Fesselndes Fest der Begegnung
Aufeinander Zugehen, das ist in einer Stadt wie Hachenburg, in der Menschen aus rund 50 Nationen Tür an Tür wohnen eine wichtige Botschaft. Zum 12. Mal fand daher am Tag der deutschen Einheit das Begegnungsfest in der Hachenburger Stadthalle statt, eine Benefizveranstaltung, die unter neuer Organisationsleitung mit einem mehr als vierstündigem Bühnenprogramm für alle Altersgruppen wieder an Bedeutung gewinnt.
Hachenburg. Das zwölfte Begegnungsfest in der Hachenburger Stadthalle wurde ein voller Erfolg. Nachdem Siggi Hardieß die ersten zehn Begegnungsfeste zu einer Kultreihe werden ließ, ist nunmehr der Nachwuchs an der Reihe. Zum zweiten Mal organisierten Pablo Di Cagno und Sebastian Maaßen das Begegnungsfest und haben seit ihrer Premiere im vergangenen Jahr viel dazugelernt. Das Begegnungsfest machte senem Namen alle Ehre. Alleine die Dekoration von Nelly Di Cagno war einen eigenen Applaus wert. Menschen verschiedener Kulturkreise saßen an den gut gefüllten Tischreihen und feierten gesellig miteinander. Das mehr als vierstündige Bühnenprogramm bot den bewährten Mix aus prominent besetzter Bühnenshow, Workshops, Newcomerbühne und regional beliebten Tanzgruppen.
Den Höhepunkt präsentierte das Begegnungsfest erst gegen Ende des Programms mit der vierköpfigen Band Peilsender, die mit ihrem Westerwald-Debut bereits vor zwei Jahren bewiesen hat, dass deutsche Texte durchaus mit britischer Musik kombinierbar sind. Die Fans freuten sich lautstark über das Wiedersehen, das durch das Kultursponsoring der Kreissparkasse Westerwald möglich wurde.
Ebenso beliebt zeigte sich Fußball-Freestyler Julian Hollands, der erst im September seine Kunst in Berlin beim Fest im Kanzleramt präsentierte und inzwischen zum festen Inventar des Begegnungsfestes zu gehören scheint. Außerhalb seiner schier unglaublichen Balancekunststücke mit dem Ball auf der Bühne, ließen ihm die Kinder kaum Zeit zum Atmen und stürmten mit Fragen und der Bitte nach guten Tipps auf ihn ein.
Derweil verzauberte die gelungene Choreographie der Frauentanzgruppe Fata Morgana von Monika Appelt das Publikum derart, dass Zugaberufe laut wurden. In orientalischen Gewändern zeigten die Damen dabei nicht nur viel Haut unter weißen Wedeln, sondern wussten mit grazilen Bewegungen auch Pablo Di Cagno nebst Co-Moderatorin Sarah Kerschbaum zum Mitmachen zu animieren. Der Nachwuchs, die Fata Morgana Kids, hatten eben soviel Freude am Tanz, die sie direkt auf das Publikum übertrugen. Noch exotischer wurde die Darbietung der orientalischen Tanzgruppe Alhazar unter der Leitung von Petra Kaiser vom "Freundeskreis von orientalischen Tänzen Westerburg und Umgebung“, sowie dem Quintett der Tanzgruppe Alyasha mit temperamentvollen Zigeunertänzen und einem zarten Hauch Orientalik.
Für alle, denen die Tänze eine Spur zu feminin waren, präsentierten Rokster und Cachas, sowie Chase & Natic knallharten Hip Hop. Chase ist der lebende Beweis, dass Rapper ein ausgeprägtes Sozialgefühl haben, seit Jahren schon spendet er die Erlöse seiner Bühnenkarriere der Kinderkrebshilfe.
Für eine weitere wichtige Begegnung, nämlich der Begegnung der Generationen sorgten ebenso nachdenklich stimmende, wie komische Szenen des Generationenkabaretts unter der Leitung von Ulrike Bruchhaus-Hütten.
Das Organisationsteam Maaßen und Di Cagno zeigten, dass sie auch musikalisch was drauf haben und spielten eigene Stücke, die vor allem beim weiblichen Publikum unter die Haut gingen. Unerreicht aber zeigte sich das Newcomer-Duo Josef Lahr und Felix Brenner, das mit Gitarre und Saxophon nahezu alle Gäste von den Stühlen riss. Selbst Peilsender musste sich ins Zeug legen, um bi diesen stimmngsgranaten mitzuhalten. Nicht wenige bekamen nach einer solchen Vorgabe Lust, selbst einmal zu musizieren. Tobias Kortus, der früher mit No Exercise beim Begegnungsfest auf der Bühne stand, half in diesen Fällen gerne mit seinem Trommelworkshop.
Im Rahmenprogramm ließ Joachim Messer, Heizungsbauer aus Hattert, die Kinder kreative Formen und Figuren aus Lehm gestalten. Der Arbeitskreis Integration hielt umfangreiche Informationen parat.
Das Begegnungsfest fand wie in den Vorjahren mit Unterstützung der Stadt und Verbandsgemeinde Hachenburg, sowie der Aktion Fairständnis des Mainzer Innenministeriums statt. Das Buffet wurde übrigens gesponsort von Restaurant Troja, Bäckerei Weber und Backhaus Hehl. (Thomas Sonnenschein)
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