Volksfeststimmung bei der Eröffnung der Kirmes in Hachenburg
Von Wolfgang Rabsch
Mit den himmlischen Mächten ist doch ein guter Bund zu flechten. So könnte die Überschrift über den Kirmessamstag lauten, denn nach Tagen voller regnerischer Tristesse wurden alle Wetterprognosen auf den Kopf gestellt. Pünktlich und wie bestellt, ließ sich am Samstag (12. August) sogar die Sonne zum Start der Hachenburger sehen.
Hachenburg. Das hing ganz sicher damit zusammen, dass bei dem ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung der Hachenburger Kirmes Pfarrer Yannik Steffens und Gemeindereferent Florian Ahr, bei ihren Predigten um gutes Wetter baten. Der Gottesdienst war durchgehend von einer heiteren Note bestimmt, kein Wunder, wenn die Besucher in der voll besetzten Kirche mit einem donnernden "Hui Wäller - allemohl" begrüßt wurden. Auch ein Geburtstagsständchen für Lisa Eickhoff, die Vorsitzende der "Altstädter Dorfmusikanten", erklang aus vielen Kehlen.
"Rock meets Blasmusik"
Nach dem Gottesdienst versammelten sich im Laufe des Abends immer mehr Menschen auf dem Alten Markt, bei einem Konzert hätte man sagen können: "Ausverkauft!" Die Besucher bekamen tatsächlich ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm geboten, man könnte es mit "Rock meets Blasmusik" treffend beschreiben. Die Idee, auf dem Alten Markt zwei Bühnen aufzubauen, hat sich als genial erwiesen. Auf der oberen Bühne durfte der Musikverein aus Siershahn sein Können beweisen, während auf der unteren Bühne, die wohl beste Bon Jovi Tribute Band Deutschlands die Fans mit einem Hit-Feuerwerk der Supergruppe beglückte. So prallten zwei extrem unterschiedliche Genres aufeinander, wahrscheinlich machte gerade das den Reiz aus. Da die Rocker und die Musikanten im Wechsel jeweils etwa 20 Minuten spielten, mussten die Besucher sich lediglich umdrehen, um den anderen Sound zu hören.
"Bounce" begeisterte mit den Welthits von Bon Jovi wie "In these Arms", "Keep the faith", "Always", "Bed of Roses", "It's my Life", "Bad Medicine" und "Runaway". Der Musikverein Siershahn hingegen bewies, dass auch er in der neuen Zeit angekommen ist und neben der traditionellen Blasmusik in der Lage ist, auch moderne Interpretationen von Schlagern und Hits zu präsentieren. Die Fans der "Dicke-Backen-Musik" konnten sich am Westerwaldlied, Märschen und Polkas aus Böhmen und dem Egerland erfreuen, aber auch "Skandal im Sperrbezirk" von der Spider Murphy Gang und "Männer" von Grönemeyer begeisterte.
Feierliche Eröffnung der Kirmes 2023
Als die Dunkelheit sich über den Alten Markt legte, folgte der eigentliche Grund des Spektakels, nämlich die offizielle Eröffnung der Kirmes 2023 in Hachenburg. Um den Kirmesbaum herum versammelten sich die Fackelträger der Kirmesgesellschaft, um den kleinen Festakt hell auszuleuchten. Zunächst begrüßte Marco Pfeifer, der Präsident der Kirmesgesellschaft, die Besucher und wünschte der Kirmes einen guten Verlauf.
Stadtbürgermeister Stefan Leukel brachte einige ernste Töne in seiner Rede, in der er größere Toleranz gegenüber Andersdenkenden einforderte und für eine offene Gesellschaft, die sich aufeinander zu bewegt und nicht auseinanderdriftet, warb. Mit dem Gendern hat er auch so seine Probleme, man solle aber nicht nur schwarzsehen, sondern sich auch an den schönen Dingen des Lebens erfreuen. Die Rede des Stadtchefs wurde mehrmals von Beifall der Besucher begleitet.
Kirmesekel Bob Franke hielt seine Rede, humorvoll mit viel Lokalkolorit gespickt, mit einigen Anspielungen auf die Stadtpolitik, wobei auch Stefan Leukel sein "Fett abbekam". Natürlich durften keine Spitzen gegen das "Jammertal" fehlen, für den Außenstehenden sei gesagt, dass es sich dabei um die Altstadt von Hachenburg handelt. Fast jeder Ort im Westerwald hat einen Ort in der näheren Umgebung, mit dem es manchmal hitzige, aber auch witzige Scheingefechte gibt, das gehört halt dazu.
Dann wurde unter dem Jubel der Anwesenden der Kirmeskranz am imposanten Kirmesbaum hochgezogen, damit war die Kirmes 2023 in Hachenburg offiziell eröffnet. Krönender Abschluss des offiziellen Teils der Eröffnung war der Große Zapfenstreich, unter die Haut gehend wieder vom Musikverein Siershahn und dem Spielmannszug "Frei weg" zelebriert.
Als einziges Manko des Abends muss erwähnt werden, dass trotz intensiver Aufforderung seitens der Moderatoren, die Bitte, während des Zapfenstreichs sich 15 Minuten ruhig zu verhalten, teilweise ignoriert wurde und im Publikum weiter gefeiert und gelacht wurde, das zeugt von mangelndem Respekt.
Nun hatte nur noch "Bounce" die Aufmerksamkeit, die der Band zustand und die ein weiteres Feuerwerk der Welthits von Bon Jovi abbrannte. Auf dem Alten Markt herrschte absolute Partystimmung, die als gutes Omen für die Kirmes anzusehen war.
Im Festzelt ist Party pur angesagt
Wenn Hachenburg Kirmes feiert, dann lassen sie es so richtig krachen. Parallel zur Eröffnungsfeier auf dem Alten Markt fand im großen Festzelt im Burggarten ebenfalls eine Kirmesparty statt, die von den "Dohlemer Boube" gestaltet wurde.
Am Kirmessonntag und Kirmesmontag verlagert sich das Geschehen überwiegend in das Festzelt im Burggarten. Dort werden an beiden Tagen Früh- und Spätschoppen abgehalten, umrahmt von einem spektakulären Unterhaltungsprogramm, das unter dem Motto "Las Vegas" steht. Musikalisch werden die "Altstädter Dorfmusikanten", "Hit Mama" und das beste Elvis Double des Westerwalds für Furore sorgen. Stadtbürgermeister Stefan Leukel wird auch in diesem Jahr die Auszeichnung des Bürgers 2023 vornehmen.
Wenn der weitere Kirmesverlauf so abläuft wie die Eröffnung und das Wetter mitspielt, dann wird die Kirmes 2023 in Hachenburg als eine der erfolgreichsten in die Annalen eingehen. (PM)
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