Werbung

Nachricht vom 25.09.2011    

24 Monate und zehn Demonstrationen

Bürgerinitiative „Rettet die Kuhheck“ glaubt noch an einen Sieg über die Windkraftpläne auf der Enklave von Marienhausen

Dierdorf. Es ist fast schon zu einer Gewohnheit geworden: Demonstranten gegen die Winkraftpläne in der Marienhausener „Kuhheck“ empfangen die Mitglieder des Dierdorfer Verbandsgemeinderats vor ihren Sitzungen. Anschließend stellen sie kritische Fragen in der öffentlichen Einwohnerfragestunde der Sitzung.

So demonstrieren die Kuhheck-Gegner seit einem Jahr vor den Sitzungen des Verbandsgemeinderats. In der Mitte die Sprecherin der Initiative, Ilse Bracher. Archivfoto: Holger Kern

Nach zwei Jahren Protest und bei der zehnten Anti-Kuhheck-Demo vor dem Dierdorfer Rathaus hielt die Sprecherin der Initiative Ilse Bracher eine Rede vor dem Ratsgebäude. Im Folgenden der Wortlaut ihrer Ansprache:

„Liebe Freunde, liebe Freundinnen der Kuhheck, herzlich willkommen zu unserer 10. Demonstration hier in Dierdorf vor dem Gebäude der Verbandsgemeinde.

Unglaublich – mit welcher Energie, mit welcher Beharrlichkeit, mit welcher Entschlossenheit Sie alle immer wieder den Weg hierher gefunden haben!

Was hat uns alle angetrieben, seit September 2009 - bis auf den heutigen Tag, auch bei eisigem Wind, Regen und Schnee auf die Straße zu gehen? Es gibt da sicherlich mehrere Gründe, drei wesentliche Gründe möchte ich hier für uns herausstellen.

UNRECHT. Über die Köpfe der betroffenen Bürgerinnen und Bürger in Roßbach, Mündersbach, Maroth und Freirachdorf hinweg, also an uns Menschen vorbei, sollen Windenergieanlagen in der Kuhheck errichtet werden, die in dieses Gebiet einfach nicht hineingehören.

ÜBERZEUGUNG. Wir sind alle davon überzeugt, dass es für Windenergieanlagen bestens geeignete Standorte im Landkreis Neuwied gibt, die von der VG Dierdorf ausgewiesen werden müssen! Ebenso wie wir überzeugt sind, dass Windenergieanlagen ein entscheidender Eckpfeiler der regenerativen Stromerzeugung sind, eine politische Tatsache, die wie wir als Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinden Selters und Hachenburg erlebt haben und erleben. Ich sage nur „Hartenfelser Kopf!“

BEWUSSTSEIN. Wir sind stets zu diesen Demonstrationen hierher gekommen in dem Bewusstsein, unsere demokratischen Rechte einzufordern, all dem nach Außen hin eine Stimme zu geben, die gehört wird. Und dieses Bewusstsein ist in diesen 2 Jahren gestärkt worden, indem wir uns zusammengeschlossen haben in einer Bürgerinitiative, die wir „Rettet die Kuhheck!“ genannt haben, ein Name , ein Programm! Dieses ist nach Außen sichtbar geworden, in der Presse, im Fernsehen, denken Sie an „Reiss&Leute“, - wir sind zu einer Stimme geworden, der man zuhören muss.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Liebe Freunde, liebe Freundinnen, die möglichen Betreiber dieser von Marienhausen gewünschten Anlagen ist von weit her hier bei uns eingefallen, um an einem denkbar ungeeigneten Standort WEA zu errichten. Herr Radermacher hat im Jahr 2004 die Frage gestellt, „Gibt es da überhaupt Wind?“

Die Kommunalpolitiker hier vor Ort, die ohne Abwägung, an den Betroffenen vorbei ungeeignete Gebiete als Teilflächennutzungsplan Windenergie ausweisen wollen, bitten wir, kehren Sie um!

Mein Lieben, wir sind uns einig, Windenergie zu realisieren an den dafür geeigneten Standorten ist eine tolle Sache, möglichst durch ortsnahe Genossenschaften und Experten, zusammen mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern.

Aber wie hier versucht werden soll, in der Kuhheck, einem Gebiet, das sich in einer Senke befindet, das zudem sich auszeichnet durch eine hohe Artenvielfalt - ich erwähne hier nur Rotmilan und Schwarzstorch - Windenergieanlagen installieren zu wollen, ist bodenlos. Das lassen wir nicht zu!

Nicht mit uns! Deshalb, liebe Freundinnen und Freunde, rufe ich zusammen mit Ihnen den Ratsleuten in Dierdorf zu:
Windenergieanlagen – JA!
In der Kuhheck – Nein!
Sie sind – zu hoch! zu laut! zu nah!
Wasser, Wind, und Sonne- ALTUS in die Tonne!“



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Dierdorf auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Theaterstück „Die große Nein-Tonne“: Kinder stärken und schützen

Hachenburg. Das Theaterstück drehte sich um die Frage: "Was gehört in die große Nein-Tonne?" Zusammen mit den Darstellern ...

Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Neuer Headcoach der Fighting Farmers Montabaur: Tino von Eckardt tritt am 1. Dezember an

Montabaur. Der A-Lizenz-Trainer Tino von Eckardt bringt eine beeindruckende Karriere von 40 Jahren als Spieler und Trainer ...

Mehrere Verkehrsunfälle in Westerburg - Drogenbeeinflussung und unangepasste Bereifung als Ursache

Region. Gegen 12.15 Uhr kam es zu einem Unfall auf der K34 zwischen Hof und Stein-Neukirch. Ein 21-jähriger Mann verlor in ...

Unfall durch Schneeglätte und Sommerreifen - E-Auto erfordert aufwendige Bergung

Wittgert/Wirscheid. Um 23.50 Uhr kam es auf der L 306 zwischen Wittgert und Wirscheid zu einem Verkehrsunfall. Der allein ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Hachenburg Lichterloh: Das Ich als Bestandteil virtueller Realität

Hachenburg. Die Geburtsstunde des Universums, dargeboten auf dem Alten Markt in Hachenburg von den ungarischen Feuerkünstlern ...

Farbspiele des Regenbogens in der Westerwald Bank

Hachenburg. Es sind starke, lebendige Farben, die die Ausstellung „Farbspiele des Regenbogens“ in der Hachenburger Geschäftsstelle ...

"An der Arche um Acht" gastiert in Selters

Selters. Das Figurentheater „Tearticolo“ kommt mit der Aufführung eines modernen Kinderbuchklassikers von Ulrich Hub jetzt ...

Polizei Hachenburg hatte arbeitsreiches Wochenende

Welkenbach. Ein 56jähriger Radfahrer befuhr mit seinem Fahrrad am Sonntag, 25. September, gegen 11.25 Uhr die K 10 aus Richtung ...

NABU RLP ruft zur Meldung toter Amseln auf

Region. Der NABU Rheinland-Pfalz ruft dazu auf, tote Amseln zu melden, um eine bessere Übersicht über die Ausbreitung des ...

Neue Frauengruppe in Westerburg

Westerburg. Die Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (WeKISS) möchte auf Anregung einer Betroffenen ...

Werbung