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Nachricht vom 18.07.2023    

Moderne Schatzsucher: Jens und Luca Weilberg aus Maxsain sind Geocaching-Fans

Von Wolfgang Rabsch

Es ist wie eine moderne Schatzsuche: Geocaching, im deutschsprachigen Raum auch GPS-Schnitzeljagd genannt, hat sich ab dem Jahr 2000 verstärkt verbreitet. Ein Hobby, dem auch Jens und Luca Weilberg aus Maxsain mit Begeisterung nachgehen: Vater und Sohn begeben sich regelmäßig auf die Jagd nach den neuesten "Caches" und haben auch selbst einige versteckt.

Jens und Luca Weilburg aus Maxsain sind passionierte Geocacher. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Maxsain. Ein "Geocache" oder kurz "Cache" ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie häufig auch verschiedene kleine Tauschgegenstände befinden. Der Besucher kann sich in ein Logbuch eintragen, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschließend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund kann im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt werden.

Die Verstecke werden anhand geografischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mithilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden. Mit genauen Landkarten oder über entsprechende Apps auf dem Smartphone ist die Suche alternativ auch ohne separaten GPS-Empfänger möglich.

Vor Uneingeweihten verborgen
Wesentlich beim gesamten Such- und Tauschvorgang ist, dass von anderen anwesenden Personen das Vorhaben nicht erkannt wird und so der Geocache uneingeweihten Personen verborgen bleibt. Im Frühjahr 2019 soll es bereits rund drei Millionen Teilnehmer des abwechslungsreichen Spiels (genannt "Cacher") in vielen Ländern der Welt gegeben haben.

Der erste Geocache in Deutschland wurde am 2. Oktober 2000 vom Geocacher Ferenc südlich von Berlin in Brandenburg versteckt. Er trug den Namen "First Germany" und ist mittlerweile archiviert. Mit rund 61.800 Stück liegen die meisten Geocaches derzeit in Bayern. Die größte Geocache-Dichte beträgt rund 5,7 Geocaches pro Quadratkilometer in Berlin (Stand: Mai 2021). In absoluten Zahlen ist Deutschland das Land mit der höchsten Geocacheanzahl nach den USA.

Geobehälter ist von großer Bedeutung
Bei einem Geocache handelt es sich idealerweise um einen festen, wasserdichten und verschließbaren Behälter, der den Inhalt vor äußeren Einflüssen schützen kann. Der Behälter selbst kann unterschiedliche Formen haben, von einer kleinen Filmdose über eine einfache Frischhaltedose aus Plastik oder einer Tupperdose, bis hin zur Munitionskiste aus Stahl oder einem versteckten Tresor, dessen Kombination erst herausgefunden werden muss. Oft wird die Größe des Behälters durch den Ort des Verstecks bestimmt.

Der Behälter enthält neben dem Logbuch zumeist Tauschgegenstände. Wurde ein Geocache gefunden, kann der Finder einen oder mehrere der enthaltenen Gegenstände entnehmen und zum Tausch etwas anderes dafür hinterlegen. Dieser Tauschhandel kann im Logbuch und auf der zugehörigen Internetseite vermerkt werden.

Naturschutz steht ganz oben auf der Agenda
Aus Rücksicht auf die Natur ist das Vergraben von Geocaches unerwünscht und in den Spielregeln ausdrücklich untersagt. Auch das Eingraben von Rohren, deren getarnter Deckel durch die Finder dann ohne Grabwerkzeuge entfernt werden kann, ist untersagt. Daher werden bereits vorhandene natürliche oder künstliche Hohlräume als Versteck verwendet: Kleine Höhlen, Nischen zwischen Felsen oder Baumwurzeln, Mauerritzen, alte Gebäude und dergleichen. Geocaches lassen sich anhand ihrer Aufgabenstellung in verschiedene Arten und Schwierigkeitsgrade unterteilen.



Es gelten strikte Vorgaben für bestimmte Bereiche wie Naturschutzgebiete, Einhaltung der Mindestabstände zu anderen Geocaches beziehungsweise deren gegenständlichen Stationen, richtige Klassifizierung der Geocache-Art sowie der Angabe zur Behältergröße, Einhaltung der Vorgaben für Listings mit dem Fokus auf kommerzielle Inhalte oder die Einhaltung von Regeln bezüglich der Finals von Geocaches, wie beispielsweise die Nähe zu Bahnanlagen.

Zum Auffinden von Geocaches benötigt man meistens, aber nicht immer ein Gerät mit GPS-Empfänger. Die Verwendung topografischer Karten kann dabei die Orientierung im Gelände erleichtern, während Straßenkarten und Routingfunktionen die Anreise zum Zielgebiet erleichtern. Neben GPS-Handgeräten sind Notebooks, PDAs, mobile Navigationssysteme sowie Smartphones mit integriertem oder externem GPS-Empfänger alternativ für Geocaching gebräuchlich.

Caches rund um Selters und Maxsain
Damit es keinen Ärger mit den beiden Orten Selters und Maxsain gibt, in denen Jens und Luca Weilberg ihre Geocaches versteckt haben, wurde ihnen die uneingeschränkte Erlaubnis erteilt, die Geo-Behälter anzubringen. Ganz wichtig ist für Vater und Sohn, dass die Behälter nicht entwendet oder entsorgt werden, wenn man damit nichts anfangen kann. Darauf weisen die am Behälter angebrachten Aufkleber hin.

Um die Cacher für die Suche zu "belohnen" hat sich das Vater-Sohn-Duo einige schöne Verstecke einfallen lassen, von denen aus man schöne Blicke auf die Natur erhaschen kann oder die an einem besonderen Ort liegen. So gibt es zum Beispiel in Selters Verstecke mit den Namen "Die Wachtblick auf Nordhofen", "Die Wacht - Werkstätte der Jungsteinzeit", oder "Oasenweg, Rast- und Reptilienoase". In Maxsain sind Verstecke mit den vielversprechenden Namen "Die Heilquelle", "Blick auf´s Steinchesbachtal", "Maxsainer Judenfriedhof", oder "Allerletzte Rast vor Harbels" zu finden. (Wolfgang Rabsch)


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