Pressemitteilung vom 31.07.2023
Nachbarschaftsräume bilden: Kooperationsprozess in der Ev. Kirche in vollem Gange
In einem kirchenweiten Prozess innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sollen Kirchengemeinden Kooperationen eingehen, um künftig über gemeinsames Personal, Büros und Gebäude zu verfügen. In rund 160 künftigen Nachbarschaftsräumen sollen so auf Dauer Synergien gefördert und Kosten gesenkt werden.
Westerburg. Auch die Evangelischen Kirchengemeinden im Westerwald befinden sich derzeit in dem Prozess, der kirchenintern "ekhn2030" genannt wird. Auf der Fläche des Evangelischen Dekanats sind sechs Kooperationsräume geplant, von denen einer die Kirchengemeinden Hachenburg, Altstadt, Kroppach und Alpenrod mit rund 7.400 evangelischen Christen umfassen wird. Den Beschluss dazu will die Dekanatssynode auf ihrer diesjährigen Herbsttagung im Oktober fassen.
Der Prozess ekhn2030 stellt zur Wahl, ob eine gemeinsame Kirchengemeinde gegründet wird, eine Gesamtkirchengemeinde oder eine Arbeitsgemeinschaft mit geschäftsführendem Ausschuss durch die beteiligten Kirchengemeinden angestrebt wird. Immer ist jedoch ein gemeinsames Büro angedacht, in dem die Belange aller beteiligen Gemeinden zusammenlaufen sollen. In seiner letzten Sitzung haben sich rund 20 Kirchenvorstandsmitglieder des künftigen Nachbarschaftsraums, der sich bisher charmant "Oben links" (nach seiner Lage auf der Dekanatskarte) oder HAKA (nach den Anfangsbuchstaben der beteiligen Gemeinden) nennt, im Karl-Herbert-Haus in Westerburg getroffen, um über die Zusammenarbeit der bisherigen Gemeindesekretariate nachzudenken.
Als Referentin war Verwaltungsexpertin Annerose Petry von der Fachberatung Verwaltungskooperationen und Büroorganisation der Landeskirche dabei. Sie stellte eine Vereinbarung zur Errichtung eines gemeinsamen Gemeindebüros vor, die Aufgaben, Zusammenarbeit und Finanzierung des Büros regeln kann. Für die vier Sekretärinnen der Kirchengemeinden hatte sie bereits einen aktuellen Stundenplan mitgebracht, der die Verteilung der Dienstzeiten abbildete. Annerose Petry sensibilisierte für zahlreiche Fallstricke und Probleme bei der Umsetzung eines gemeinsamen Büros, wie die Notwendigkeit neuer Telefonnummern, Renovierungen, Anpassungen der Technik und Computeranschlüsse. "Sie müssen damit rechnen, dass insgesamt ein Jahr vergeht, bis alle Schwierigkeiten ausgeräumt sind und die Abläufe wie am Schnürchen laufen", so Petry. "Das ist aber bei einer derartigen Kooperation ganz normal."
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Für das Aufräumen der bisherigen Archive und der Schriftgutverwaltung legte sie den Kirchengemeinden vorab eine Zusammenarbeit mit kircheninternen Experten ans Herz. Im Anschluss sieht der Prozess ekhn2030 die Bildung von multiprofessionellen Teams aus Pfarrern, Gemeindepädagogen und anderen Mitarbeitenden vor, um innovative Arbeit in den Regionen zu ermöglichen. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit. Die künftigen Nachbarschaftsräume haben sich jedoch jetzt schon auf den Weg gemacht. (PM)
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