Ein Fest der Vielfalt: Die Fiesta Schöngeist in Unnau
Von Jennifer Patt
"Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben." Dies Zitat stammt von niemand anderem als dem berühmten Künstler und Maler Pablo Picasso. Die Wichtigkeit von Kunst, Kultur und kultureller Bildung in der heutigen Gesellschaft ist unumgänglich. Lokale Kulturschaffende bekamen am Samstag (15. Juli) die Möglichkeit, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen.
Unnau. Das sogenannte "Lebedame Creativstudio" in Unnau Korb bildet ein Anlaufpunkt für junge Kreative. Rund 200 Quadratmeter bieten jede Menge Potenzial für Ausstellungen, Workshops und kreative Ideen. Die 36-Jährige Elisabetta Giannattasio hat die Räumlichkeiten in einer alten Industriehalle gemietet und möchte allen Menschen eine Plattform bieten, sich zu verwirklichen. Gleichzeitig möchte die Westerwälderin sich mit Vielfalt umgeben, um Schönes in guter Gesellschaft zu erschaffen. Die Lokalität dient der Ausbildung von Friseuren, aber bieten auch einen Sammelpunkt für kreative Menschen jeglicher Art, die einen Raum für ihre eigene Kreativität suchen. Neben regelmäßigen Kursen, Workshops, Musik, Poesie sollen sich Gleichgesinnte treffen, um ihren Ideen nachgehen zu können.
Die Fiesta Schöngeist
Viele sehr gute Künstler und Aussteller mit qualitativ hochwertigen Angeboten waren der Grundstein für eine gelungene Veranstaltung, die bei den Besuchern eine begeisterte Stimmung auslösten. Rund 23 Künstler und Kreative kamen zu dem Event. Nicht nur lokale Unterstützer fanden sich zusammen, einige nahmen auch eine weite Anreise auf sich, um das Ereignis zu unterstützen. Die gute Stimmung war deutlich zu spüren. Etwa 150 Besucher fanden sich an diesem Samstagnachmittag zusammen. Neben kulinarischen Genüssen wurde das Festival mit musikalischer Darbietung durch elektronische Beats untermalt. Die vielfältigen Darstellungen wurden besonders durch das umfassende Programm hervorgehoben.
Es gab und gibt aktuell etliche Widrigkeiten, mit denen Gesellschaft – und diese spiegelnde Kunst- und Kulturwelten – konfrontiert werden. Auch wenn viele gut dabei sind, das zu verdrängen oder zu vergessen, sind die Hochphasen der Pandemie kaum zwei bis drei Jahre her. Schriftstellerin Tina Hüsch beispielsweise nutzt die Zeit der Pandemie, um mit dem Schreiben anzufangen. Anfangs verarbeitete sie in ihren Werken den Tod ihres Vaters, mittlerweile bringt sie weltliches Geschehen kreativ in ihren Schriften zum Ausdruck. Tina schreibt ausschließlich für einen guten Zweck, die Erlöse ihrer Verkäufe kommen dem Verein "Wäller helfen" zugute.
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"Gewinner ist, wer Spaß hat"
Der 38-Jährige Manuel Selbach betreibt seit 2019 sein Label "Kaffee Skateboards". Manuel lebt in Frankfurt/Main, wuchs aber im Westerwald auf. Er möchte vor allem junge Menschen für das Skaten begeistern, aber auch für ältere Skater "das Feeling aufrechterhalten" und den Kult weiterverbreiten. Die Assoziation zu seinem Label soll der "Kaffeeklatsch" sein. "Als Hauptaugenmerk sollte der Spaß im Vordergrund stehen, der Gewinner ist, der am meisten Spaß an einer Session hat", so Selbach.
Ebenfalls kamen Fans der Körperkunst und alle, die sich dafür interessieren, nicht zu kurz. Die beiden Tattookünstler Marcel und Fabian von "Tattoo Farbloos" aus Limburg und "Bautz Tattoo" aus Westerburg boten Beratung und Informationen rund um die Kunst auf der Haut. Außerdem zeigten sie ihr Können auch direkt vor Ort, indem sie die Möglichkeit boten, sich tätowieren zu lassen.
Das Beisammensein brachte jede Menge neuer Kontakte und Freundschaften. Aber auch so ein schöner Abend musste irgendwann einmal zu Ende gehen. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit spannenden Attraktionen hat an diesem Wochenende einen nachhaltigen Eindruck im Westerwald hinterlassen. (JP)
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