staunen: als Larve sieht er wie aus einem Monsterfilm entsprungen aus – mit spitzen Mundwerkzeugen und befiedertem Schwanz.
"An einem Tag haben die Kinder sogar einen Gelbrandkäfer im Wasser gefunden und wir konnten sehen, wie schnell dieses Wassertier schwimmen und seine Beute packen kann", erklärte Stefanie Ullmann, die gemeinsam mit Kollege Frank Steinmann vom NABU Rheinland-Pfalz das Projekt an der Seenplatte begleitete.
Neben den zahlreichen Bewohnern des Wassers lernten die Kinder auch einiges über die Entstehung der Westerwälder Seenplatte, ihre Bedeutung als (europäische) Schutzgebiete für unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten, über das Nahrungsnetz an einem solchen Weiher sowie die Wichtigkeit, sorgsam mit Wasser umzugehen.
"Wenn die Kinder wissen, dass auch unter der Wasseroberfläche eine enorme Vielfalt an (Kleinst-) Leben herrscht und welche Abhängigkeiten in einem solchen fragilen Ökosystem bestehen, dann verstehen sie besser, warum Gewässer und die Natur geschützt werden müssen. Gewässer und ihre Auen sind Hotspots der Biodiversität und damit hochsensible Lebensräume, die auch für uns Menschen direkt und indirekt von großer Relevanz sind", erklärt Gewässerökologe Steinmann den Anspruch der Projekttage. "Wasser ist das kostbarste Gut, das wir Menschen besitzen und es wird knapper", berichtete Steinmann den wissbegierigen Kindern.
Man einigte sich schnell darauf, dass Wasser gespart werden müsse und das Leben in und um es herum sehr kostbar sei.
Und was gefiel den Kindern am besten?
"Dass wir im Wasser selber nach Tieren gucken konnten!", sind sich alle einig. Die Begeisterung von Schülern und Lehrpersonal war diesen ins Gesicht geschrieben. Auch die Betreiber des Campingplatzes vom Kur- und Verkehrsverein Freilingen, Josef Hülder und seine Kollegin Stefanie Schmidt, zeigten sich erfreut und angetan vom NABU-Team und seinen Ausführungen. "Das wiederholen wir in jedem Fall", war der Tenor aller Akteure, die an diesem umweltpädagogischen Event beteiligt waren.
Das NABU-Projektbüro Westerwälder Seenplatte befindet sich in Freilingen (Hohe Straße 7). Die Mitarbeiter Frank Steinmann (Frank.Steinmann@NABU-RLP.de) und Stefanie Ullmann (Stefanie.Ullmann@NABU-RLP.de) stehen jeden Tag von 8 bis 12 Uhr gerne für Fragen oder Anliegen zu Umweltbildung und Besucherlenkung an der Westerwälder Seenplatte zur Verfügung. (PM)
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