Mit der Lederkluft zum Gottesdienst
14 Jahre lang predigte Pfarrer Thorsten Heinrich beim Motorradgottesdienst auf der Fuchskaute. Jetzt verlässt er den Westerwald. Vor hunderten Bikern nahm er in der Kulturscheune seinen Abschied.
Willingen. Auf der Fuchskaut beteiligten sich hunderte Biker am traditionellen Motorradfahrergottesdienst im Westerwald. Viele kamen mit ihren Familien. Sowohl Säuglinge als auch über 80jährige Motorradfans nahmen am Gottesdienst in der voll besetzten Kulturscheune teil. Auch Gastgeber Joachim Fuhrländer und Michael Karg, Propst im Ruhestand, der selbst passionierter Motorradfahrer ist, ließen sich diese jährlich stattfindende Veranstaltung nicht entgehen.
Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Siegfried Fietz aus Greifenstein, dessen Sohn Oliver und Gerhard Barth. Die drei Musiker begeisterten die Besucher mit zahlreichen Liedern, unter anderem mit Bonhoeffers: „Von guten Mächten“, in der Vertonung von Siegfried Fietz. Dieser präsentierte auch ein eigens für den Motorradgottesdienst komponiertes und getextetes Lied namens „Schalt mal runter…“ Unter diesem Thema stand auch die Predigt von Westerburgs Pfarrer Thorsten Heinrich. Er erzählte zunächst von seinen eigenen Anfängen als 16jähriger Moped-Fahrer, damals noch mit mangelnder Fahrpraxis, und leitete dann zur Geschichte des Zachäus über, den Jesus von einem Maulbeerbaum herunter holte, um bei ihm zu Gast zu sein. “Jesus sah nicht Zachäus, den Zöllner, sondern Zachäus, den Menschen, “ erklärte Pfarrer Heinrich. Nach der Predigt musste Gastgeber Fuhrländer einen Abschied ankündigen. Pfarrer Heinrich wird zum Ende des Jahres den Westerwald verlassen und in Hofheim-Diedenbergen eine Pfarrstelle annehmen. Fuhrländer überreichte ihm zum Dank und als Erinnerung einen Fotoband mit Bildern aus 14 Jahren Motorradgottesdienst im Westerwald und äußerte den Wunsch, dass Heinrich zumindest als Gast im nächsten Jahr wieder kommen möge.
Dank ging auch an die vielen Helfer des Motorradgottesdienstes. Für die große Westerwald-Tour im Anschluss steckte die Polizei eine 50 Kilometer lange Strecke ab, Feuerwehr und DRK waren im Einsatz. Die Firma IBS aus Limburg sorgte kostenlos für die nötige Technik auf der Bühne.
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