Klaus Kelter - Westerwälder Sportler bei der HYROX-Weltmeisterschaft
Von Helmi Tischler-Venter
Sandra Köster, Vorständin der Regionalinitiative "Wir Westerwälder", entdeckte Klaus Kelter im Internet als Teilnehmer der HYROX-Weltmeisterschaft 2023 in Manchester und lud ihn als besonderen Westerwälder ein. Der sympathische junge Mann besuchte seinen Landrat Achim Schwickert in der Kreisverwaltung Montabaur, wo er sich und seinen Sport vorstellte.
Montabaur. Sportinteressierte kennen Klaus Kelter vielleicht als erfolgreichen Triathleten oder Trainer für Strongmanrun-Laufen für das Jugendzentrum Hachenburg, aber "HYROX" kennt kaum jemand. Die junge, erst 2017 in Hamburg etablierte Sportart ist ein Mix aus Kraft-, Intervall- und Ausdauersport. Die Wettkämpfe finden als große Events in Messehallen statt.
Klaus Kelter, der in Hachenburg und Bad Marienberg trainiert, fühlte sich durch die abwechslungsreiche Fitness-Competition angesprochen. Seit 2022, als er durch seinen Freund Tobias Lautmann aus Kirchen angefixt wurde, trainieren die beiden Wäller viel zusammen. Im März qualifizierte sich Kelter völlig unerwartet für die Weltmeisterschaft in Manchester. Von der Atmosphäre bei der WM, an der rund 3.500 Menschen verschiedener Altersklassen teilnahmen, von Jugendlichen ab 16 Jahren bis 70-jährigen Männern, Frauen und behinderten Sportlern, ist er begeistert.
Das Programm besteht aus acht Ein-Kilometer-Läufen, die sich mit acht unterschiedlichen Workouts abwechseln. Das erste Workout nach dem einleitenden Lauf findet am Ski-Ergometer statt, einem Standgerät, dessen Widerstandsmesser die Leistung in Zeit umrechnet. Zur Erholung wird wieder ein Kilometer im Quadrat außen um die Geräte herumgelaufen, danach wird ein 200 Kilogramm schwerer Schlitten mit vier Holmen viermal 25 Meter auf einem Rasenteppich geschoben. Nach diesem "Sled-Push", der die Oberschenkel sehr belastet und einem weiteren Entspannungslauf, folgt als Königs-Disziplin der "Sled-Pull": Der 150 Kilogramm schwere Schlitten wird per Tau viermal 25 Meter in der Hocke gezogen.
Nach dem nächsten Lauf stehen trotz brennender Muskulatur 80 Meter "Broad Jumps" (Weitsprung aus dem Liegestütz heraus) an. Dem nächsten Lauf folgen 1000 Meter am Ruder-Ergometer, eine Übung, die Kelter entspannend findet. Der nächste Ein-Kilometer-Lauf geht dem "Farmers Carry" voraus, bei dem zwei Kettlebells über 200 Meter geschleppt werden. Der Tausend-Meter-Lauf wird gefolgt von einer 200 Meter-Strecke mit Ausfallschritten mit einem 30 Kilogramm schweren Sandsack auf dem Nacken. Nach dem letzten "Erholungs-Lauf" geht es an die "Wall Balls": Ein neun Kilogramm schwerer Medizinball muss drei Meter hoch einhundertmal ein Target treffen. Danach muss der Athlet nur noch ins Ziel laufen. An allen Stationen wachen Schiedsrichter über die korrekte Ausführung.
Wenn man den schlanken Klaus Kelter sieht, ist kaum vorstellbar, dass er diese enorme Vollbelastung aushält. Um die nötige Fitness zu erhalten, legte er fünf Kilogramm Muskelmasse zu und achtet sehr auf die richtige Ernährung. Er trainiert an fünf bis sechs Tagen pro Woche. Die Einteilung des Kraft- und Ausdauer-Trainings ist ihm selbst überlassen. Die Trainingsbelastung sei im Verhältnis zum Triathlon wesentlich höher, gestand der Sportler, der seit April in der Profi-Klasse startet, in der er sich für die WM in Manchester qualifiziert hatte. Er ist daneben jedoch noch berufstätig im Außendienst.
Die etwa 30 Sportler, die im Westerwald HYROX trainieren, kommen meist aus anderen Sportarten. Kelter schätzt neben der sozialen Komponente und Abwechslung, die erforderliche Selbsteinschätzung. Er hat festgestellt, dass man gut draußen trainieren und seine Sachen mitnehmen kann, wenn man sich im Vorfeld informiert, welches Stadion geöffnet ist. Sportbegeisterten Menschen, die mal etwas Neues ausprobieren wollen, empfiehlt er das HYROX-Training.
Wer Interesse an dem noch recht unbekannten Sport hat, kann sich per E-Mail an Klaus Kelter wenden: Kelterz@web.de. (htv)
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