Pressemitteilung vom 26.07.2023
Trio meistert Herausforderung
Eindrucksvolle Musik in der Stadthausmatinee
Selters. Die Stadt Selters hatte zu einer Matinee mit Musik, Malerei und Prosa eingeladen. Die Künstler Sandra Klein (Oboe/Englischhorn), Christian Knust (Violine) und Anna Overbeck (Violoncello) meisterten die enorme Herausforderung, das Publikum, trotz großer Hitze im Studio des Stadthauses, mit ihren temperatur- und luftfeuchtigkeitsempfindlichen Instrumenten zu begeistern.
Mit Leichtigkeit in den Verzierungen und Gravität in den typisch klassischen Kadenzen spielten alle drei das Divertimento Nr. 1 in G-Dur von Leopold Mozart. Oboe und Violine zeigten dabei ein erzählendes Wechselspiel.
Das Stück "In the City at Night" von der zeitgenössischen Komponistin Jenni Brandon für Solo Englischhorn stellte die Musik in den Bezug zu einem Bild des Malers Christian Knust, in dem die Stadt als Aura dargestellt ist. Sandra Klein setzte den wohlig warmen Klang des Englischhorns in ganz vielen Farben ein. Virtuos pochten einzelne springende Töne. Frei und intensiv hörte man in der Musik das Pulsieren einer Stadt und ihre vielfältige Lebendigkeit. Die konzentrierte Spielweise von Sandra Klein übertrug sich in Form großer Aufmerksamkeit auf das Publikum.
In einem Duett von Carl Stamitz spielten sich Christian Knust und Anna Overbeck die Rolle von Bewegung und Begleitung gegenseitig zu. Schön zu hören, wie sich Violine und Cello musikalisch unterstützten und immer den in den Vordergrund brachten, der gerade die dynamischere Partie zu musizieren hatte.
Geiger Christian Knust ist auch Maler. Seine ausgestellten Bilder bewegen sich zwischen Abstraktion und gegenständlicher Darstellung und lassen so eine große Interpretationsfreiheit. Er selbst legt Wert darauf, auch bei gemalten Personen jede Sichtweise zuzulassen und Wahrnehmung nicht einzuschränken. Er will mit seinen farbintensiven Bildern Emotionen wecken und die Fantasie anregen. Die Ausstellung ist noch bis zum 6. August zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei im Stadthaus zu sehen.
Mit einer Trio Sonate von Jan Disma Zelenka "ritt" das Trio "durch den böhmischen Barock", wie es Anna Overbeck formulierte. Fugenhaftes Zuspiel, lebhafte Spielweise, differenzierte Dynamik und Lebendigkeit auch in den langen virtuosen Phrasen belohnte das Publikum mit langem Applaus.
Mit dem Lied "Youkali" gaben die Musiker eine Zugabe mit Augenzwinkern – sehr zum Gefallen des Publikums. In dem französischen Chanson im Tango-Stil von Kurt Weill übernahm die Oboe ausdrucksstark die eigentliche Gesangsstimme. (PM)
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